19. Januar. Paderborn.

Beim Brand in einer Werkshalle einer metallverarbeitenden Firma in Paderborn ist hoher Sachschaden entstanden.


Paderborn: Technischer Defekt verursacht Brand in Werkshalle.

Das Feuer war vermutlich auf Grund eines technischen Defekts in einem Kabelkanal ausgebrochen. Bei nach den Löscharbeiten durchgeführten Messungen der Umgebungsluft wurde eine erhöhte Gaskonzentration festgestellt.

Gegen 10.00 Uhr war es zu einem lauten Knall und nachfolgend zu einem Brand in einer der Werkshallen der an der Straße An der Talle gelegenen Firma gekommen. Das Feuer war einem Kabelkanal ausgebrochen und hatte für eine erhebliche Rauchentwicklung gesorgt.

Wegen der starken Ausbreitung des Rauchs, mussten zahlreiche Mitarbeiter der Firma ihre Arbeitsplätze verlassen. Bis zum Mittag gelang es der Feuerwehr den Brand zu löschen. Bei Messungen wurde eine erhöhte Ergaskonzentration sowohl in den Gebäuden als auch auf dem Gelände festgestellt, die auf eine Leckage in einer Rohrleitungen hindeutete. Daraufhin wurde aus Sicherheitsgründen die Straße An der Talle zwischen dem Dr.-Rörig-Damm und dem Schwabenweg gesperrt. Nachdem am Nachmittag die Gaszufuhr unterbunden werden konnte, begann die Polizei in Zusammenarbeit mit einem heimischen Energieversorgungsunternehmen und der Feuerwehr die Ursache für den Brandausbruch und den unkontrollierten Gasaustritt zu ermitteln.

Bericht: Polizei


 

Neue Westfälische

Gasalarm bei Benteler
Verpuffung in Leitungskanal der Automobiltechnik / 350 Mitarbeiter evakuiert

Paderborn. Eine laute Verpuffung und Rauch schreckten am Donnerstag um 10.21 Uhr die Mitarbeiter in Halle 1 und 2 der Benteler-Automobiltechnik an der Talle auf. In einem Versorgungskanal, der im Hallenboden verläuft, hatte sich durch ein Leck in einer Gasleitung eine gefährliche Erdgaskonzentration gebildet. Der Druck der Verpuffung ließ Stahlabdeckungen des Kanals hochfliegen und brach Türen von Schaltschränken auf. Menschen kamen nicht zu Schaden.

Durch einen Trafo in Halle 1 wurde automatisch die Brandmeldeanlage ausgelöst. Die Feuerwehr rückte mit 40 Kräften aus. Sofort wurden rund 350 Benteler-Mitarbeiter evakuiert, die in der Lackierstraße und der nachgelagerten Trocknung arbeiteten. Der Versorgungskanal, in dem durch die Verpuffung Stromkabel in Brand geraten waren, wurde mit Schaum geflutet, der das Feuer erstickte. Selbst im Außenbereich der Halle 1 war nun eine deutliche Gaskonzentration feststellbar, später sogar in Abwasserkanälen. Der Einsatzleiter der Feuerwehr, Richard Kühling, bezeichnete das Gas-Luftgemisch als „hochexplosiv“.
Das Leck konnte theoretisch auch außerhalb des Werksgeländes liegen. Die Polizei sperrte daher vorübergehend die Straße An der Talle zwischen Dr.-Rörig-Damm und Schwabenweg. Auch Evakuierungen anderer Hallen und der Firmenverwaltung wurden erwogen.

Die Suche nach dem Leck in dem firmeneigenen Gasnetz gestaltete sich schwierig. Experten von Eon Westfalen-Weser, die über empfindlichere Messgeräte als die Feuerwehr verfügen, unterstützten die Suche. Der Teil des Netzes, in dem die Einsatzkräfte das Leck vermuteten, wurde abgesperrt. Nun konnte kein weiteres Gas nachströmen. Das Leck selbst wurde später außerhalb von Halle 1 unweit der Brandstelle unter einer asphaltierten Werksstraße geortet. Bagger einer Tiefbaufirma legten die defekte Leitung frei.

„Wenn wir Glück haben, ist die Sache glimpflich ausgegangen“, lautete die erste Schadensbewertung von Benteler-Sprecherin Gudrun Girnus. In anderen Hallen konnte die Produktion weiterlaufen. Bei einem längeren Stillstand der Lackierstraße wäre die Schadensbilanz ungleich höher ausgefallen. Die Polizei sprach dennoch von einem „hohen Sachschaden“.
Bericht: Wolfgang Stüken NW

Fotos: Neue Westfälische




Bericht: Feuerwehr Paderborn

Donnerstag, 19.01.2012, 10:21 Uhr
An der Talle, Paderborn-Stadtheide Brandeinsatz mit Gasaustritt

Die Feuerwehr wurde gegen 10:21 Uhr über die automatische Brandmeldeanlage zu einem
Unternehmen An der Talle alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde vom
Unternehmen ein Realbrand gemeldet. Der betroffene Produktionsbereich wurde vollständig
geräumt. Alle Mitarbeiter konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen. In einem unterirdischen Kabelkanal, der sich über den gesamten Hallenkomplex (mehrere 100 Meter) ausdehnte, war es in einem Teilbereich zu einem Brand der Stromkabel gekommen. Vor Beginn der Löschmaßnahmen musste zunächst der Strom in den betroffenen Bereichen abgeschaltet werden. Herkömmliche Löschversuche mit Löschwasser brachten nicht den gewünschten Erfolg. Der Einsatz der Angriffstrupps in dem Kabelkanal war aus Sicherheitsgründen nicht möglich.
In Absprache mit Firmenvertretern wurde dann an mehreren Stellen der Kabelkanal geöffnet, unter dem Einsatz von zwei Schaumrohren, mit Löschschaum geflutet. Hierdurch konnte das Feuer schnell gelöscht und eine weitere Ausbreitung verhindert werden.

Bereits im Verlauf der Löscharbeiten wurden die Einsatzkräfte auf den auftretenden Gasgeruch
aufmerksam gemacht. Mit dem Einsatz von Gasmessgeräten konnte dann im Außenbereich der Produktionshallen im Bereich der Kanalisation ein hochexplosives Gas/Luftgemisch nachgewiesen werden. Sofort wurden zwei der angrenzenden Bürohäuser evakuiert und alle Mitarbeiter in Sicherheit gebracht. Der Gasversorger EON wurde zur Einsatzstelle alarmiert und weitere Kräfte der Feuerwehr nachgefordert. Die weitere Gaszufuhr im betroffenen Hallenbereich wurde sofort gestoppt.

Nach Eintreffen der EON wurde in Zusammenarbeit mit Firmenvertretern die Lage besprochen und weitere Maßnahmen eingeleitet. Durch umfangreiche Messungen konnten dann eine Ausbreitung des hochexplosiven Gas/Luftgemisches auf dem Firmengelände nachgewiesen werden. Parallel wurde von der Firma ein Tiefbauunternehmen beauftragt um eine eventuell betroffene Gasleitung frei zu legen.
Da zunächst auch eine Gasleckage außerhalb des Firmengeländes nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde zwischenzeitlich die Straße An der Talle durch die Polizei im betroffenen
Teilbereich komplett gesperrt. Im Verlauf der Messungen konnte dann der mögliche Ort einer vermuteten Leckage eingegrenzt werden. Die mittlerweile eingetroffen Bagger begannen damit, die Fahrbahndecke zu öffnen und die Gasleitung freizulegen. Schnell konnte dann im Nahbereich zur Brandstelle ein Leck in der Gasleitung festgestellt werden.

Bereits während der Baggerarbeiten ging die gemessene Gaskonzentration langsam aber kontinuierlich zurück. Nachdem die Hallen und Bürobereiche wieder frei gemessen werden konnten wurde der Einsatz der Feuerwehr nach ca. 4,5 Stunden beendet.
Die Feuerwehr war mit 5 Löschfahrzeugen, einer Drehleiter, den Abrollbehältern Atemschutz und Sonderlöschmittel, dem Einsatzleitwagen 2, zwei Kommandowagen, einem Rettungswagen, einem Notarzteinsatzfahrzeug und insgesamt 40 Feuerwehrmännern (SB) im Einsatz.

BOAR Richard Kühling
Einsatzleiter Feuerwehr Paderborn