Haarscharf im Soll. Salzkottens Feuerwehrchef Alfons Bunte zieht Jahresbilanz – Einsatzkräfte rücken 290 Mal aus.{gallery}news/2014/140417sz{/gallery}
Salzkotten(WV). Nur eine einzige Minute könnte die Feuerwehren der Stadt Salzkotten vor große Probleme stellen. Denn würden die gesetzlichen Hilfsfristen um diese eine Minute verkürzt, kann nicht mehr garantiert werden, dass die vorgeschriebene Anzahl an Hilfskräften rechtzeitig am Einsatzort ist.
Stadtbrandinspektor Alfons Bunte hat in der jüngsten Sitzung des Salzkottener Hauptausschusses seinen Jahresbericht vorgestellt. Mit der personellen Ausstattung der einzelnen Löschzüge ist er zufrieden, »Wir könnten aber durchaus aufstocken«, so Bunte. Auf 289 Freiwillige kann Bunte im Ernstfall zurückgreifen. Das sind vier mehr als im Vorjahr. Insgesamt haben die Salzkottener Wehren 458 Mitglieder (+ 13). Bemerkenswert sei der Zuwachs in der Jugendfeuerwehr, deren Mitgliederzahl um zwölf auf 80 gestiegen sei. Damit sei die Salzkottener Jugendwehr prozentual gesehen die größte im Kreis Paderborn, ergänzte Bürgermeister Michael Dreier.
Mit 290 Alarmierungen habe das Einsatzaufkommen in 2013 leicht über dem Durchschnitt gelegen. Besonders arbeitsintensiv seien dabei die Einsätze am Abfallentsorgungszentrum Alte Schanze gewesen. Dreimal hatte es im vergangenen Jahr dort gebrannt. Da das Entsorgungszentrum auf Salzkottener Stadtgebiet liegt, sind die Sälzer Wehren die ersten, die zum Einsatzort gerufen werden.
Angesichts der Hilfsfristen liegen die Salzkottener Wehren derzeit »haarscharf« im Soll, so Bunte. Laut Brandschutzbedarfsplan sollen seit 2011 neun Feuerwehrleute mit einem Löschfahrzeug acht Minuten nach Alarmierung am Einsatzort sein. 13 Minuten später sollen sieben weitere Helfer hinzukommen. Das erste Schutzziel wurde 2012/2013 zu 95,7 Prozent erreicht. Zu 87 Prozent war auch ein zweites Fahrzeug innerhalb von acht Minuten zur Stelle. Bei einer Veränderungen der Hilfsfrist um nur eine Minute sinke der Erreichungsgrad auf 47 Prozent, sagte Bunte vor dem Hauptausschuss. »Bei unter 50 Prozent müssten wir sofort tätig werden«, so der Stadtbrandinspektor. Derzeit würden die vorgegeben Ziele aber erreicht.
»Es muss nicht immer etwas Neues sein«, erläuterte Alfons Bunte schließlich die Ausstattung mit Einsatzfahrzeugen. Durch Umsetzung einiger Fahrzeuge in den einzelnen Löschzügen habe sich die Situation verbessert. So seien ein Tanklöschfahrzeug von Salzkotten nach Niederntudorf und eines von Niederntudorf nach Scharmede verschoben worden. Gekauft worden seien die Drehleiter und ein Mannschaftstransportfahrzeug für Thüle, Verlar und Upsprunge. In 2014 sollen noch ein Mannschaftstransportfahrzeug für Verne und zwei Kommandoeinsatzwagen für die Wehrfürung gekauft werden.
Kritisierte Bunte noch im vergangenen Jahr, dass zu wenig Lehrgänge für die Freiwilligen auf Landesebene angeboten würden, habe sich die Situation leicht verbessert. »Wir können im nächsten Jahr den Stau abbauen«, glaubt der Stadtbrandinspektor. Vier Gruppenführer-, zwei Zugführer- und ein Vererbandsführerlehrgang seien angeboten worden. Auf Kreisebene gab es 118 Lehrgänge. Die Umstellung auf Digitalfunk liege im Zeitplan und laufe derzeit im Probebetrieb.
Westfälisches Volksblatt von Marion Neesen