Hövelhof investiert in Sicherheit. Bahnübergang am Wassermannsweg und neue Feuerwache im Industriegebiet.{gallery}news/2014/140515h2{/gallery}
Hövelhof(WV). Die Gemeinde Hövelhof setzt sich für die Sicherheit ihrer Einwohner ein. Und sie nimmt dafür auch Geld in die Hand. Aktuell geht es um die Sicherung von Bahnübergängen, speziell am Wassermannsweg, und die Einrichtung einer zweiten Feuerwache im Industriegebiet »Schierbusch« zur schnelleren Erreichbarkeit von Betrieben sowie der Orte Riege und Hövelriege
13 Bahnübergänge gibt es derzeit im Hövelhofer Gemeindegebiet. Zwei (Erlenweg, Lehmweg) werden künftig geschlossen, ein weiterer (Privatweg Im Rinthe) wird bald – kostenneutral für die Gemeinde – mit Schranke und Lichtzeichen ausgerüstet. Sorgen bereitete den Verantwortlichen allerdings der Übergang am Wassermannsweg.
Denn diese Stelle, zugelassen nur für Radler und Fußgänger, wird von zahlreichen Passanten als kürzeste und sicherste Verbindung zum Schul- und Sportzentrum genutzt. Bislang gibt es dort als Sicherung ausschließlich eine so genannte »Umlaufsperre«.Rein vom Gesetz her wäre sie auch künftig zugelassen, wenn die Züge der Sennebahn statt 60 km/h Spitzengeschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern fahren. Außerdem sind die Züge viel leiser geworden, so dass gerade junge Leute, mit Kopfhörern auf den Ohren, die Züge oft erst bemerken, wenn es zu spät ist. »Zusammenstöße mit Zügen gehen oft übel aus; das sind für Angehörige und auch für die Einsatzkräfte vor Ort sehr belastende Situationen«, weiß der Hövelhofer Notfallmediziner Dr. Martin Schneider. Und weil gerade bei schlechtem Licht auch die Geschwindigkeit der Bahn schlecht einzuschätzen sei, freut er sich besonders, dass sich die Gemeinde sehr für den weiteren Ausbau dieser Stelle einsetzt.
In »intensiven Verhandlungen mit der zuständigen DB Netz«, so berichten Bürgermeister Michael Berens und Thomas Westhof, wurde erreicht, dass die bisherigen Umlaufsperren, die verhindern, dass zum Beispiel Radler ungebremst die Gleise überqueren können, etwas vom Bahnkörper versetzt werden. Installiert werden zudem Schranken und Lichtzeichenanlagen.
Die zusätzliche Sicherheit kostet knapp 400 000 Euro, die je zu einem Drittel in die Zuständigkeit der Bahn, des Bundes und der Gemeinde fallen. Zu ihrem Anteil von 132 000 Euro bekommt die Sennegemeinde einen 70-prozentigen Zuschuss der Bezirksregierung, so dass sie letztlich noch 40 000 Euro zahlen muss.
Abgeschlossen sein sollen die Arbeiten im Sommer, in jedem Fall also rechtzeitig zum Fahrplanwechsel im Dezember, der neben höheren Fahrtgeschwindigkeiten auch zusätzliche Zugverbindungen zwischen Paderborn und Bielefeld bringen soll. Nach Beendigung aller Bauarbeiten gibt es in Hövelhof demnächst noch elf Bahnübergänge, dann allesamt gesichert mit Schrankenanlagen. »Das ist ein deutliches Plus an Sicherheit«, freut sich der Bürgermeister.
Das gilt auch für eine weitere Investition. Denn die Feuerwehr, die ihr Gerätehaus im Ortskern hat, verfügt nun über einen zusätzlichen Standort im Industriegebiet »Schierbusch« und damit nahe an großen Betrieben und taktisch deutlich näher an Riege und Hövelriege. Und da mehrere Feuerwehrleute in der Nähe arbeiten, können von dort in kürzester Zeit Ersteinsätze gefahren werden.
Neben bis zu drei Einsatzfahrzeugen (das vom Kreis gestellte IOK-Fahrzeug zum Aufbau von Funkverbindungen, ein Gerätewagen Logistik und ein Löschfahrzeug LF 16 TS) sind in der 300 Quadratmeter großen und beheizbaren »Wache Nord« mit direktem Zugang vom benachbarten Bau- und Betriebshof der Gemeinde auch weitere wichtige Ausrüstungsmaterialen untergebracht. Dazu gehören ein Anhänger zur Brandschutzschulung, ein Notstromaggregat und ein Umweltschutzanhänger.
»Neben Vorteilen zum schnellen Ausrücken schaffen wir hier auch eine deutliche Entlastung unseres eigentlichen Gerätehauses«, streicht Wehrführer Peter Kesselmeier einen weiteren Vorteil der 150 000-Euro-Investition heraus.
Bericht: Westfälisches Volksblatt von Heinz Peter Manuel