Bei Helfern macht sich Zuversicht breit. Zwei Dörfer an der Elbe evakuiert - und der Deich hat gehalten / Austausch am Donnerstag.{gallery}news/2013/130613sb{/gallery}
Kreis Paderborn/Schönebeck. Tiefe Erschöpfung bei den Helfern aber auch Zuversicht - so lässt sich die Lage am fünften Tag des Katastropheneinsatzes der Hilfsorganisationen aus dem Kreis Paderborn im Bereich Schönebeck an der Elbe zusammenfassen. Bislang haben die Deiche gehalten, und die Anspannung der vergangenen 72 Stunden ist einer gewissen Lockerheit gewichen.; Am Montagabend wurde es noch einmal dramatisch in "Ost-Elbien". Wo die Hilfskräfte aus dem Hochstift unter Führung der Feuerwehren den ganzen Tag über unter großer Beteiligung der Bürger und anderer Hilfsorganisationen die Deiche im Bereiche Grünewald und Elbenau gesichert hatten, nahmen gegen Abend die faustgroßen Sickerstellen zu. Auch der Deichfuß war auf einer Länge von 200 Metern aufgeweicht.
Daraufhin entschloss sich der Krisenstab um 18.15 Uhr, eine Räumung der beiden Dörfer vorzunehmen, die gegen 19.30 Uhr umgesetzt wurde. "Das war ein sehr emotionaler Moment, Helfer und Bürger umarten sich , und manche Träne floss", berichtet Niklas Schäfer. Sprecher der Kreisfeuerwehrverbandes. Bis zu 400 Bürger hatten die Hilfsorganisationen den ganzen Tag über bei der 600 Meter langen Sandsack-Schubkarren-Staffette über die Deichkrone unterstützt. Ein Feuerwehrmann wurde am Montag wegen Hitzeerschöpfung ins Krankenhaus eingeliefert.
Zurzeit arbeitet Kreisbrandmeister Elmar Keuter mit den Wehren an einer zweiten Ablösung der Kräfte. Die neue Mannschaft,die dann noch bis zum Wochenende in Schönebeck bleiben sollen, fährt am Donnerstag um 8 Uhr an der Kreisfeuerwehrzentrale ab.; Parallel haben die Feuerwehren im Kreis über die Bezirksregierung dem Innenminister angeboten, noch eine Kreisreserve mit etwa 50 Kräften (zwei Züge) und Fahrzeugen aufzustellen. Denkbare Einsatzorte könnten die elbabwärts gelegenen Städte Hitzacker oder Lauenburg sein. Mehrere Wehrführer hatten zu Wochenbeginn signalisiert, weitere Hilfe leisten zu können. Eine Entsendung nach Schönebeck ist wenig wahrscheinlich, da die Hilfe dort personell und materiell gut aufgestellt ist.
Sicherung mit System: Zuerst werden Plastikfolien auf dem Deich ausgerollt, bevor die Sandsäcke auf die Folien gelegt werden, mit denen die Statik des Deiches verbessert wird. FOTO: FEUERWEHR
Bericht: Neue Westfälische