Neujahrsempfang des VdF. Das neue Führungstrio der Feuerwehren im Kreis Paderborn hat sich nach knapp einjähriger Arbeit gefunden und bereits erste Schwerpunkte in der gemeinsamen Arbeit gesetzt. Kreisbrandmeister Stephan Reckhaus, zugleich Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutz und Vorsitzender des Verbands der Feuerwehren (VdF) im Kreis Paderborn, wird dabei von seinen Stellvertretern Bernd Lüke und Tobias Rupprecht unterstützt.
Kreis Paderborn. Beim Neujahrsempfang des VdF am Dreikönigstag in den Räumen der Kreisfeuerwehrzentrale in Büren-Ahden betonte Reckhaus, Schwerpunkte der vergangenen Monate hätten auf der Verbesserung der Kommunikation zwischen den Feuerwehren, den Hilfsorganisationen und dem Amt für Bevölkerungsschutz gelegen. Dabei kämen auch neue Wege und Besprechungsformate zum Einsatz.
Für die Ausstattung der Feuerwehr mit einer gemeinsamen Atemschutztechnik wurden inzwischen Fördermittel bei der Bezirksregierung beantragt. Die Ausschreibungen erfolgen im ersten Quartal, mit ersten Lieferungen rechnet Reckhaus bereits im zweiten Quartal.
Die Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans sieht sukzessive Erweiterungen an vielen Standorten vor. Zurzeit steht der Neubau der Rettungswache Delbrück kurz vor der Fertigstellung, dann ist Salzkotten an der Reihe. Der Bedarfsplan enthält auch eine Reihe neuer Stellen, doch deren Besetzung dürfte sich schwierig gestalten, denn gut ausgebildete Rettungskräfte sind überall heiß begehrt.
Landrat Christoph Rüther unterstrich einmal mehr die gestiegene Bedeutung des Bevölkerungsschutzes und sagte, die Neuaufstellung im Kreis Paderborn sei dringend notwendig gewesen. Der Neubau der Kreisleitleistelle, für den bereits eine Arbeitsgemeinschaft eingerichtet wurde, die dieLeistungsverzeichnisse für die Fachplaner ausarbeitet, wird den Kreis nach Ansicht Rüthers „einen großen Schritt weiter bringen. Bei der Aus- und Fortbildung für die mehr als 3.000 Feuerwehrleute im Kreis zeige eine Machbarkeitsstudie Synergien mit der Feuerwehr Paderborn.
Oberstleutnant Sven Büsing, stellvertretender Leiter des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr, informierte die Gäste des Neujahrsempfangs über die veränderte Sicherheitslage in Deutschland durch den Ukrainekrieg. Die Bundeswehr habe ihre Aufgaben angepasst – sowohl für Friedenszeiten, hybride Bedrohungslagen und Kriegsszenarien.
Deutschland ist dabei die Drehscheibe in der Mitte Europas. Die Bundeswehr müsste bei einem Kriegsszenario nicht nur aktive Kräfte stellen, sondern auch die Unterstützung internationaler Streitkräfte im „Aufmarschgebiet Deutschland“ sicherstellen. Das geht aus dem noch in großen Teilen geheimen Operationsplan Deutschland hervor, so Büsing. Dabei seien die Soldaten auf eine maximale zivilgesellschaftliche Unterstützung angewiesen, denn allein könnten die aktiven Soldaten diese Aufgabe nicht stemmen. Ziel der Bundeswehr, so der stellvertretende Leiter, sei, gemeinschaftlich Deutschland zu verteidigen und die Bevölkerung zu sichern. Dabei spielt die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren und den Hilfsorganisationen eine zentrale Rolle.
Im Rahmen des Neujahrsempfangs, der in diesem Jahr ganz im Zeichen der Ausbilder in der Feuerwehr-Grundausbildung stand, begrüßten Reckhaus und sein Team auch sieben Sternsinger aus dem Bürener Stadtteil Ahden. Die Mächen und Jungen im Alter zwischen acht und 14 Jahren nutzten die Gelegenheit und sammelten fleißig Spenden. Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang vom Musikzug Lippling der Feuerwehr Delbrück unter der Leitung von Michael Steils.
Für die Feuerwehr im Kreis Paderborn war das vergangene Jahr wieder einsatzreich mit einem leichten Plaus bei den Notfalleinsätzen. In der Leitstelle des Kreises wurden im vergangenen Jahr 55.194 Einsätze mit insgesamt 97.690 Einsatzfahrten der Feuerwehren, des Rettungsdiensts und Katastrophenschutzes disponiert und bearbeitet. Die 3.894 Feuerwehreinsätze teilten sich in die 2.696 Hilfeleistungen und 1.196 Brandeinsätze auf, so Kreisbrandmeister Stephan Reckhaus.
Bei 16 Einsätzen stellten die Feuerwehren auch den Transport des Leitenden Notarztes zur Einsatzstelle sicher.
Der Jahreswechsel verlief in der Kreisleitstelle in Büren-Ahden in diesem Jahr etwas ruhiger als im Vorjahr. Einen Dank richtete Reckhaus deshalb an die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Paderborn, „die im Umgang mit Feuerwerkskörpern umsichtiger gehandelt haben“. Der erste Einsatz in der Silvesternacht, ein Notfalleinsatz mit Rettungswagen, fiel bereits 13 Sekunden nach Mitternacht an.
Bericht: VdF Ralph Meyer