11. April. Kreis Paderborn.

Fortschreibung des Rettungsdienst-Bedarfsplans.Landrat Müller will Ganztags-Lösung. Notarztwache in Delbrück „steht“ / Neue Überlegungen für Bad Lippspringe.

 

Kreis Paderborn. Die erste Baustelle bei der Fortschreibung des Rettungsdienst-Bedarfsplans ist, vorbehaltlich der Zustimmung der Krankenkassen, vom Tisch. Bei der jüngsten Sitzung des Kreissozial- und Gesundheitsausschusses stellte Landrat Manfred Müller bei der Einbringung des Bedarfsplans Details zur geplanten Notarztlösung in Delbrück vor. Entgegen den Empfehlungen von Gutachter Jens Petri soll die zweitgrößte Stadt im Kreis nun doch Notarztstandort werden . "Unser politisches .

" In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Gespräche über die zukünftige Notarztversorgung in Delbrück, die Johannes Fahl mit dem Standort Westenholz "unkonventionell etabliert hatte". Delbrück als Notarzt-Standort neben Hövelhof zu betreiben, erscheint Müller als "durchaus sinnvoll".; Obwohl zunächst nur eine Tages-Versorgung in Delbrück von montags bis freitags 8-20 Uhr angedacht ist, strebt Müller eine 24-Stunden-Versorgung an. Für eine Übergangszeit soll auch Johannes Fahl auch von Westenholz aus Einsätze fahren. Für den 24-Stunden-Dienst hält der Landrat allerdings einen finanziellen Obolus der Stadt für erforderlich.

Zurzeit unterstützt die Stadt den Einsatz Fahls, der nicht im aktuellen Bedarfsplan verankert ist, mit mehreren zehntausend Euro im Jahr. Gespräche über eine finanzielle Beteiligung der Stadt sind noch nicht geführt worden, ergänzte Delbrücks Bürgermester Werner Peitz. Auch hat sich der Rat mit diesem Thema noch nicht beschäftigt.

Zusätzlich zum Notarzt soll in Delbrück auch im Tagesbetrieb ein weiterer Rettungswagen stationiert werden.; In Bad Lippspringe sehen Gutachter und Verwaltung Optimierungsbedarf beim Standort der Rettungswache. Die Verwaltung schlug vor, die Wache im Zusammenhang mit dem bereits seit Jahren geforderten Neubau eines Feuerwehr-Gerätehauses zu kombinieren. Bad Lippspringes Bürgermeister Andreas Bee will noch in diesem Jahr eine politische Entscheidung für den Ankauf für Flächen auf dem Gebiet der ehemaligen Mechanischen Weberei im Süden der Badestadt erreichen. Dann könnten im kommenden Jahr erste Planungen erfolgen. Über eine Integration der DRK-Rettungswache in den Neubau sind noch keine Gespräche in der Badestadt geführt worden.

Ebenfalls Optimierungsbedarf sehen Gutachter und Verwaltung in Büren. Dort wird der Neubau einer Rettungs- undNotarztwache am östlichen Ortsausgang der Fürstenberger Straße favorisiert, was vor allem die Fahrtzeit des Notarztes in Richtung Bad Wünnenberg verkürzen würde.; Insgesamt sieht der Entwurf einen Bedarf von 29 Rettungsmitteln, darunter 16 Rettungswagen und sechs Notarzt-Einsatzfahrzeugen, vor. Weitere fünf Rettungswagen, zwei Notarztwagen und zwei Krankentransportfahrzeuge sind als technische Reserve festgeschrieben.; Jetzt haben die Fraktionen das Wort. Vorgesehen sind auch noch Gespräche mit Experten.


Paderborn bleibt außen vor.

"Ich bin entsetzt, wie mit dem Rettungsdienst der Stadt Paderborn umgegangen wird", erklärte Ralf Schmitz, Leiter der Paderborner Feuerwehr, im Anschluss an die Sitzung. Während der Kreis Nachbesserungen im Bereich Delbrück in Aussicht gestellt hatte, wurde der Rettungsdienst in Paderborn mit keinem Wort erwähnt.

Wie bereits berichtet, hatte der Gutachter sogar vorgeschlagen, trotz steigender Einsatzzahlen, einen weiteren Rettungswagen in der Stadt nur tagsüber im Bedarfsplan zu verankern. In Gesprächen hatte der Kreis in der Zwischenzeit signalisiert, wenigstens auf diesen weiteren Einschnitt zu verzichten. Auf einen Vorgelegten umfangreichen Fragenkatalog der Feuerwehr Paderborn habe der Kreis nur "sehr dürftig" geantwortet, hieß es aus Kreisen der Feuerwehr. (my)

Bericht: Neue Westfälische. Ralph Meyer