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17. September. VdF, Salzkotten Mantinghausen.

Katastrophenschutzübung in der Lippeniederung simuliert am kommenden Samstag Hilfeleistung bei Sauerstoffmangel und Fischsterben in Gewässern. "140 Feuerwehrleute kämpfen in Mantinghausen gegen Folgen des Klimawandels".

 
Salzkotten. Es ist ein erschreckendes Bild: Nach einer langen Trockenperiode, begleitet von  sengender Hitze mit täglichen Höchsttemperaturen von 35 Grad und mehr, ist der Römersee in der Mantinghausener Lippeniederung umgekippt. Eine explosionsartige Vermehrung der Algen hat zu einem akuten Sauerstoffmangel geführt.  in dem Gewässer ist ein Großteil des Fischbestandes bereits verendet, und zentnerweise säumen stinkende Fischkadaver die Uferbereiche. 
Experten der Umweltbehörde und der Unteren Wasserbehörde empfehlen als Sofortmaßnahme eine Belüftung der Teiche durch massives Umwälzen von Wasser, um die Saueraufnahme des Wassers zu erhöhen. Um die Reste des Fischbestandes im Römersee zu retten, müsste mindestens 72 Stunden das Wasser umgewälzt werden. Dieser Einsatz würde jedoch die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Salzkotten an ihre Grenzen bringen.
 
Deshalb hat Wehrführer Tobias Rupprecht über Kreisbrandmeister Elmar Keuter um Unterstützung und überörtliche Hilfe gebeten. Was in diesem heißen Sommer bereits an zahlreichen Gewässern zur traurigen Wirklichkeit wurde, bildet das Szenario für die große Katastrophenschutzübung „Mantinghausener Seen“ der Feuerwehren im Kreis Paderborn, die am Samstag, 17. September, am Krämer- und am Römersee im Salzkottener Stadtteil Mantinghausen stattfinden wird. „Damit greifen wir ein aktuelles Thema auf und machen zugleich deutlich, dass die Feuerwehren auch im Bereich Umwelt- und Kilmaschutz zu Hause ist“, sagt Keuter.
 
Rund 140 Feuerwehrleute mit 40 Einsatzfahrzeugen der Löschzüge 33 und 34 der Bereitschaft 03 für die überörtliche Hilfe im Regierungsbezirk Detmold sowie der Wasserförderzug im Kreis Paderborn werden mit acht Feuerwehrlöschpumpen von Löschfahrzeugen und Tragkraftspritzen an unterschiedlichen Stellen Wasser aus dem Krämersee entnehmen, in einem offenen Behälter sammeln und anschließend mit Hochleitungswasserfördersystem (HFS) gebündelt zum Römersee weiterführen. 
Geplant ist eine Förderleistung von 12.000 Litern pro Minute. Über mehrere Monitore, die rings um den See platziert werden, wird das Wasser in die Luft gepumpt, um Sauerstoff zu binden. Das angereicherte Wasser fließt dann in den Römersee. Die einzelnen Einheiten sammeln sich gegen 7.30 Uhr an der Kreisfeuerwehrzentrale in Büren-Ahden, um dort als Verband in den Einsatzraum beiderseits der Alten Römerstraße zu fahren. 
 
Der Logistikzug 35 wird gemeinsam mit der Einsatzeinheit 04 des Deutschen Roten Kreuzes die Versorgung mit Betriebsstoffen und Verpflegung sicherstellen sowie die sanitätsdienstliche Absicherung der Einsatzkräfte übernehmen. Der Versorgungsstützpunkt wird am Heimathaus Mantinghausen eingerichtet. Bei einem Realeinsatz, der ja auf drei Tage angelegt wäre, müssten die Logistiker auch die Unterbringung der Kräfte übernehmen. 
Das Übungsszenario ist auch für die Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden gültig, denn auch dort könnte es nötig sein, Löschwasser aus verschiedenen Entnahmestellen zu pumpen und über eine 150 Millimeter dicke F-Leitung des Hochleistungswasserförder-systems über längere Wegstrecken zu fördern.
 
 
Bildzeilen: Auf Knopfdruck: Norbert Temborius bedient das leistungsstarke Hytrans-Fire-System. 
 
Die 150 Millimeter-Leitung vom Hytrans Fire System (HFS)  speist über einen Verteiler vier B-Leitungen. 
 
Bericht/Fotos: VdF/Ralph Meyer