Delbrück (mk/me). Folgenschweres Ausweichmanöver: Bei einem Unfall mit einem Gefahrgut-Lkw ist am frühen Montagmorgen auf der Mühlensenner Straße in Delbrück-Ostenland eine zunächst unbekannte Menge an Reinigungschemikalien ausgelaufen.{gallery}news/2013/130805o1{/gallery}
In Schutzkleidung räumen Gefahrgut-Experten der Feuerwehr die Ladung aus dem Lastwagen.
Delbrück (mk/me). Folgenschweres Ausweichmanöver: Bei einem Unfall mit einem Gefahrgut-Lkw ist am frühen Montagmorgen auf der Mühlensenner Straße in Delbrück-Ostenland (Kreis Paderborn) eine zunächst unbekannte Menge an Reinigungschemikalien für Geschirrspülmaschinen ausgelaufen.
Nach ersten Informationen von der Uglücksstelle war der Fahrer des 40-Tonners einem Reh ausgewichen und hatte daraufhin eine Vollbremsung gemacht. Da die Ladung offenbar nur unzureichend gesichert war, kippten einige Kanister um und liefen aus.
Die Feuerwehr löste Großalarm aus. 120 Einsatzkräfte - darunter Spezialisten für Gefahrgutstoffe - machten sich auf den Weg zu dem havarierten Lastwagen. Die Polizei sperrte die Unglücksstelle ab. Offenbar sind drei verschiedene Gefahrgutstoffe ausgelaufen sein - über deren Gefährlichkeit ist aber bislang nichts bekannt.
Bericht: Neue Westfälische
Fotos: Marc Köppelmann{gallery}news/2013/130805o2{/gallery}
Westfälisches Volksblatt
Feuerwehr elf Stunden lang im Einsatz
Schlecht gesichertes Gefahrgut läuft nach Bremsmanöver aus – Mühlensenner Straße komplett gesperrt
Ostenland (WV). Nicht ordnungsgemäß gesicherte Ladung sowie plötzlicher Wildwechsel dürften Ursache eines langwierigen Großeinsatzes für über 120 Spezialisten der Feuerwehr sein. Rund elf Stunden war die Mühlensenner Straße zwischen Ostenland und Klausheide gestern gesperrt, weil Gefahrgutladung auf einem Sattelzug ins Rutschen kam und leck geschlagen ist.
Gegen 3.50 Uhr befand sich der 42-jährige Fahrer einer Gütersloher Spedition auf dem Weg von Hiddenhausen nach Hamm. Geladen hatte er 10 000 Liter eines stark ätzenden Reinigungskonzentrats. Die für Geschirrspüler bestimmte gefährliche Flüssigkeit war in 1480 Zehn-Liter-Kanister gefüllt und auf Paletten gestapelt. Außerdem befanden sich drei Tonnen eines gefährlichen Granulats auf dem Lastwagen. Wie die Polizei mitteilte, habe der Fahrer die Vollbremsung eingeleitet, als in Höhe der Birkenallee ein Reh auf der Fahrbahn auftauchte. Die Ladung kam ins Rutschen. Etliche Kanister platzten auf und der stark ätzende Reiniger lief aus. Einsatzleiter Reinhard Brand schätzte die Menge auf ungefähr 100 Liter. Der unverletzte Fahrer hielt seinen Brummi in einer Bushaltebucht an und verständigte die Feurwehr.
Über 120 hoch spezialisierte Feuerwehrkräfte aller Delbrücker Löschzüge, des ABC-Zuges des Kreises Paderborn, des Gefahrstoffzuges Paderborn sowie weitere Helfer der Feuerwehr Hövelhof und der Kreisfeuerwehrzentrale eilten an die Mühlensenner Straße. Unter Atemschutz und in Schutzanzügen nahm die Feuerwehr zunächst Messungen vor, um die Ladung anschließend in mühsamer Handarbeit zu bergen. Die Besatzung eines ABC-Erkunderfahrzeuges führte permanente Messungen an der Unfallstelle durch. Weitere Fachbehörden wurden alarmiert. Bei allmählich steigenden Temperaturen gestalteten sich die Bergungsarbeiten sehr anstrengend, so dass nach jeweils knapp 30 Minuten die Einsatzkräfte abgelöst wurden. Weitere Atemschutzgeräteträger der Löschzüge Sande, Schloß Neuhaus sowie Hövelhof wurden hinzugerufen. Rund 75 Atemschutzgeräteträger wurden in dem elf Stunden dauernden Einsatz benötigt. Die blauen und überwiegend stark verbeulten Kanister wurden vorsichtig in bereitgestellte Mulden umgeladen und anschließend von einem Fachunternehmen entsorgt.
Ausgelaufenen Flüssigkeiten wurden in geeigneten Kunststoffgefäßen aufgefangen und ausgetretene Reinigungsmittel mussten teilweise abgestreut werden. Auch die Schutzanzüge wurden im ABC-Abrollkontainer gründlich gereinigt. Das dazu notwendige Wasser wurde ebenfalls aufgefangen und wird entsorgt.
Nach einer groben Reinigung vor Ort wurde der Auflieger des Lastwagens auf dem Betriebshof einer Spezialfirma gereinigt. Die Polizei stellte die Daten aus dem Fahrtenschreiber sicher, Spezialisten für Ladungssicherung untersuchten das Fahrzeug. Die Polizei leitete ein Bußgeldverfahren wegen mangelhafter Ladungssicherung ein. An dem Fahrzeug entstand außer einem vermutlich geringen Ätzschaden kaum Sachschaden. Gegen 14.30 Uhr wurde die Straße wieder frei gegeben.
Bericht / Fotos: Westfälisches Volksblatt{gallery}news/2013/130805wb{/gallery}
Bericht: Polizei
Delbrück- Ostenland: Bei einem Bremsmanöver wegen Wildwechsels auf der Mühlensenner Straße, ist am frühen Montagmorgen die ätzende Ladung eines Gefahrguttransporters beschädigt worden. Verletzt wurde niemand.
Gegen 03:50 Uhr fuhr ein 42-jähriger Sattelzugfahrer einer Spedition aus Gütersloh auf der Mühlensenner Straße von Hövelhof in Richtung Ostenland. Etwa in Höhe der Birkenallee soll laut Angaben des Fahrers ein Reh auf die Straße gelaufen sein. Der 42-Jährige machte eine Vollbremsung und verhinderte einen Wildunfall. Dabei verrutschte die Ladung: etwa 10.000 Liter stark ätzende Reinigungsmittel in Kanistern und drei Tonnen Grandulat in Fässern. Einige Kanister schlugen Leck, sodass die Flüssigkeit auslief. Der Fahrer alarmierte sofort die Feuerwehr.
Die Mühlensenner Straße und der Bereich um den Unglücksort wurde von der Polizei gesperrt. Mit Spezialanzügen und Atemschutz gingen die Wehrleute vor. Ausgelaufene Flüssigkeiten konnten aufgefangen werden. Die gesamte Ladung musste in einen anderen Lastwagen gepackt werden. Die beschädigten Behälter sowie die ausgelaufenen Reinigungsmittel kamen zu einem Entsorgungsunternehmen. Auch der Lastwagen soll durch ein Spezialunternehmen gereinigt werden. Am Fahrzeug hatte die Flüssigkeit vermutlich geringe Ätzschäden hinterlassen. Die Aufräumarbeiten dauern über Mittag an.