5. Mai. Paderborn.

Halberstädter Straße. Feuer in einem Unternehmen der Fleischverarbeitung.

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Paderborn 5.5.2013, 14:19 Uhr: Durch den Pförtner des Unternehmens wurde die Feuerwehr zu einem Feuer alarmiert. Was sich genau dort ereignet stand zu diesem Zeitpunkt noch fest. Zu dem Einsatz rückten zunächst der Löschzug der Feuerwache Süd, das LF 24 der Feuerwache Nord, ein Rettungswagen sowie der Beamte vom Einsatzführungsdienst aus. Die Freiwillige Feuerwehr mit der Einheit Stadtmitte rückte mit zwei weiteren Löschfahrzeugen zur Einsatzstelle aus.

Bereits auf der Anfahrt war eine starke Rauchentwicklung erkennbar. Daraufhin wurden weitere Einheiten alarmiert. Die Drehleiter der Wache Nord, die Abrollbehälter Sonderlöschmittel und Atemschutz, der Einsatzleitwagen 2, der Leiter der Feuerwehr sowie der Löschzug Stadtheide rückten ebenfalls zur Einsatzstelle aus. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte brannte es im rückwärtigen Bereich der Produktion im Untergeschoß. In dem Hallenbereich befanden sich neben einem Förderband für Produktionsabfälle mit dem dazugehörigen Container, diverse Behältnisse aus Kunststoff und Holz. Darüber hinaus standen in unmittelbarer Nähe ca. 30 elektrisch betriebene Hubgeräte an deren Ladestationen. Der Brandherd lag im Bereich des Förderbandes, Teile der Kunststoffbehältnisse und der Holzpaletten gerieten ebenfalls in Brand. Die Hubgeräte wurden zum Teil durch die Hitze in Mitleidenschaft gezogen. Zwei Angriffstrupps unter umluftunabhängigen Atemschutz nahmen sofort mit je einem C-Rohr die Brandbekämpfung im Hallenbereich auf. Parallel suchte ein weiterer Trupp in dem angrenzenden Sozialbereich nach eventuell noch anwesenden Mitarbeitern ab. Die Suche verlief jedoch negativ. Das Feuer konnte durch die Löschmaßnahmen auf den bereits betroffenen Bereich begrenzt werden.
Der Rauch hatte sich im gesamten Produktionsbereich auch in das Obergeschoss ausgebreitet.
Da diese Bereiche gekühlt werden, sind keine Fenster oder Abluftöffnungen vorhanden zudem war der Strom aufgrund des Feuers abgeschaltet worden. Hierdurch wurde das Belüften der
betroffenen Bereiche sehr Zeit- und Personal aufwendig. Im weiteren Verlauf des Einsatzes
wurden daher insgesamt 10 Trupps unter Atemschutz eingesetzt. Zur Unterstützung wurde dann noch die Einheit Elsen zur Einsatzstelle alarmiert. Mit Hilfe mehrerer Hochleistungsdrucklüfter konnten große Bereiche dennoch belüftet werden.
Ein Mitarbeiter des Unternehmens hatte vor Eintreffen der Einsatzkräfte, Rauch eingeatmet.
Nach der Untersuchung durch die Rettungsassistenten wurde dieser dann zur weiteren
Behandlung in das Brüder Krankenhaus St. Josef transportiert. Ein Feuerwehrmann (SB) zog sich in dem Einsatz eine leichte Fingerquetschung zu, die ambulant im Brüder Krankenhaus behandelt wurde.
Die Kriminalpolizei nahm noch während der Löscharbeiten die Ermittlungen zur Brandursache auf. Ein Mitarbeiter des Veterinäramtes des Kreises Paderborn war ebenfalls vor Ort um sich über das Feuer zu informieren. Zur Schadenshöhe können keine Angaben gemacht werden.

Bericht: FW PaderbornNeNe 

 

Neue Westfälische
Bericht / Foto: Ralph Meyer

Millionenschaden im Schlachthof. Ladestation und 30 Elektro-Hebegeräte in Flammen.

Paderborn (my). Einen Millionenschaden hat am Sonntag ein Brand in einer Ladestation für Elektro-Gabelstapler und Hubfahrzeuge im Fleischcenter Paderborn der Westfleisch Vieh- und Fleischzentrale an der Halberstädter Straße verursacht. Gegen 14.15 Uhr alarmierte der Pförtner die Feuerwehr, nachdem es im südöstlichen Bereich des Gebäudes zu einer erheblichen Rauchentwicklung gekommen war. Um 14.19 Uhr rückten die Einsatzkräfte der Wache Süd aus. Wenig später wurden auch die Freiwilligen aus der Stadtmitte und der Stadtheide, die Drehleiter der Wache Nord sowie der Löschzug aus Wewer nachalarmiert.

Bereits auf der Anfahrt sahen die Einsatzkräfte eine dunkle Rauchsäule über dem Areal des Schlachthofs. Im rückwärtigen Bereich der Produktion brannte es im Bereich eines Förderbandes für Produktionsabfälle. Dort befanden sich mehrere Abfall-, Holz- und Kunststoffbehälter sowie 30 elektrische Hubgeräte mit ihren Landegeräten. Die Hubgeräte wurden durch die große Hitze in Mitleidenschaft gezogen. Auch kleinere Explosionen erschütterten den Komplex. Zwei Trupps unter Atemschutz brachten den Brand rasch unter Kontrolle. Der Rauch breitete sich im gesamten Obergeschoss aus. Da dort weder Fenster noch Abluftöffnungen vorhanden sind, gestaltete sich das Be- und Entlüften des Bereichs als sehr aufwändig. Insgesamt zehn Trupps unter Atemschutz waren damit beschäftigt, so Einsatzleiter Richard Kühling.

Wegen des starken Bedarfs an Atemschutzgeräten wurden auch die Abrollbehälter Atemschutz und Sonderlöschmittel auf die Brandstelle beordert. Ein Mitarbeiter des Unternehmen wurde mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung mit einem Rettungswagen ins BrüderKrankenhaus eingeliefert. Ein Feuerwehrmann erlitt bei den Löscharbeiten eine leichte Fingerquetschung und wurde ebenfalls im Brüder-Krankenhaus ambulant behandelt.

Nach Auskunft von Polizei und Feuerwehr gab es durch den Brand erhebliche Gebäudeschäden. Im Stockwerk über der Brandstelle wurde zudem eine moderne Fleisch-Zerlegemaschine durch Rauchablagerungen schwer beschädigt. Nach ersten Schätzungen im Unternehmen wird der Sachschaden auf "einen siebenstelligen Betrag"beziffert. Noch im Laufe des Nachmittags berieten Führungskräfte des Unternehmens über die Situation. Auch die Paderborner Polizei nahm im Laufe des Nachmittags ihre Ermittlungen auf. Die Ursache des Brandes ist noch unbekannt. Auch das Veterinäramt wurde eingeschaltet.

Während des Einsatzes bei Westfleisch wurden gegen 15.50 die Kräfte der Wache Nord und die Freiwilligen aus Elsen und Sande zur Kettenschmiede nach Elsen gerufen. Dort hatte ein Rauchmelder Alarm wegen eines vergessenen Topfes auf dem Herd ausgelöst,als die Bewohner nicht zuhause waren. Gegen 18.45 Uhr wurde in Elsen am Bohlenweg ein kleines Feuer und Bäumen gemeldet

7.5. NW

Am Tag danach: Westfleisch kann Fleischproduktion an der Halberstädter Straße wieder aufnehmen
Paderborn (st). Der Brand im Paderborner Schlachthof der Westfleisch eG an der Halberstädter Straße, der am Sonntag Nachmittag einen Großeinsatz der Feuerwehr erforderte, hat nach Angaben der Polizei einen Schaden "von weit über einer Million Euro" verursacht. Die Firma Westfleisch selbst korrigierte die Schadensmeldung gestern Nachmittag nach oben und sprach von "1,5 bis zwei Millionen Euro". Zur genauen Klärung der Brandursache hat die Polizei einen Sachverständigen eingeschaltet. Wie Unternehmenssprecher Meinhard Born (Münster) berichtete, gelang es der Firma Westfleisch gestern Morgen, die Produktion "mit leichten Einschränkungen" wieder aufzunehmen. "Schwesterwerke helfen uns dabei", sagte Born. So wurde ein Teil der Zerlegung vom Schlachthof in Hamm übernommen. Drei Veterinäre des Kreises Paderborn nahmen die Brandstelle noch am Sonntag in Augenschein. Nach ihren Angaben muss infolge der Rauchentwicklung ein Teil des gekühlten Fleisches vernichtet werden. Aufgrund von Rußablagerungen könne es nicht mehr für den menschlichen Verzehr freigegeben werden, lautete ihre Einschätzung. Dies führte am Nachmittag zur Korrektur der Schadenshöhe. Von der Produktionseinschränkung sind vor allem die Be- und Verarbeitung von Kasseler und die Herstellung sogenannter "Compounds" - dabei handelt es sich um Fertigmischungen für die Wurstindustrie - betroffen. Diese Fertigungsbereiche liegen nicht weit von der Brandstelle entfernt.