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11. Juli. Delbrück Lippling.

Großeinsatz für die Delbrücker Feuerwehr am Sonntagmorgen. Neben einer Hauszufahrt am Detmolder Weg war ein VW Polo in Brand geraten. Innerhalb kürzester Zeit brannte der Kleinwagen lichterloh, und die lodernden Flammen versperrten einer vierköpfigen Familie den Fluchtweg über eine Außentreppe.

 
Delbrück-Lippling. Um 7.12 Uhr alarmierte die Leitstelle zunächst den Löschzug Lippling der Feuerwehr Delbrück unter dem Stichwort „Fahrzeugbrand“. Wegen der starken Rauchentwicklung ließ der Löschzugführung bereits auf der Anfahrt weitere Kräfte nachrücken.
 
Erst als die ersten Feuerwehrleute an der Brandstelle eintrafen, wurde die ganze Dramatik sichtbar. In dem L-förmigen Bungalow finden drei in sich abgeschlossene Wohnungen Platz, die zurzeit von sieben Personen bewohnt werden. Eine Obergeschosswohnung ist nur über eine Außentreppe erreichbar, die im Wirkungsbereich der Flammen lag, die bereits an der seitlichen Giebelfront hochschlugen. Auch dort wurden Mülltonnen durch das Feuer beschädigt. Für die Bewohner gab es keine Fluchtmöglichkeit mehr.
 Einsatzleiter Johannes Appelbaum, zugleich stellvertretender Leiter der Feuerwehr Delbrück, forderte sofort weitere Kräfte an. Um 7.21 Uhr alarmierte die Kreisfeuerwehrzentrale per Meldeempfänger und Sirene auch die Kräfte aus Delbrück-Mitte und Ostenland zur Einsatzverstärkung. Auch zwei Rettungswagen und der Notarzt rückten zur Einsatzstelle aus.
 
Als die Drehleiter aus Delbrück eintraf, ging sie sofort in der Hauseinfahrt in Stellung, um die Menschen aus dem Obergeschoss retten zu können, sollten die Flammen auf den Dachstuhl übergreifen. Parallel dazu löschten die Lipplinger Feuerwehrleute den brennenden VW Polo ab.

Appelbaum zollte den Bewohnern der betroffenen Wohnung Lob für ihr unaufgeregtes und besonnenes Handeln. Sie hielten Fenster und Türen geschlossen und blieben in der Wohnung, bis die Gefahr beseitigt war.

 
Insgesamt machten sich rund 80 Einsatzkräfte auf den Weg nach Lippling. Als sich die Lage entspannte, ließ Appelbaum einige Fahrzeuge bereits auf der Anfahrt wieder abdrehen. Für die Lipplinger Feuerwehr, die mit rund 40 Personen ausrückte, war es bereits der dritte Einsatz an diesem Wochenende. Bereits am Freitagabend galt es, eine rund sechs Kilometer lange Ölspur im Ort abzustreuen, und am Samstag brannte ein Heuwagen am Hakenweg.
 
Als „absolut katastrophal“ bezeichnete Ralf Fischer, ebenfalls stellvertretender Wehrführer in Delbrück, die Verkehrssituation an der Südstraße, in der seit mehreren Monaten Kanalbauarbeiten stattfinden. In der nur noch einspurig befahrbaren Straße, in der abends und am Wochenende auch noch parkende Wagen zusätzliche Hindernisse darstellen, kamen sich auch am Sonntagmorgen anrückende Kräfte und ausrückende Großfahrzeuge ins Gehege, was zu minutenlangen Verzögerungen auf der Anfahrt führte. „Wenn es einmal wirklich brenzlig ist, kann uns das den Hals kosten“, sagte er verärgert.