7. September. Delbrück Sudhagen.

Großbrand in Delbrück Sudhagen. Bäckerei mit angrenzenden Gebäudeteilen in Vollbrand. 2 Personen über DLK und Steckleitern gerettet. 3 Personen verletzt. 200 Kräfte Feuerwehr, DRK, Polizei im Einsatz.{gallery}news/2013/130907de1{/gallery}

 

Delbrück Sudhagen: Um 09.07 Uhr wurde der Löschzug Delbrück und die Erstangriffsfahrzeuge der anderen Löschzüge zu einem Brand in einer Bäckerei in Sudhagen gerufen. Ein große schwarze Rauchwolke wies den Einsatzkräften den Weg.
Bereits auf der Anfahrt wurde das Einsatzstichwort auf "Feuer 4" Vollalarm für die Feuerwehr Delbrück erhöht. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte wurde das ganze Ausmaß deutlich. Erhöhung der Alarmierung, für die Feuerwehr Paderborn, Hövelhof und Rietberg.{gallery}news/2013/130907mb{/gallery}Menschenrettung stand im Vordergrund. 2 Personen wurden über Steckleiter und DLK gerettet. Die Personen die sich in der Bäckerei befanden flüchteten ins Freie. 3 Personen erlitten Verletzungen durch Rauchgasintox und wurden sofort vom Rettungsdienst versorgt. Der angrenzende Lebensmittelmarkt der am Samstagmorgen stark besucht war wurde evakuiert. 21 Personen wurden durch den DRK Betreungszug betreut.

Die Löschmaßnahmen wurden von allen Seiten des Gebäudekomplexes durchgeführt. Im Innenangriff unter schwerem Atemschutz stand die Suche nach Personen im Vordergrund. Das Feuer hatte sich rasend schnell auf weitere Gebäudeteile wie darüberliegende Wohnbereiche ausgebreitet. Hier mussten 2 Personen über DLK und Leitern gerettet werden. Mit einem Schaumangriff wurde der Brandherd, die Bäckerei geflutet.
Im Aussenangriff über 4 Drehleitern wurde eine weitere Ausbreitung verhindert. Die Wasserversorgung wurde über Hydranten und eine Wegeleitung mit TS 8/8 zum Haustenbach sichergestellt.
Durch die ABC Erkunder Delbrück und Verstärkung aus dem Kreis Gütersloh wurden Messungen von möglichen Schadstoffemissionen durchgeführt.{gallery}news/2013/130907de2{/gallery}Das ganze Ausmaß des Schadens ist zur Zeit noch nicht einzuschätzen. Bäckerei, Wohnbereiche und Gebäudeteile fielen den Flammen zum Opfer, der Lebensmittelmarkt war durch den Brand voll verraucht und wurde durch Hochdrucklüfter belüftet. Die Einsatzmaßnahmen werden sich über den ganzen Tag hinziehen

Bericht / Fotos : FW mb

Neue Westfälische Ralph Meyer, Fotos Marc Köppelmann

Delbrück-Sudhagen. Ein Großband in der Bäckerei Niermann an der Schlinger Straße im Delbrücker Stadtteil Sudhagen hat am Samstagvormittag einen Millionenschaden verursacht. Die Backstube und vier Wohnungen in einem angrenzenden Wohnhaus wurden zerstört. Rund 225 Einsatzkräften gelang es, ein Übergreifen des Brandes auf einen Festsaal und einen Lebensmittel-Supermarkt der Nahkauf-Kette zu verhindern. Allerdings wurde der Supermarkt komplett verraucht.

Um 9.07 Uhr wurden die Löschzüge Delbrück-Mitte und Westenholz unter dem Stichwort „Kessel in der Bäckerei brennt“ alarmiert. Bereits auf der Anfahrt sahen die Einsatzkräfte einen intensiven, dunklen Rauchpilz über Sudhagen stehen. Einsatzleiter Reinhard Brand, Leiter der Feuerwehr Delbrück, entschied sofort, Vollalarm für alle Delbrücker Löschzüge auszulösen.
Außerdem forderte er umfangreiche überörtliche Hilfe an. Vor allem Drehleitern wurden an der Schlinger Straße zwischen Kirche und den Tennisplätzen benötigt. In Brand stand ein großer Teil des völlig verwinkelten, etwa 40 mal 60 Meter großen Areals. Bei Eintreffen der ersten Kräften schlugen die Flammen meterhoch aus der Bäckerei, und mehrere Bewohner hatten sich auf Balkone geflüchtet, weil ihnen die Flammen die Fluchtwege versperrten.
Zur Unterstützung der Delbrücker Wehr rückten auch die Nachbarn aus Rietberg und Mastholte, Hövelhof und Paderborn aus. Vier 30-Meter-Drehleitern wurden zur Menschenrettung und Brandbekämpfung eingesetzt.
Nachbarn gaben an, unmittelbar nach Brandausbruch eine heftige Explosion im Gebäude komplex wahrgenommen zu haben. Acht Bäcker flüchteten unverletzt aus der Backstube.
Einer von ihnen sprach von technischen Problemen an einem von fünf großen Öfen. Als eine Sicherung ausgelöst hatte, habe man sie kurzerhand wieder hereingedrückt. Kurz danach sei Brandgeruch wahrnehmbar gewesen. In diesem Bereich, so ein Feuerwehrsprecher, sei der Brand dann auch entstanden.
I{gallery}news/2013/120907mk{/gallery}n Windeseile breiteten sich die Flammen auch auf darüberliegende Geschosse und den Dachstuhl aus. Zwei Bewohner wurden über Leitern in Sicherheit gebracht. Der Lebensmittelmarkt, der am Samstagmorgen gut besucht war, wurde sofort evakuiert. Später wurde der dichte Rauch mit Überdrucklüfter ins Freie geblasen.
Löschwasser zapften die Einsatzkräfte aus dem Hydrantennetz sowie aus drei Wasserentnahmestellen am nahen Haustenbach..
„Die Menschenrettung, verbunden mit der rasend schellen Brandausbreitung, war eine Herausforderung für alle Einsatzkräfte“, erklärte Brand während in einer Einsatzbesprechung der Führungskräfte.

Zwei Personen erlitten Rauchgasvergiftungen und wurden nach notärztlicher Versorgung in Krankenhäuser eingeliefert. Fünf Rettungswagen und vier Notärzte, darunter ein Leitender Notarzt, standen in Sudhagen bereit.
Ein Betreuungszug des Deutschen Roten Kreuzes aus Delbrück kümmerte sich insgesamt 21 Personen, darunter auch das Verkaufspersonal aus Bäckerei und Supermarkt. Sie wurden in der angrenzenden Mehrzweckhalle betreut. Vier Personen gingen direkt nach Hause.
ABC-Erkunder aus Delbrück und dem Kreis Gütersloh nahmen Schadstoffmessungen vor. Mit Warndurchsagen über das Radio und das Katwarn-System wurden die Bewohner aufgefordert, wegen der starken Rauchentwicklung Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Am Samstagnachmittag nahmen Kräfte des Technischen Hilfswerks die Brandstellen in Augenschein, um geschwächte Bereiche abzustützen. Das Delbrücker Ordnungsamt unterstützte die Unterbringung der sieben Bewohner, deren Wohnungen durch Flammen und Löschwassereinwirkung nicht mehr bewohnbar waren.
In einer Wohnung befanden sich mehrere Terrarien mit einer Vielzahl von Reptilien und Schlangen, darunter auch eine große Würgeschlange.
Die Polizei nahm noch am Samstag ihre Ermittlungen zur Brandursache auf. Sämtliche frischen und offenen Lebensmittel aus dem Supermarkt sind nicht mehr für den Verzehr geeignet. Ob die verpackten Waren und Konserven noch verkauft werden dürfen, steht noch nicht fest.

Westfälisches Volksblatt

Delbrück: Über mehrere Kilometer war am Samstag Vormittag eine Rauchsäule über dem Delbrücker Ortsteil Sudhagen sichtbar. Nach technischen Problemen hatte es in der Backstube der Bäckerei Niermann an der Schlinger Straße eine Explosion gegeben, binnen weniger Minuten brannte die Backstube sowie der darüber liegende Wohnbereich lichterloh.

225 Einsatzkräfte eilten an den Unglücksort und konnten ein Übergreifen der Flammen auf einen Supermarkt und einen Festsaal verhindert. Diese wurden jedoch stark verraucht. Für die vier Mietwohnungen, die Wohnung der Eigentümer der Bäckerei, einen Imbiss mit Gaststätte sowie die Backstube selber gab es keine Rettung mehr.

Um 9.08 Uhr ertönten in Delbrück die Sirenen. Schon auf der Anfahrt über die Lippstädter Straße war die mächtige Rauchsäule zu sehen. Schnelle forderte Einsatzleiter Reinhard Brand weitere Feuerwehren an die Unglücksstelle. So kamen neben der Delbrücker Drehleiter auch die Leiternwagen aus Hövelhof, Paderborn und Rietberg zum Einsatz. Das Gebäude drohte durchzuzünden, doch es gelang den Kameraden dies zu verhindern. Zunächst stand jedoch die Rettung von zwei einem Balkon eingeschlossenen Personen im Vordergrund. Sie wurden über die Delbrücker Drehleiter sowie über Steckleitern aus ihrer misslichen Lage befreit und mit einer Rauchgasvergiftung in Krankenhäuser gebracht.

Für die sieben Bewohner der Mietswohnungen, die Bäcker und Verkäuferinnen der Bäckerei Niermann wurde in der nahegelegenen Mehrzweckhalle eine Sammel- und Betreuungsstelle eingerichtet. Der Betreuungszug des DRK betreute hier insgesamt 21 Personen. Eine Person klagte über Kreislaufprobleme.

Die Löschwasserversorgung konnte aus dem nahegelegenen Haustenbach sichergestellt werden. Drei Entnahmestellen wurden eingerichtet. Der Hauptbrandbereich, die fünf Backöfen der Backstube wurden schließlich mit Schaum gelöscht. Dabei stellte das verwinkelte Gebäude für die Einsatzkräfte eine echte Herausforderung dar. »Das Gebäude ist sehr verschachtelt. Bei Eintreffen der ersten Kräfte galt es parallel die Personen zu retten, aber auch die Löscharbeiten aufzunehmen. Wir entschlossen uns zu einem großflächigen Angriff über vier Drehleitern aus. Das hat sehr gut funktioniert«, so Reinhard Brand bei einer anschließenden Lagebesprechung.{gallery}news/2013/130907wb{/gallery}Alle Wohnungen sind nicht mehr bewohnbar. »Wir schauen nun, ob die Menschen bei Freunden oder Verwandten unterschlüpfen können. Notfalls werden wir Hotelzimmer anmieten«, so Werner Mattiza von der Stadt Delbrück. Sorgen bereitete den Einsatzkräften auch ein in einer Mitswohnung befindliches Terrarium mit mehreren Schlagen darunter auch mindestens eine Würgeschlange. Die Schadstoffkonzentrationen wurden von den ABC-Erkundern des Kreises Gütersloh aus Halle gemessen. Das Katastrophenwarnsystem des Kreis Paderborn hatte die Bewohner aufgefordert, Türen und Fenster zu schließen.

Gegen 11 Uhr konnten die ersten Kräfte nach knapp zwei Stunden aus dem Einsatz entlassen werden. Erste Schätzungen gehen von einer Schadenssumme mindestens 1,5 Millionen Euro aus. Die Feuerwehr wird noch bis in den frühen Abend hinein mit Aufräum- und Nachlöscharbeiten beschäftigt sein.

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Am Samstagnachmittag nahmen 20 Kräfte des Technischen Hilfswerks Paderborn die Brandstelle in Augenschein, und stützten geschwächte Gebäudeteile ab.

Westfälisches Volksblatt vom 9. September

Millionenschaden bei Großbrand
Backstube völlig zerstört – Gebäude unbewohnbar – technischer Defekt als Ursache vermutet
Hagen (WV). Die Serie der Großbrände im Kreis Paderborn reißt nicht ab: Am Samstag wurde erneut ein Großaufgebot von Feuerwehr, DRK und Technischen Hilfswerk angefordert. Mitten im Delbrücker Ortsteil Sudhagen (2450 Einwohner) stand die Bäckerei Niermann in Flammen. Weite Teile des extrem verschachtelten Gebäudes fielen dem Brand zum Opfer.

Der Supermarkt und der Festsaal wurden dank des entschlossenen Eingreifens der Feuerwehr gerettet. Backstube und Konditorei, vier Wohnungen sowie eine Gaststätte mit Imbiss wurden zerstört. Erste Schätzungen gehen von einem Sachschaden von etwa 1,5 Millionen Euro aus. Sichtlich geschockt beobachtete Inhaber Bernhard Niermann das Szenario.

Um 9.08 Uhr heulten in Delbrück die Sirenen. Eine weithin sichtbare, riesige Rauchsäule wies den Einsatzkräften den Weg in die Schlinger Straße. Neben sämtlichen Delbrücker Löschzügen wurden auch Kräfte der Feuerwehren Hövelhof, Paderborn und Rietberg angefordert. Rund 225 Rettungskräfte waren mit vier Drehleitern vor Ort.

Der Brand breitete sich rasend schnell aus, so dass Einsatzleiter Reinhard Brand ein Durchzünden des riesigen Komplexes befürchtete. Zunächst jedoch mussten zwei Personen von einem Balkon befreit werden. Die Flammen versperrten ihnen den Weg durch das Gebäude. Mit einer Drehleiter sowie Steckleitern wurde die Frauen in Sicherheit gebracht. Sie mussten jedoch, wie eine weitere Person, mit Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus.

Der Brand brach in der Backstube aus. Berichte der acht hier beschäftigten Bäcker lassen einen technischen Defekt an einem Backofen oder der Heizung eines der Öfen als Ursache vermuten. Die Sicherung habe ausgelöst und sei von den Bäckern wieder hereingedrückt worden. Kurze Zeit später habe einer der Öfen schlagartig gebrannt. Explosionsartig habe sich der Brand in der Backstube ausgebreitet und auch die Konditorei sowie die darüber liegenden vier Wohnungen ergriffen.
Die acht Bäcker sowie die sieben Verkäuferinnen aus dem Lebensmittelmarkt konnten sich ebenso in Sicherheit bringen wie die sieben Bewohner der Mietswohnungen. 21 von ihnen wurden vom Betreuungszug des DRK in der Mehrzweckhalle versorgt und betreut. Fünf Rettungswagen und vier Notärzte waren im Einsatz.

Unterdessen bekämpfte die Feuerwehr das Feuer. »Das Gebäude ist extrem verschachtelt ist, die Brandbekämpfung eine echte Herausforderung. Es galt parallel, die Personen zu retten und zu löschen. Wir haben uns zu einem großflächigen Angriff über vier Drehleitern entschlossen. Das hat sehr gut funktioniert«, berichtet Reinhard Brand.

Die Löschwasserversorgung wurde aus dem nahegelegenen Haustenbach sowie über das Hydrantennetz sicher gestellt. Drei Entnahmestellen wurden eingerichtet.

Der Hauptbrandbereich, die fünf Backöfen der Backstube wurden schließlich mit Schaum gelöscht. Dabei stellte das verwinkelte Gebäude für die Einsatzkräfte eine echte Herausforderung dar.

Ein Durchzünden des gesamten Dachstuhls konnten die Feuerwehrkameraden verhindern, so dass der Supermarkt und der Festsaal gerettet werden konnten. Ein Verkauf der unverpackten Lebensmittel kommt allerdings wegen des Rauchs nicht in Frage. Inwieweit die fest verschlossenen Lebensmittel noch verkauft werden können, müssen Experten in den nächsten Tagen klären.
Alle Wohnungen sind nicht mehr bewohnbar. »Wir schauen nun, ob die Menschen bei Freunden oder Verwandten unterschlüpfen können. Notfalls werden wir Hotelzimmer anmieten«, sagt Werner Mattiza (Stadt Delbrück).

Sorgen bereitete den Einsatzkräften ein Terrarium in einer Mietswohnung mit mehreren Schlangen, darunter eine Boa Constrictor, mehrere Pythons, eine Giftschlange sowie Großechsen. Die Tiere wurden in ihrem Terrarium aufgefunden und in die Obhut eines Fachhändlers aus Schloß Neuhaus gegeben.

Die Schadstoffkonzentrationen in der Umgebung der Brandstelle wurden von den ABC-Erkundern des Kreises Gütersloh aus Halle und des ABC-Zuges Delbrück gemessen. Es wurden keine erhöhten Werte festgestellt.
Nach knapp zwei Stunden konnten die ersten Kräfte aus dem Einsatz entlassen werden. Die Aufräum- und Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis in die Abendstunden hin.

Am Nachmittag rückte der Ortsverband Paderborn des Technischen Hilfswerkes mit 20 Kräften an, um den Dachbereich abzustützen und Fenster und Türen zu verschließen. Die Stützmaßnahmen im Dachstuhl waren notwendig, damit die Bewohner in der Brandruine nach ihren Habseligkeiten suchen konnten.