Der Brandschutz wird teurer. Die Feuerwehr Paderborn benötigt neun neue Stellen.
Paderborn (js). Die Feuerwehr Paderborn hat einen Mehrbedarf von neun Stellen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Beratungsfirma Rinke. Die Sicherheitsexperten überprüfen derzeit den Brandschutzbedarfsplan.
Diplom-Ingenieur Jochen Siepe stellte dem Betriebsausschuss die Ergebnisse vor. „Derzeit sind 150 Stellen genehmigt. Es ergibt sich jedoch ein aktueller Personalbedarf von 159 Stellen“, sagte der Sicherheitsberater. Siepe wies darauf hin, dass die vom Rat im Jahr 2001 beschlossenen Schutzziele derzeit nicht erreicht werden. Der Vorgabe nach müssen bei einem „kritischen Wohnungsbrand“ acht Minuten nach der Alarmierung zehn Feuerwehrleute an Ort und Stelle sein. Fünf Minuten später sollen weitere sechs Kräfte eingetroffen sein. „Die Ziele werden nicht erreicht. Wir liegen bei der ersten Stufe unter 50 Prozent“, erklärte Paderborns Branddirektor Ralf Schmitz.
Der Ausschuss stimmte dem Personalmehrbedarf von neun Stellen ohne Gegenstimmen und bei einer Enthaltung von Hans Tegethoff (FBI) zu. Die Aufstockung wird nun in den Stellenplan der Verwaltung für 2012 aufgenommen. Die Finanzierung der Mehrausgaben, die sich wohl im hohen sechsstelligen Eurobereich bewegen, ist aber nicht geklärt. Die Verwaltung soll Vorschläge machen. „An anderen Stellen ist noch Luft“, bemerkte CDU-Ratsmitglied Stephan Hoppe.
Rainer Lummer brachte in diesem Zusammenhang die Leitstellendiskussion ins Spiel. „Wir haben in Paderborn neun Stellen zu wenig. Woanders sind es zehn Stellen zu viel. Jetzt muss in die Gespräche mit dem Kreis neue Bewegung kommen“, betonte der DIP-Ratsherr.
Als auch Siepe zur Leitstellensituation befragt wurde, übte sich der der Experte in Diplomatie. „Paderborn ist als größte Kommune im Kreis doppelt betroffen. Es ist schon bemerkenswert, dass bei der größten Feuerwehr und auf dem Land viele Sachen zweimal vorgehalten werden“, sagte der Ingenieur.
Bericht: Neue Westfälische