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5. Juli. Paderborn.

Feuerwehr Paderborn, Samstag, 4. Juli, ab 14:39 Uhr permanent im Einsatz.

Rekordtemperaturen verlangen Einsatzkräften einiges ab
Nicht nur, dass dieser Tag mit Rekordtemperaturen des Jahres aufwartete so wurde neben dem permanent geforderten Rettungsdienst auch den Einsatzkräften des Brandschutzes einiges abverlangt. Ab ca. 14:40 Uhr rückte die Feuerwehr Paderborn zu ca. 10 Einsätzen aus, die nicht alle auf die hohen Tagestemperaturen zurückzuführen sind.

Gegen 14:39 Uhr wurde die Feuerwehr Paderborn zu einem Mehrparteienhaus alarmiert, wo Bewohner den Alarm eines Rauchmelders vernommen hatten. Da Rauchmelder in den seltensten Fällen grundlos auslösen und niemand die Wohnungseingangstür öffnete, öffneten die Feuerwehrbeamten die Tür mit Spezialwerkzeug und durchsuchten die Wohnung nach Personen und der Brandursache. Nach beiden blieb die Suche erfolglos, so dass nach dem Einbau eines neuen Schlosses, die Einsatzkräfte direkt zur nächsten Auslösung einer Brandmeldeanlage in einem Altenwohnheim nach Elsen ausrückten. Auch diese Auslösung war glücklicher Weise nur auf einen technischen Defekt zurückzuführen.

Wieder wurden Feuerwehr und Rettungsdienst gegen kurz vor 16:00 Uhr von einer Einsatzstelle zur nächsten alarmiert. Dieses Mal ging es nach Schloß Neuhaus zu einem Bekleidungsgeschäft, wo ein aufmerksamer britischer Mitbürger beobachtet hatte, dass ein Kleinkind im abgeschlossenen Auto zurückgelassen worden war, ohne dass auch nur ein Fenster des Fahrzeuges offen stehen gelassen worden war. Die Mutter hatte ihr im PKW eingeschlafenes Kind weiterschlafen lassen wollen und war einkaufen gegangen ohne sich anscheinend darüber im Klaren gewesen zu sein, dass Säuglinge oder auch Kleinkinder bereits nach wenigen Minuten einem Hitzeschock erliegen können. Kurze Zeit nach Eintreffen der Einsatzkräfte konnte die Mutter ausfindig gemacht werden und Ihr Kind von einem Notarzt untersucht werden, der das schwitzende Mädchen zum Glück in einem dennoch guten Allgemeinzustand vorfand.

Der nächste Einsatz für die Feuerwehr ließ nicht lange auf sich warten. Bereits um 16:30 Uhr rückten die beiden hauptamtlichen Wachen sowie ehrenamtliche Einsatzkräfte aus Sande zu einer unbestätigten Brandmeldung bei einem Reifengroßhandelsunternehmen an der Achsenschmiede aus. Vermutlich begünstigt durch die hohen Außentemperaturen und die intensive Sonneneinstrahlung auf die Dachflächen, war es in einem Elektroraum mit Wechselrichtern einer großen Photovoltaikanlage zu einem Wärmestau gekommen und ein Anlagenteil überhitzte, wozu es kurzzeitig zu einer intensiven Rauchentwicklung gekommen war, so dass der Eigentümer selbst zunächst von einem Brand in seiner Produktion ausging. Über eine Drehleiter der Feuerwehr wurde die Dachfläche der Produktionshalle mit einer Wärmebildkamera kontrolliert und nach einer Querlüftung des Technikraumes und der Abschaltung einiger Wechselrichter konnten die Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr beendet werden.

Noch während des laufenden Einsatzes musste der Führungsdienst der Bereitschaft zusammen mit einem Spezialfahrzeug mit Sonderlöschmitteln der Feuerwehr Paderborn zu einem überörtlichen Einsatz nach Fürstenberg ausrücken, wo in einem Freizeitpark ein Trafohäuschen brannte.

Auch im eigenen Stadtgebiet Paderborn blieb den Einsatzkräften nur für 20 Minuten nach dem letzten Einsatz eine kurze Verschnaufpause um Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Denn wieder hieß das Einsatzstichwort Auslösung einer Brandmeldeanlage in einem Gewerbebetrieb, dessen Auslösegrund unbekannt blieb und wieder mussten parallel zwei weitere Einsätze bewältigt werden.

In einem Waldgebiet in Schloß Neuhaus am Thuner Weg brannte es im Unterholz wo sich im torfigen Boden lange unbemerkt ein großflächiger Schwelbrand zu ausgedehnten Waldbränden entwickeln kann. Auf einer Fläche von ca. 150 m² bekämpften der Defence Fire and Rescue Service sowie der ehrenamtliche Löschzug aus Schloß Neuhaus die Flammen und pflügten regelrecht den Boden mit Wasser durch. Nach über einer Stunde konnte der Einsatz zumindest zunächst erfolgreich beendet werden, bis gegen 21:30 das letzte mit einer Wärmebildkamera entdeckte Glutnest bei einer Brandnachschau entdeckt und mit einer Kübelspritze abgelöscht werden konnte.

Doch damit nicht genug. Gegen 18:37 Uhr rückte auch der letzte verfügbare Kommandowagen mit dem Leiter der Feuerwehr Paderborn und einem aus einem Paralleleinsatz herausgelösten hauptamtlich besetzten Löschfahrzeug und zusätzlichen ehrenamtlichen Einheiten der beiden Kernstadtzüge Stadt Mitte und Stadtheide zu einem Brandeinsatz in der Scherfeder Straße aus.
Der Bewohner einer Wohnung im 1. Obergeschoss eines Mehrparteienhauses hatte die Feuerwehr gerufen, da er eine Rauchentwicklung aus der Lüftungsleitung seines innenliegenden Bades beobachtet hatte. Bei Eintreffen der Feuerwehr konnten die Einsatzkräfte tatsächlich eine leichte Verrauchung im Bad des Anrufers feststellen, da Wasser aus dem Deckenbereich auf die Elektroinstallation seines Spiegelschrankes tropfte. Dieser wurde zunächst stromlos geschaltet. Als die Feuerwehr der Ursache für den Wasserschaden aus dem darüber liegenden 2. Obergeschoss auf den Grund gehen wollte, stieg den Einsatzkräften nach einer Öffnung der Wohnungstür mit Spezialwerkzeug tief schwarzer Brandrauch entgegen. Sofort ging ein Angriffstrupp unter Umluft unabhängigem Atemschutz zur Brandbekämpfung und Personensuche in die Wohnung vor. Es wurde jedoch niemand vorgefunden. In dem ebenfalls innenliegenden Bad brannte ein Durchlauferhitzer, der für eine Leckage in der Wasserleitung geführt hatte und somit für den Wasserschaden verantwortlich war. Der Brand konnte schnell mit wenig zusätzlichem Wasser abgelöscht werden, allerdings mussten durch eine Rauchausbreitung über die Lüftungsrohre mehrere Wohnungen belüftet werden. Auch durch den Einsatz eines Wassersaugers der Feuerwehr konnte der entstandene Wasserschaden kaum gemindert werden.

Glimpflicher lief es bei dem zunächst letzten Einsatz der Feuerwehr Paderborn ab, die gegen kurz vor 22:00 Uhr noch einmal zur Auslösung der automatischen Brandmeldeanlage in einem Schwesternwohnheim des Brüderkrankenhauses ausrückte. Doch hier wurde zum Glück an einem viel zu heißen Tag nur etwas zu heiß gekocht
Bericht:
Feuerwehr Paderborn