6. Juni. Kreis Paderborn.

Heimische Helfer unterstützen Flutopfer. Hilfswerke halten sich für Einsätze in Hochwasserregionen bereit. Bonifatiuswerk leistet Soforthilfe.{gallery}news/2013/130606krpb{/gallery}

 

Paderborn (fei). Ergriffen und emotional, vor allem aber hilfsbereit reagiert man im Paderborner Land auf das stetig steigende Hochwasser in Ost- und Süddeutschland. Während heimische Hilfswerke ihre personelle Unterstützung im Kampf gegen die Fluten anbieten, leisten kirchliche Organisationen bereits finanzielle Soforthilfe.

Die Bilder der sogenannten Jahrhundertflut von 2002 hat man bei der Johanniter Unfallhilfe Paderborn noch immer vor Augen. "Damals", sagt Regionalvorstand Gerald Donath, "waren unsere Einsatzkräfte in Pirna und haben vor Ort geholfen." Menschen mussten evakuiert und Notunterkünfte gebaut werden, auch die Versorgung und Betreuung von Betroffenen stand auf dem Programm. Erfahrung hätte man also reichlich, allein die Anforderung der Paderborner Einsatzkräfte blieb trotz ähnlicher Lage bislang aus. "Das kann aber jeden Moment kommen", sagt Donath, "dann stehen wir natürlich sofort bereit."

Für das Technische Hilfswerk (THW) in Büren ist dieser Moment bereits gekommen. Um Punkt 14.20 Uhr machten sich gestern sieben Helfer zu einem zweitägigen Einsatz auf den Weg nach Magdeburg. Bei den Kollegen in Paderborn ist derweil zwar noch keine Anforderung eingetroffen, in Alarmbereitschaft halten sich die THW-Helfer dort aber ebenfalls. "Wenn etwas kommt, sind wir zur Stelle", sagt der Paderborner Ortsbeauftragte Hartmut Dahm. Einsatzvorbehalte gebe es insbesondere für die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen, die mit leistungsstarken Geräten ausrücken könnte.

Konkreter wird es bei der Feuerwehr. Auf Anfrage der Bezirksregierung Detmold wurden 41.650 Sandsäcke bei den Wehren im gesamten Kreisgebiet gesammelt, um die Menschen in Ost- und Süddeutschland gezielt beim Kampf gegen die Wassermassen zu unterstützen. An der Kreisfeuerwehrzentrale verluden Christian Temborius und Jens Götte die gesammelten Säcke gestern auf einen Transporter und brachten sie zur zentralen Sammelstelle in Lemgo. "Wo genau sie dann zum Einsatz kommen, wissen wir aber auch nicht", erklärten sie.

Kirchlichen Beistand erhalten die Flutopfer derweil vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken mit Sitz in Paderborn. Man habe am gestrigen Bonifatiustag besonders für die Menschen in den Hochwasserregionen gebetet, sagt Generalsekretär Monsignore Georg Austen. Darüber hinaus verkündete Präsident Georg Freiherr von und zu Brenken eine finanzielle Soforthilfe in Höhe von 100.000 Euro für Schäden an kirchlichen Einrichtungen in Ostdeutschland. "Die Flutschäden an Kirchen, Klöstern und Gemeindehäusern sind eine große Belastung und eine existenzielle Herausforderung für die kleine katholische Gemeinde in Ostdeutschland", erklärt Georg Austen mit Blick auf den geringen Bevölkerungsanteil katholischer Christen in den neuen Bundesländern. Ein Spendenkonto für die Flutopfer habe man daher ebenfalls eingerichtet.

Bildunterschrift: Packen mit an: Jens Götte (l.) und Christian Temborius verladen Sandsäcke, die in Hochwasserregionen helfen sollen

Bericht: Neue Westfälische, Foto: M. Köppelmann