Kreisverbandsfest in Bad Lippspringe. Spielmannszug feiert Jubiläumsfest im Arminiuspark. Fotos Festumzug.{gallery}news/2013/130611blk1{/gallery}
Bad Lippspringe. Die Farbe blau dominierte am Wochenende in der Badestadt, denn zwei Tage lang feierten die mehr als 2.500 aktiven Feuerwehrleute den Kreisverbandstag. Höhepunkt war am Sonntagnachmittag der Festumzug durch die Stadt und das anschließende Beisammensein im Arminiuspark.
Die zweitägige Veranstaltung stand im Zeichen der Hochwasserkatastrophe an Elbe und Mulde, denn fast 80 Feuerwehrleute und Führungskräfte sowie 33 Helfer des Technischen Hilfswerk sind bereits seit Freitagmorgen im Hochwassereinsatz.
Und so informierte Kreisbrandmeister Elmar Keuter, zugleich Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren im Kreis Paderborn, am Samstagnachmittag die rund 200 Delegierten der Kreisverbandsversammlung über die neuesten Entwicklungen im Katastrophengebiet.
Unter anderem informierte Keuter die Einsatzkräfte, dass der Kreis nach der Abgabe von 41.600 Sandsäcken nach Sachsen-Anhalt unverzüglich 15.000 Säcke als Nachschub geordert hat, um die Reserven wieder aufzufüllen.
Der Gerätewagen Logistik, der eigentlich als Service-Fahrzeug für den Austausch von Schläuchen bei den Wehren vorgesehen ist, erlebt beim Elbeeinsatz seine Feuertaufe. Mit der Aufnahme des Probebetriebs im Digitalfunk rechnet Keuter nun im Oktober.Als die positiv wertete der Kreisbrandmeister auch die Einsatzbereitschaft des Dekon-Zuges im Kreis und die brandschutztechnische Ertüchtigung des Rehberg-Tunnels.
Der neu gegründetet Arbeitskreis Warnen wird sich demnächst mit dem Wiederaufbau eines Sirenen-Warnsystems beschaffen, um die Bevölkerung weiträumig bei Notfällen waren zu können. Ausdrücklich begrüßte Keuter das Katwarn-System, das der Kreis eingeführt und bereits mit Erfolg nach einem Telefonausfall in der Kreisfeuerwehrzentrale eingesetzt hat.
Geschäftsführer Hubert Halsband zeigte sich entsetzt über die Ablehnung des Modells Kinderfeuerwehr im Innenausschuss des Landtages. Die Politiker warnte er, die Feuerwehren nicht für politische Machtgerangel zu missbrauchen.
Tobias Rupprecht beklagte einen deutlichen Mitgliederverlust bei den Jugendfeuewehren von 524 auf 477. Mit 58 Übernahmen in die aktive Wehren im vergangenen sichern die Jugendwehren allerdings noch immer die Schlagkraft der Feuerwehren.
Ex-Regierungspräsident Walter Stich betonte, die Feuerwehren gehörten zu den drei beliebtesten Gesellschaftsgruppen. Sie leisteten Hilfe in allen denkbaren Notlagen.
Europa-Abgeordneter Elmar Brok, selbst Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr, brach eine Lanze für die Kinderfeuerwehr und erklärte, diese Einrichtung sei wichtig und erforderlich. Wörtlich fügte er hinzu: "Ich würde mich wohlfühlen, wenn meine Enkel in eine Kinderfeuerwehr einträten."
Landrat Manfred Müller unterstrich, er werde auch weiterhin dafür werben, dass auch im öffentlichen Dienst und und bei ortsansässigen Unternehmen Feuerwehrleute eingestellt werden.
Zur Standortfrage der Rettungswache in Bad Lippspringe erklärte Müller, dass dort sicher nicht die höchste Priorität zum Handeln bestehe und das der Kreis dort mit Bedacht vorgehen und sämtliche Argumente sorgsam abwägen werde.
Bericht: Neue Westfälische
Fotos: FW Fotograf Marc Köppelmann, hierfür Besonderer Dank
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