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1. Januar. Paderborn.

Großeinsatz auf der BAB 33 – unruhiger Jahreswechsel in Paderborn. Die Feuerwehr Paderborn erlebte in diesem Jahr einen außergewöhnlich unruhigen Jahreswechsel. Während sich das alte Jahr an Silvester relativ ruhig verabschiedete und die ersten Minuten des neuen Jahres auch unspektakulär verliefen, waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr Paderborn ab 0:31 Uhr bis etwa 05:30 Uhr großem Umfang gefordert.

 

Hier die chronologische Zusammenfassung:
31. Dezember 2015: Das alte Jahr verabschiedet bereits mit einem Verkehrsunfall
Am späten Abend des 31.12. wurden die Einheiten des Brandschutzdienstes und der Rettungsdienst mit 2 RTW und einem Notarzt zu einem Verkehrsunfall mit 4 Verletzten auf der Bahnhofstraße gerufen. Aufgrund eines Auffahrunfalls an einer Lichtsignalanlage wurden 2 Frauen, ein Kleinkind und ein Baby bei dem Verkehrsunfall verletzt. Nach einer Erstversorgung wurden die Patienten mit den Rettungswagen in die Paderborner Krankenhäuser transportiert. Brandschutzkräfte der Feuerwehr Paderborn wurden am Nachmittag zu einer Tierrettung zwei Ölspuren alarmiert. Der Rettungsdienst verlebte ansonsten bis dahin einen „durchschnittlichen“ Tag.

Vorbereitungen auf den JahreswechselDie Feuerwehr Paderborn hielt zum Jahreswechsel neben den üblichen Einsatzkräften in den Nachtstunden zusätzlich einen durch Brandschutzpersonal besetzten Rettungswagen auf der Feuerwache Nord vor. Insgesamt waren somit auf den Wachen Nord, Süd und Schloss Neuhaus neben den besetzten Brandschutzfahrzeugen zwei Notarzteinsatzfahrzeuge und fünf Rettungswagen (ohne Reservefahrzeuge des Brandschutzdienstes) besetzt. Damit sorgten nachts 33 Einsatzkräfte der hauptamtlich besetzten Feuer- und Rettungswachen für die Sicherheit der Paderbornerinnen und Paderborner. Die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr hielten sich ebenfalls einsatzbereit.

01. Januar 2016: ManV auf der BAB fordert erhöhten EinsatzUnruhig begann das Jahr 2016. Bereits um 0:31 Uhr rückten die Löschfahrzeuge der Wachen Nord und Süd, die Drehleiter der Wache Nord, der Löschzug Stadtheide und der Einsatzführungsdienst zu einem Feuer auf einem Balkon in einem Mehrfamilienhaus am Helgoländer Weg aus.

Durch den Einsatz eines Schnellangriffsrohres vom Löschfahrzeug der Wache Nord konnte der Brand bereits von außen wirksam bekämpft werden, so dass ein weiteres übergreifen des Brandes auf die Wohnung verhindert werden konnte. Während der Rückfahrt von der Einsatzstelle am Helgoländer Weg wurde der Einsatzführungsdienst um 01:05 Uhr zu einem folgenschweren Verkehrsunfall auf der BAB 33 in Fahrtrichtung Bielefeld gerufen. Bereits die Anfahrt zur Einsatzstelle gestaltete sich schwierig, da im Bereich der Lippe auf der Münsterstraße extrem dichter Nebel mit Sichtweiten gegen null ein sicheres Fortkommen erschwerte. Nachdem die Einsatzkräfte auf die Autobahn aufgefahren waren, fuhren diese in eine ebenfalls sehr dichte Nebelbank kurz hinter der Anschlussstelle Schloß Neuhaus.

 

Mitten in der Nebelbank war es zu einer Massenkarambolage mit insgesamt 24 Fahrzeugen gekommen. In den ineinander verkeilten Fahrzeugen und am Straßenrand befanden sich mehrere Verletzte Personen. Zunächst galt es die noch ungesicherte Einsatzstelle nach hinten abzusichern um eine sichere Versorgung der Verletzten zu ermöglichen.

Aufgrund der Vielzahl an Verletzten wurde durch den Einsatzleiter sofort eine Erhöhung des Einsatzstichwortes veranlasst und der sogenannte Massenanfall von Verletzen in der Stufe 2 (MANV2) ausgerufen.Aufgrund des Einsatzstichwortes wurde eine große Zahl an Einsatzkräften alarmiert.

Neben den Kräften der Feuerwehren aus Paderborn, Delbrück, Hövelhof, Büren und Altenbeken waren Rettungsdiensteinheiten der überörtliche Soforthilfekräfte aus Lippe, Bielefeld und Lippstadt, der Patiententransportzug aus Gütersloh, das DRK Paderborn, die JUH Paderborn und das THW Paderborn im Einsatz.

Die Einsatzkräfte richteten drei Patientenablagen und zwei Betreuungsstellen auf der BAB ein. Nach einer ersten Sichtung erfolgte schnellstmöglich der Transport in die Aufnahmekrankenhäuser. Die Feuerwehr stellte den Brandschutz sicher und unterstützte den Rettungsdienst bei der Versorgung und Registrierung der Verletzten. Durch das THW wurde die Unfallstelle ausgeleuchtet.                     Eine Person wurde bei dem Verkehrsunfall tödlich verletzt.

Vier weitere lebensbedrohlich verletzte Personen wurden in die nächstgelegenen Krankenhäuser transportiert. 10 weitere schwerverletzte wurden auf die Krankenhäuser im Umland verteilt. 54 leichtverletzte und 18 betroffene Personen wurden mit dem Feuerwehrbus und Mannschaftstransportfahrzeugen für eine weitere Untersuchung zunächst zur Feuerwache Süd transportiert. Hier erfolgte im großen Lehrsaal eine Untersuchung durch nachgeforderte Notärzte und die Verteilung in die Zielkliniken.

Einige Personen konnten im Anschluss auch nach Hause entlassen werden. Notfallseelsorger kümmerten sich an der Feuerwache Süd um die Betroffenen. Die rettungsdienstliche Einsatzlage konnte gegen 3:59 Uhr abgeschlossen werden. Für den Einsatz mit insgesamt 77 betroffenen Personen waren auf der BAB ca. 150 Einsatzkräfte unter der Leitung der Einsatzführungsdienste der Stufen A und C im Einsatz. Auf den Feuerwachen und in den Bereitstellungsräumen unterstützten zahlreiche weitere Einsatzkräfte im Hintergrund die schnelle Versorgung der Verletzten und stellten den Brandschutz sowie den Rettungsdienst im Stadtgebiet sicher .

 

Gesamteinsatzzahlen für das Jahr 2015

Mit insgesamt 14.588 (2014: 13.972) Rettungswageneinsätzen 2015 war ein erneuter Anstieg um 4,4 % bei den Notfalleinsätzen zu verzeichnen. Die Anzahl der Einsätze im Krankentransport lag mit 9.377 (2014: 9.207) leicht über dem Niveau des Vorjahres. Bei der Anzahl der Notarzteinsätze ergab sich mit 6.104 Einsätzen (2014: 5.946) eine weitere Steigerung von 2,6 %. Im Brandschutz- und Hilfeleistungsdienst der Feuerwehr Paderborn war ein Anstieg von 8,2 % gegenüber dem Vorjahr von 1.695 auf 1.835 Einsätze zu verzeichnen. Im Bereich Brandbekämpfung waren im Jahr 2015 die Einsatzzahlen jedoch mit 484 (2014: 529) Einsätzen leicht rückläufig. Die Anzahl an Hilfeleistungseinsätzen hat sich jedoch deutlich auf 1.351 (2014: 1.166) Einsätze gesteigert, so dass unter dem Strich eine erhöhte Einsatzzahl im Bereich des Brandschutz- und Hilfeleistungsdienstes vorliegt. Soweit die Berichterstattung zum Jahreswechsel bei der Feuerwehr Paderborn. Wir wünschen Ihnen und Ihren Lesern / Hörern ein gutes und gesundes Jahr 2016.

BA Sebastian Winter
Einsatzleiter Feuerwehr Paderborn