29. Januar. Bad Wünnenberg.

Alle Warnungen ignoriert. Nach Unfall im Steinbruch Düstertal in Bleiwäsche: Zustand des 20-Jährigen ist kritisch.
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Bad Wünnenberg-Bleiwäsche (WV/vah). Nach dem Sturz in den Steinbruch Düstertal in Bleiwäsche in der Nacht zu Samstag schwebt der 20-Jährige immer noch in akuter Lebensgefahr. Das hat die Polizei mitgeteilt.
Alle Warnungen von Freunden - auch die aufgestellten Hinweisschilder - haben die beiden jungen Männer aus Lippe ignoriert. Ein 20-Jähriger stürzte 50 Meter in die Tiefe. Foto: WV
 Wie gestern berichtet, hatten sich gegen ein Uhr vier junge Männer im Alter zwischen 20 und 24 Jahren von einer Party in Bleiwäsche abgesetzt. In alkoholisiertem Zustand spazierten sie zum nahe gelegenen Steinbruch. Die beiden Männer aus Schieder-Schwalenberg (20 und 21 Jahre alt) kletterten über den Absperrzaun am Rand des Steinbruchs, »um eine bessere Aussicht zu haben«, wie die Polizei mitteilte. Trotz Warnungen der beiden Begleiter ließen sie sich nicht davon abhalten.
Die beiden jungen Männer, die vor dem Zaun zurückgeblieben waren, suchten zunächst kurze Zeit an einem Holzstapel Schutz vor der beißenden Kälte von minus neun Grad Celsius, bevor sie in den Ort zurückgingen. Auf dem Weg dorthin erhielt einer der beiden einen Anruf seines Bekannten (21). Der berichtete ihm von dem Absturz und forderte ihn auf, den Rettungsdienst zu alarmieren. Zu diesem Zeitpunkt saß der junge Lipper auf einem Felsvorsprung etwa 20 Meter unterhalb des Steinbruchrandes. Sein Kollege war 50 Meter in die Tiefe gestürzt. Der auf der Felsnase hängen gebliebene 21-Jährige informierte ebenfalls die Feuerwehr. Bei einer späteren Befragung der Polizei erklärte er, dass er gesehen hatte, wie sein jüngerer Begleiter von der Kante abstürzte. Aus Sorge um ihn war er dann selber den Steilhang hinuntergeklettert, um nach ihm zu suchen. Nach etwa 20 Metern musste er aber auf einem Felsvorsprung ausharren, weil der Hang zu steil wurde und er auch nicht mehr nach oben zurückklettern konnte.
 Sein abgestürzter Freund wurde von Rettungskräfte der Feuerwehr mit schwersten Verletzungen am Fuße des Abhangs gefunden und in ein Paderborner Krankenhaus gebracht. Von dort wurde er noch am Samstag in eine Bielefelder Spezialklinik verlegt. Seinen Zustand bezeichneten die behandelnden Ärzte als äußerst kritisch. Auch der 21-jährige wurde wegen starker Unterkühlung zur stationären Behandlung in ein Paderborner Krankenhaus gebracht.

Bericht: Westfälisches Volksblatt