Eckpunkte des Rettungsdienstbedarfsplans. Delbrück wird Notarztstandort – »Gefährdungssituation« in Bad Lippspringe
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Kreis Paderborn/Delbrück/Bad Lippspringe (WV/bel). Delbrück wird Notarztstandort und Bad Lippspringe soll sich auf die Suche nach einem neuen Standort für die DRK-Wache machen. Die sind wichtige Eckpunkte des Rettungsdienstbedarfsplans, der vom Kreissozial- und Gesundheitsausschusses auf den Weg gebracht wurde. In Bad Lippspringe sucht man derzeit auch nach einem neuen Standort für ein neues Feuerwehrhaus.
Grundsätzlich sieht der Bedarfsplan vor, das bestehende System so weiter zu fahren, wie es ist, weil es »gut funktioniert«. Gutachter Jens-Christian Petri hatte dem Kreis Paderborn attestiert, dass die Hilfsfristen in 93,39 Prozent der Fälle eingehalten werden. Der bisherige Plan sah 90 Prozent als Ziel vor. Der neue Entwurf sieht als Verbesserung vor, in der Rettungswache Delbrück neben dem bereits vorhandenen Rettungswagen (RTW) einen weiteren RTW montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 20 Uhr vorzuhalten.
In Delbrück soll zudem tagsüber ein zweites Notarztsystem eingerichtet werden. Landrat Manfred Müller betonte, dass es aus Sicht des Kreises wünschenswert sei, das fallweise unterstützende Notarztsystem in Delbrück-Westenholz, das bislang ein »erweitertes Provisorium« gewesen sei, in einen festen Notarztstandort umzuwandeln. Müller sicherte zu, dass der Kreis sich bei den Kostenträgern, also den Krankenkassen, für eine notärztliche Rund-um-die-Uhr-Versorgung einsetzen werde. Allerdings müsse die Stadt Delbrück sich daran finanziell beteiligen.
Bei der DRK-Wache in Bad Lippspringe schlägt der Gutachter eine Standortsuche vor. Nicht nur für das Personal, sondern auch bezüglich der Unterstellmöglichkeiten der Fahrzeuge sei die aktuelle Situation ungünstig. Außerdem sieht er auch eine »Gefährdungssituation bei der alarmmäßigen Ausfahrt des RTW«.
Die Stadt Bad Lippspringe ist ohnehin aktuell auf der Suche nach einem neuen Standort für das Feuerwehrgerätehaus. Auch hier sind die räumliche Unterbringung und auch die Ausfahrt zur Detmolder Straße hin ungünstig. Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung der Feuerwehr zeigte sich Bürgermeister Andreas Bee jedoch optimistisch, das Problem bald lösen zu können.
In dem im Sozial- und Gesundheitsausschuss vorgelegten Entwurf wurde die Eintreffzeit der Rettungskräfte, auch Hilfsfrist genannt, für den ländlich strukturierten Bereich im Kreisgebiet unverändert auf zwölf Minuten festgesetzt; im Gebiet der Kernstadt Paderborn auf acht Minuten. Für die planerische Eintreffzeit der notärztlichen Versorgung ist erstmalig in Anlehnung an obergerichtliche Rechtsprechung eine Frist von 15 Minuten angesetzt worden.
Für das Stadtgebiet Paderborn schlägt der Gutachter eine Reduzierung der vorhandenen Rettungswagen (RTW) vor. Als bedarfsnotwendig stuft er das Vorhalten von insgesamt fünf RTW vor, davon drei RTW rund um die Uhr (vorher vier RTW) und zwei RTW von 8 bis 22 Uhr beziehungsweise 9 bis 19 Uhr besetzt (vorher ein RTW). Am Standort Büren empfiehlt der Gutachter eine Zusammenlegung der Rettungswache mit dem Notarztstandort, um Zeit zu sparen.
Deshalb ist der Neubau einer Rettungs- und Notarztwache am östlichen Ortsausgang der Stadt Büren an der Fürstenberger Straße vorgesehen
Foto: Der Verkehr auf der Hauptverkehrsstraße direkt vor der Ausfahrt der Bad Lippspringer DRK-Wache ist für den Gutachter ein wichtiger Grund, den Standort zu überprüfen. Foto: Besim Mazhiqi
Bericht: Westfälisches Volksblatt