9. Juni. Magdeburg.

Bezirksreserve Paderborn. Hochwassereinsatz in Magdeburg

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Magdeburg: Bundesweit stemmen sich weiterhin rund 70 000 Feuerwehrleute und 11 000 Bundeswehrsoldaten gegen die Flut. Mindestens sieben Menschen starben, mehrere werden vermisst. Und in den kommenden Tagen melden Meteorologen schon wieder örtlich Starkregen in der Mitte und im Süden Deutschlands sowie in den Elbe-Einzugsgebiet in Tschechien und Polen.

Für Zehntausende Helfer und Bewohner in den Hochwassergebieten startet die zweite Woche der Flut mit Hoffen und Bangen. Viele Dämme sind durchweicht und drohen zu brechen.

Vor allem im Osten Deutschlands bringt die Katastrophe die Menschen an ihre Grenzen. Besonders dramatisch ist die Lage in Sachsen-Anhalt. In Magdeburg stieg der Pegel bis zum Nachmittag auf 7,38 Meter. Er liegt damit mehr als 60 Zentimeter höher als bei der Jahrhundertflut 2002.

Auch in Bitterfeld gilt die Lage weiter als sehr kritisch. Entlang der Elbe und der Saale mussten Tausende Flutopfer ihre Häuser verlassen und sich in Sicherheit bringen. Wo das Wasser im Osten und Süden schon wieder abfließt, bleiben stinkender Schlamm und Sperrmüllberge zurück. Viele Anwohner leben weiterhin in Notquartieren, bei Verwandten oder Freunden.
{gallery}news/2013/130609m2{/gallery}An diesem Sonntag will Bundespräsident Gauck in Hochwasserregion an der Elbe kommen. In Halle ist ein Besuch in einer von der Flut beschädigten Kindertagesstätte geplant, in Meißen will er mit Flutopfern und Helfern sprechen. Auch Merkel hatte die Hochwassergebiete zuvor schon besucht.


SACHSEN-ANHALT: In Sachsen-Anhalt spitzt sich die Lage an Elbe und Saale weiter zu. In Magdeburg ist die Lage nach Einschätzung der Behörden so kritisch wie noch nie. »Die nächsten Tage werden extrem und schwierig«, sagte Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD). Er gehe davon aus, dass nicht alle Bereiche geschützt werden könnten. Im Mündungsbereich der Saale in die Elbe forderten die Behörden 3000 Menschen auf, sich in Sicherheit zu bringen, weil ein durchweichter Deich nicht mehr zu halten sei. Die Landesregierung hob das Ladenschlussgesetz auf, damit Helfer und Flutopfer sich auch am Abend in Baumärkten und Lebensmittelgeschäften eindecken können.

Bericht / Fotos: Westfälisches Volksblatt