10. Juli. Paderborn.

Kellerbrand Schilfweg, Paderborn - Wewer. Rauchmelder verhindern Schlimmeres.


Paderborn: Gegen 03:54 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Kellerbrand in den Schilfweg in Paderborn – Wewer alarmiert. Die Feuerwehr war mit 4 Löschfahrzeugen, zwei Drehleitern, zwei Rettungswagen, einem Notarzteinsatzwagen sowie dem Beamten vom Einsatzführungsdienst (BvE) an der Einsatzstelle. Insgesamt 35 Einsatzkräfte waren vor Ort im Einsatz. Neben dem hauptberuflichen Personal der Feuerwachen Nord und Süd waren die Einheiten Wewer und Elsen der freiwilligen Feuerwehr ebenfalls im Einsatz.

Zunächst wurden noch Personen in einem Einfamilienreihenhaus auf einem Balkon vermutet.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stellte sich jedoch heraus, daß sich alle Hausbewohner
bereits selber in Sicherheit gebracht hatten. Die Hausbewohner sind durch Rauchmelder geweckt und so auf das Feuer aufmerksam gemacht worden. Während die Mutter und die erwachsenen Kinder das Haus verließen, versuchte der Vater zunächst das Feuer im Keller mit einem Pulverlöscher zu löschen. Dies gelang ihm jedoch nicht vollständig.
Beim Versuch das Feuer zu löschen erlitt der Mann eine Rauchgasintoxikation. Anschließend
musste dieser durch die Rettungsassistenten und den Notarzt medizinisch versorgt werden. Seine Frau erlitt ebenfalls eine leicht Rauchgasintoxikation. Beide wurden zur weiteren medizinischen Versorgung in das Krankenhaus St. Johannisstift transportiert. Ein Angriffstrupp unter umluftunabhängigem Atemschutz löschte mit einem C-Rohr die noch brennenden Einrichtungsgegenstände im Keller ab. Zur Belüftung des verrauchten Wohnhauses erfolgte der Einsatz eines Hochleistungsdrucklüfters. Nachdem das Wohnhaus mit einem Messgerät freigemessen wurde, konnten die Kinder wieder in das Haus zurückkehren. Der Kellerbereich wurde durch den Brandrauch stark in Mitleidenschaft gezogen.

Durch die Rauchmelder, die im Wohnhaus installiert, waren sind die Hausbewohner frühzeitig auf das Feuer im Keller aufmerksam gemacht worden. Hierdurch ist sicherlich Schlimmeres verhindert worden.Eigene Löschversuche generell, insbesondere jedoch im Kellerbereich eines Hauses, stellen ohne entsprechende Schutzausrüstung immer eine besondere Gefährdung für die Menschen dar. Im Brandrauch eines Feuers sind immer toxische Stoffe vorhanden, die unbemerkt eingeatmet werden. Diese können in der Folge sehr schnell zu einer Bewusstlosigkeit führen. Daher rät die Feuerwehr dazu, sich und andere Hausbewohner in Sicherheit zu bringen und die Feuerwehr zu alarmieren. Zur eigenen Sicherheit sollten Löschversuche unterbleiben.

Einsatzleiter BOAR Richard Kühling
Bericht: Feuerwehr Paderborn. Fotos: Marc Köppelmann
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Bericht: Polizei

Rauchmelder alarmieren Familie

Paderborn- Wewer:Der nächtliche Alarm von Rauchmeldern in einem Reihenhaus am Schilfweg hat eine Familie rechtszeitig auf einen Brand aufmerksam gemacht.

Im Waschkeller des Hauses der vierköpfigen Familie geriet am frühen Dienstagmorgen vermutlich durch einen technischen Defekt ein elektrischer Raumentlüfter in Brand. Das Feuer griff auf dort abgelegte Wäsche über. Durch die starke Rauchentwicklung schlugen die im Haus installierten Rauchmelder gegen 03:45 Uhr an und weckten die vier Bewohner im Alter von 25 bis 62 Jahren. Während der Hausbesitzer (62) den Kellerbrand mit einem Feuerlöscher löschte, verließen die anderen Bewohner das Haus und alarmierten die Feuerwehr. Der Rettungsdienst brachte den Hausbesitzer und seine Frau (64) mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vorsichtshalber zur Untersuchung ins Krankenhaus. Die Feuerwehr lüftete das Reihenhaus mit Ventilatoren. Der Sachschaden blieb gering.
Bericht: Polizei

Westfälisches Volksblatt

Eigene Löschversuche sind lebensgefährlich
Rauchmelder wecken Familie - Kellerbrand ist besonders gefährlich

Von Karl Pickhardt
Paderborn (WV). Rauchmelder haben nachts in Wewer eine vierköpfige Familie aus dem Schlaf gerissen und vor Feuer gewarnt. »Diese Rauchmelder haben sicherlich Schlimmeres verhindert«, lobt Einsatzleiter Richard Kühling die Installation solcher Warnsysteme.
Allerdings habe sich der Hausbesitzer bei Löschversuchen dann selbst wieder in Gefahr begeben. Er erlitt eine Rauchgasvergiftung.
Eigene Löschversuche wie in der Nacht zum gestrigen Dienstag in Wewer bereiten der Paderborner Feuerwehr Sorge. »Das ist menschlich sicherlich verständlich, aber sehr gefährlich«, warnt Kühling. In der Mallinckrodtstraße in Paderborn habe ein Mann vor einigen Jahren dabei sein Leben verloren.

In Wewer ist am frühen Dienstagmorgen gegen 3.45 Uhr in einem Haus am Schilfweg der Waschkeller in Brand geraten. Die Polizei vermutet einen technischen Defekt bei einem elektrischen Raumentlüfter. Das Feuer hatte bereits auf die abgelegte Wäsche übergegriffen.
 Die Familie hatte für solche Fälle vorbildlich vorgesorgt: Gleich mehrere Rauchmelder schlugen an und weckten vier Menschen, die in dem Haus leben. Die 64 Jahre alte Mutter und ihre beiden erwachsenen Kinder verließen das Haus. Der Vater (62) griff zum Pulverlöscher und versuchte, den Brand im Keller zu bekämpfen. Dabei erlitt der Mann eine Rauchgasvergiftung. Ein Notarzt und Rettungsassistenten versorgten den Familienvater.

In einem Haus und besonders in einem Keller lauern - anders als im Freien - bei einem Brand tödliche Gefahren, warnt Brandoberamtsrat Richard Kühling (50), der seit fast 30 Jahren hauptamtlicher Feuerwehrmann ist. Schnell könne ein Mensch bewusstlos werden, weil der Sauerstoffgehalt der Luft in einem Gebäude und insbesondere in einem Keller rapide sinke. Es bildeten sich gefährliche Kohlenmonoxide und -dioxide: Nur wenige Atemzüge reichten zur Bewusstlosigkeit. Kühling: »Im Brandrauch eines Feuers sind immer toxische Stoffe vorhanden, die unbemerkt eingeatmet werden«.

Deshalb der dringende Rat der Paderborner Feuerwehr: Keine Löschversuche ohne Schutzausrüstung. Feuerwehrmänner wagten sich auch nicht ungeschützt in verrauchte Gebäude. Ohne Schutzausrüstung begebe sich ein Mensch in Lebensgefahr. Daher rät die Feuerwehr dazu, sich und andere Hausbewohner in Sicherheit zu bringen und die Feuerwehr zu alarmieren. Einsatzleiter Richard Kühling: »Zur eigenen Sicherheit sollten Löschversuche unterbleiben.«
Wahre Lebensretter seien dagegen Rauchmelder, die für wenige Euro im Handel erhältlich sind. Im Schlaf sei der Geruchssinn eines Menschen sehr eingeschränkt: Die schlafende Familie hätte in Wewer ohne Warntöne der Rauchmelder ahnungslos den giftigen Rauch eingeatmet - mit vielleicht verheerenden Folgen.

Der Paderborner Feuerwehrchef Ralf Schmitz hat wiederholt eine Rauchmelder-Pflicht in Nordrhein-Westfalen gefordert.
Der Rettungsdienst brachte in Wewer den Hausbesitzer und seine Frau (64) mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vorsichtshalber zur Untersuchung ins Krankenhaus Johannisstift. Die Feuerwehr, die mit 35 Kräften aus den Wachen Nord und Süd sowie den Einheiten Wewer und Elsen im Einsatz war, lüftete das Reihenhaus mit Ventilatoren. Anschließend durften die Kinder der Familie wieder ins Haus zurückkehren. Zuvor war das Wohnhaus mit einem Messgerät freigemessen worden. Der Kellerbereich wurde durch den Brandrauch stark in Mitleidenschaft gezogen, berichtete Einsatzleiter Kühling.

Alexander Tews (35) zeigt: Nur mit einer solchen Ausrüstung sollte Feuer und Rauch begegnet werden. Foto: Oliver Schwabe
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