25. August. Delbrück.

Delbrücker Wehr gibt Rettungssparte auf. Letzte Einsätze beim Katharinenmarkt geplant.


Delbrück (my). In den lang anhaltenden Diskussionen um die Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans stellt die Delbrücker Feuerwehr überraschend ihre Kritik am Bedarfsplan ein und gibt gleichzeitig ihre Rettungssparte auf. Das geht aus einer Erklärung der Feuerwehr hervor, die am Sonntag von der Delbrücker Wehr veröffentlicht wurde.

 In den vergangenen Jahren hatte die Feuerwehr Delbrück den Rettungsdienst mit einem Notarzteinsatzfahrzeug für den Westenholzer Notarzt Johannes Fahl und einem Rettungswagen unterstützt, der immer dann alarmiert wurde, wenn der normale Rettungswagen im Einsatz und weitere Rettungsmittel nicht verfügbar waren.

Bis zuletzt hatte sich die Führung der Feuerwehr auf das von der Stadt beauftragte Gegengutachten der Firma Lülf und Rinke zum Rettungsdienstbedarfsplan berufen und deutliche Kritik am Entwurf des Bedarfsplanes geäußert.

Dieses Gutachten der renommierten Firma, das der Stadt einen fünfstelligen Betrag gekostet hatte, wurde seinerzeit von der Bezirksregierung als "Spaßgutachten" dargestellt.
"Das Nachsehen hat die Stadt Delbrück, muss sie doch das vom Rat beauftragte Gutachten selbst bezahlen. Im Gegenzug kann die Stadt aber künftig den Eigenanteil an den Einsatzfahrzeugen im Rettungsdienst einsparen, da diese nachts und an Wochenenden bei Bedarf auch schell genug aus den Nachbarorten herbeieilen können", heißt es ironisch in der am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme der Feuerwehr. Zu dem Rückzug aus dem Rettungsdienst hat auch die Weitergabe der "vertraulichen Post zwischen dem Landrat und dem Delbrücker Bürgermeister" geführt.

Die Feuerwehr hat den Informanten aus den Reihen des Deutschen Roten Kreuzes inzwischen enttarnt. Zum Zeitpunkt der Weitergabe der Information war zwischen allen Beteiligten eigens Vertraulichkeit vereinbart worden. Beim Katharinenmarkt Mitte September wird der Feuerwehrrettungswagen letztmalig eingesetzt werden. Damit trägt die Wehr den Auflagen des Kreises Rechnung. Auf die Übernahme der Gesamteinsatzleitung zur Gefahrenabwehr bei dem großen Volksfest wird die Delbrücker Wehr ebenfalls verzichten.

 Ob dieser Schritt bei weiteren Diskussionen den Druck aus dem Kessel nimmt, bleibt abzuwarten.

Bericht: Neue Westfälische Ralph Meyer