Die Mitarbeiter in der Leitstelle des Kreises Paderborn für Rettungsdienst und Feuerwehr blicken auf ein bewegendes und bewegtes Jahr 2012 zurück.
Kreis Paderborn/Ahden (WV/sen). Die Mitarbeiter in der Leitstelle des Kreises Paderborn für Rettungsdienst und Feuerwehr blicken auf ein bewegendes und bewegtes Jahr 2012 zurück. Insgesamt 68 508 Notrufe und 13 048 Krankenwagenanforderungen wurden entgegengenommen und bearbeitet. 36 993 davon kamen per Handy und 44 563 über Festnetz.
Blitzschnell muss der Disponent entscheiden, ob er einen Rettungswagen alarmiert, die Feuerwehr zu einem Brand beordert, Feuerwehr und Rettungsdienst zu einem Verkehrsunfall schickt oder »nur« ein Krankentransportwagen benötigt wird. 53 820 mal mussten im Jahr 2012 Einsatzkräfte alarmiert werden. Wie auch im Jahr zuvor standen in 2012 die lebensbedrohlichen internistischen Notfälle wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Bewusstlosigkeit mit 7934 Einsätzen an der Spitze. Hinzukamen 879 Unfälle, 50 weniger als im Jahr 2011. Im vergangenen Jahr wurde zusätzlich über die bundeseinheitliche Rufnummer 19222 insgesamt 13 702 mal ein Krankentransportwagen auf den Weg gebracht. 22 679 Menschen wurden vom Rettungsdienst versorgt und ins Krankenhaus transportiert.
Zu den besonderen Ereignissen im Jahre 2012 zählen die 20 Einsätze, bei denen mehrere Menschen betroffen waren. Bei diesen so genannten MANV-Einsätzen (Massenanfall von Verletzten) wurden 86 Menschen gerettet und versorgt. Insgesamt mussten drei Tote beklagt werden.
Noch besonders präsent ist den Einsatzkräften der Gefahrgutunfall auf der A 33 im November. Der Fahrer des verunglückten Lkws kam dabei ums Leben. Ersthelfer gerieten vor Ort in die freigesetzte Gefahrstoffwolke, sechs Personen wurden vorsorglich ins Krankenhaus transportiert. »Dieser Einsatz zeigt die gute Zusammenarbeit der Hilfskräfte vor Ort«, betont Ulrich Hilkenbach, Leiter der Kreisfeuerwehrzentrale. Neben der örtlichen Feuerwehr, dem Rettungsdienst und der Polizei sind auch die gesondert aufgestellten Spezialeinheiten im Kreis Paderborn zum Einsatz gekommen. Es wurde ein »Gefahrguteinsatz« mit Gefahrstoffmessung und Dekontamination von Personen und Gerät durchgeführt.
Besondere Ereignisse in 2012 waren auch 28 Großbrände und vier Einsätze außerhalb des Kreises Paderborn im Rahmen der »Überörtlichen Hilfe«. Zweimal wurde bei diesen überörtlichen Einsätzen der Patiententransportzug alarmiert, einmal zum NRW-Tag nach Detmold sowie zu einer Bombenentschärfung nach Dortmund. Zudem wurde die Hygieneeinheit des Kreises in Bielefeld eingesetzt und einmal die ABC-Messkomponente, die von der Freiwilligen Feuerwehr Delbrück gestellt wird, zum Messen nach Krefeld geschickt.
Das Einweihungsfest »Schlauchturm inklusive« Anfang November kennzeichnete den Abschluss der Bauarbeiten an der Kreisfeuerwehrzentrale. »Die bauliche und energetische Erneuerung des Gebäudes und die Fertigstellung des Schlauchtrockenturmes führen neben Energieeinsparungen auch zu Arbeitserleichterungen im täglichen Dienstablauf«, so Hilkenbach.
Die Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in Ahden ist unter v 112 rund um die Uhr erreichbar. Von hier aus wird die notwendige Hilfe bei Notfällen, Unfällen, Bränden, technischen Hilfeleistungen und allen Unwägbarkeiten, bei denen Feuerwehr und Rettungsdienst helfen können, koordiniert. Vier Feuerwehrleute haben ständig die Situation im Kreis Paderborn im Blick und können Notrufe entgegennehmen. Insgesamt 250 Fahrzeuge sind verfügbar. Bei der Koordinierung der Einsätze hilft der Computer, der genau festhält welches Fahrzeug wann und wo im Einsatz oder gerade frei ist. Nach dem Prinzip der »Nächstes-Fahrzeug-Strategie« werden auch Fahrzeuge aus den Nachbarkreisen Höxter und Gütersloh einbezogen. Sollte im Notfall das zunächst zuständige Fahrzeug bereits im Einsatz sein, gibt es 20 nachgeschaltete Möglichkeiten, Hilfe zum Bürger zu bringen. »Bürger in Not können sicher sein, dass ihnen geholfen wird«, sagt Hilkenbach.
Oberbrandmeister Martin Carl (28) und seine Kollegen koordinieren die Rettungseinsätze im Kreis Paderborn von der Leitstelle in Ahden aus. Auf Bildschirmen beobachten sie, welche Fahrzeuge gerade unterwegs, bereits am Einsatzort oder frei sind. Foto: Marion Neesen
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Noch mehr Zahlen
Im vergangenen Jahr wurden 81 556 Notrufe und Krankenwagenanforderungen entgegengenommen, aus denen sich 39 318 Einsätze mit 53 820 Alarmierungen ergaben. Im Einzelnen waren das: 1214 Brand- und 1802 Hilfeleistungseinsätze mit insgesamt 8854 Alarmierungen. Im Bereich der Notfallrettung erhöhte sich die Anzahl der Rettungswageneinsätze von 21 600 auf 22 679. Bei den Notärzten stiegen die Einsätze auf 9662 an, die Krankentransportwagen rückten 13 702 mal aus. Rettungsdienst und Krankentransport wurden insgesamt 44 966 mal alarmiert. Nicht enthalten sind 58 Einsätze des Rettungshubschraubers mit Notarzt.
Zur Kreispolizeibehörde und zur Autobahnpolizei wurden 8567 Notrufe und zu den Nachbarleitstellen Gütersloh, Hochsauerland, Höxter, Lippe und Soest 3907 Notrufe zuständigkeitshalber weitergeleitet.
Bericht / Foto: Westfälisches Volksblatt