Gewitter mit Starkregen und starken Windböen zogen am Donnerstag und Freitag über den Kreis Paderborn..Dachstuhlbrand in Wewer, Keller der JVA Steinhorst vollgelaufen. {gallery}news/2013/130622krpb{/gallery}
Kreis Paderborn. Der Himmel wurde am Donnerstagnachmittag plötzlich finster, Gewitter mit Starkregen und starken Windböen zogen über den Kreis Paderborn, auch in der Nacht zu Freitag regnete, blitzte und donnerte es gewaltig. In Paderborn fielen laut Deutschen Wetterdienst innerhalb von 24 Stunden mehr als 40 Liter Wasser pro Quadratmeter.
In Wewer ist ein Blitz in ein Wohnhaus am Triftweg eingeschlagen. Gegen 1.55 Uhr war die Bewohnerin durch einen lauten Knall geweckt worden. Anschließend war ein Knistern vom Dachboden zu hören. Sie alarmierte sofort die Feuerwehr. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte quoll Rauch aus dem Dach. Das Feuer im Dachstuhl konnte in wenigen Minuten gelöscht werden. Der Gebäudeschaden blieb gering.; Zur gleichen Zeit wurde der Löschzug aus Lippling zur Justizvollzugsanstalt (JVA) nach Steinhorst gerufen. Dort waren mehr als 100 Quadratmeter Keller vollgelaufen, das Wasser stand etwa 30 Zentimeter hoch. Die besondere Situation der JVA und die Gefahr für erhebliche Sachwerte erforderten schnelles Handeln der Einsatzkräfte. Die Feuerwehrleute verhinderten durch schnelles Eingreifen noch größeren Schaden.
Im Paderborner Stadtgebiet waren in der Nacht einige Keller vollgelaufen, mussten von der Feuerwehr abgepumpt werden. Den größten Schaden hat das Gewitter aber wohl in Bad Lippspringe angerichtet. Es war vermutlich Ursache eines schweren technischen Defekts im Freibad. Das Pumpenhaus stand zeitweise 1,50 Meter unter Wasser. Der Schwimmbetrieb ist bis auf Weiteres eingestellt. Der komplette Ausfall von Strom und Heizung war Schwimmmeister Andreas Mirchel gleich zu Dienstbeginn am Freitag um 4.30 Uhr aufgefallen: "Die Warnleuchte am Pumpenhaus blinkte unentwegt. Und das bereitete mir Sorgen, da hier auch große Teile der Freibad-Technik untergebracht sind."
Wie groß der Schaden wirklich war, stellte sich Minuten später heraus. Mirchel informierte umgehend Bürgermeister Andreas Bee und Wehrführer Michael Heck. Einsatzkräften der Feuerwehr gelang es noch am frühen Morgen, das Wasser bis auf Kniehöhe abzupumpen. Inzwischen untersucht eine Fachfirma den Umfang der Schäden. Vorläufige Bilanz: Die Steuerungstechnik im Freibad ist in großen Teilen komplett zerstört oder defekt. Betroffen davon sind unter anderem die gesamte Strom- und Wärmeversorgung sowie die Chloranlage. Die Umwälzpumpe, die das Kinder-Planschbecken ständig mit frisch aufbereitetem Wasser versorgt, muss vermutlich ausgewechselt werden. Inwieweit auch die Pumpe für das 50-Meter-Schwimmbecken beschädigt worden ist, ist derzeit noch unklar. Deshalb ist auch eine genaue Schadenshöhe nicht zu beziffern. Nach Informationen der Bad Lippspringer Stadtverwaltung öffnet das Freibad voraussichtlich erst wieder am Freitag, 28. Juni, seine Pforten. Auch Freitagnachmittag fegten heftige Sturmböen über das Kreisgebiet. Am Samstag klettern die Temperaturen immerhin bis auf 23 Grad, es bleibt aber bewölkt. Am Sonntag liegt die Regenwahrscheinlichkeit bei 70 Prozent und es wird nur bis zu 17 Grad warm.
Bericht: Neue Westfälische