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29. November. Paderborn.

Ein Großbrand hat in der Nacht zu Mittwoch eine Gewerbehalle mit mehreren Betrieben am Frankfurter Weg zerstört. Neben der Matratzen-Concord-Filiale, die vollständig ausbrannte, wurden auch eine Autowerkstatt und ein Pizza-Betrieb in den Räumen einer ehemaligen Bäckereifiliale von den Flammen zerstört. Insgesamt stand eine überbaute Fläche von mehr als 800 Quadratmetern im Vollbrand. Der Sachschaden dürfte nach Ansicht der Polizei in Millionenhöhe liegen.


Paderborn. Um 0.26 Uhr rückte die Feuerwehr Paderborn zunächst mit den beruflichen Kräften der Wachen Nord und Süd zu einer unklaren Rauchentwicklung aus. Bereits um 0.28 Uhr, als die anrückende Feuerwehr dem Flammenschein sah und weitere Notrufe eingingen, erhöhte die Leitstelle des Kreises das Stichwort auf „Feuer 4, Industriebrand“. Neben den beruflichen Kräften wurden vier weitere ehrenamtliche Einheiten zur Brandstelle alarmiert, berichtet Einsatzleiter Mirco Westbomke. Insgesamt waren in der Spitze rund 75 Feuerwehrleute bis in die Morgenstunden am Frankfurter Weg im Einsatz.


Ein Anrufer hatte per Notruf Rauch und Flammen in der Nähe einer Autohandlung gemeldet. Als wenig später die ersten Fahrzeuge an der Brandstelle eintrafen, war das Flachdach im hinteren Bereich durchgebrannt, und innerhalb kürzester Zeit stand die Verkaufsfläche des Matratzenlagers im Vollbrand. Zahlreiche Schaufensterscheiben waren durch die Hitzestrahlung geborsten. Auch mehrere Betonplatten stürzten von der Fassade ab.
An der Gebäuderückseite befand sich auch eine etwa 80 Quadratmeter große Autowerkstatt. Darin brannte ein Personenwagen komplett aus. Im hinteren Bereich des Gebäudekomplexes kam es auch zu einem Druckgefäß-Zerknall. Die Feuerwehr führte einen umfassenden Löschangriff über zwei Drehleitern und mehreren Trupps im Außenangriff durch. Dennoch brannte das Gebäude komplett aus. Die eingelagerten Matratzen brannten unter starker Rauchentwicklung ab. Wegen der starken Rauchentwicklung, die Richtung Riemekeviertel zog, setzte die Feuerwehr gegen 1 Uhr Warnmeldungen über die Warn-Apps Nina und Katwarn ab, in der die Bevölkerung aufgefordert wurde, Türen und Fernster geschlossen zu halten. Gegen 3.40 Uhr wurden diese Warnungen aufgehoben.


Auf dem Gelände eines nahegelegenen Baumarktes stand der Abrollbehälter Atemschutz, an dem die Einsatzkräfte ihre Atemschutzgeräte tauschen konnten. Bei den Löscharbeiten knickte ein Feuerwehrmann um und wurde vorsichtshalber zur Untersuchung ins Krankenhaus gefahren. Eine stationäre Aufnahme des Verletzten war jedoch nicht notwendig.
Wegen der Löscharbeiten blieb der Frankfurter Weg bis gegen 4.50 Uhr gesperrt. Die Polizei hat die Brandstelle beschlagnahmt und die Ermittlungen zur bislang unbekannten Brandursache übernommen.
Neben den beruflichen Kräften unterstützten die ehrenamtlichen Einheiten Stadtmitte, Elsen, Wewer und Dahl den Löscheinsatz. Die Einheiten Neuenbeken und Stadtheide besetzten die verwaisten Wachen. Der Verpflegungstrupp aus Elsen stellte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt die Verpflegung der Einsatzkräfte sicher.


Um 1.45 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Paralleleinsatz nach Elsen gerufen. Dort hatte in einem Wohnhaus an der Josefstraße in einer leerstehenden Wohnung ein Heimrauchmelder ausgelöst. Die Nachbarn waren auf den Signalton aufmerksam geworden. Gemeinsam mit der Polizei öffnete die Feuerwehr die Tür, konnte weder Feuer noch Rauch feststellen. Im Einsatz waren die Ehrenamtlichen der Einheiten Sande und Schloß Neuhaus, berichtet Ludger Schmidt, Leiter der Paderborner Feuerwehr.

Bericht: Ralph Meyer VdF