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Delbrück.

Jahreshauptversammlung Löschzug Delbrück, »Danke, habt ihr gut gemacht!« Löschzug Delbrück-Mitte zieht Bilanz – Grenze der Ehrenamtlichkeit ist fast erreicht.{gallery}news/2017/170109d1{/gallery}

 

Delbrück(WV). Punkt­genauer kann ein Lob kaum ausfallen: »Danke, habt ihr gut gemacht!«, rief im Namen der Wehrführung der Freiwilligen Feuerwehr Delbrück Stadtbrandinspektor Lothar Mühlbrandt den Einsatzkräften des Löschzuges Delbrück-Mitte am Freitagabend in der Jahreshauptversammlung zu.
Und das aus gutem Grund: Wie aus dem Jahresbericht von Schriftführer Alex Rübbelke hervorgeht, bewältigte der größte Löschzug im Stadtfeuerwehrverband Delbrück im abgelaufenen Jahr 259 Einsätze (2015: 253). Die Spanne reicht von Großbränden über zig technische Hilfeleistungen bei Unfällen bis zur vergleichsweise harmlosen Beseitigung von Ölspuren. »Und allein in der ersten Januarwoche des neuen Jahres waren es schon wieder sechs Einsätze«, so Rübbelke.
Als Sprecher der befreundeten Wehren bemerkte der Leiter der Feuerwehr Paderborn, Branddirektor Ralf Schmitz, anerkennend: »259 Einsätze in zwölf Monaten... Damit ist die Grenze des ehrenamtlich Machbaren in einem Löschzug fast erreicht.«

Respekt, Dank und Anerkennung seitens des Kreises übermittelte Kreistagsmitglied Meinolf Päsch, der besonders hervorhob, dass dem Löschzug der Generationswechsel gelingt und dass die Feuerwehr mit ihren fünf weiteren Löschzügen viele andere Dienste im ganzen Stadtgebiet übernimmt.
Dem Dank schloss sich Bürgermeister Werner Peitz gern an. »Ihr seid an 365 Tagen im Jahr und an 24 Stunden am Tag immer einsatzbereit. Das wissen die Bürgerinnen und Bürger in Delbrück zu schätzen. Ihr Feuerwehrleute übernehmt große Verantwortung weit über Feuerschutz und technische Hilfe hinaus, auf euch ist Verlass, ihr leistet tolle Jugend- und Nachwuchsarbeit und spielt eine zen­trale Rolle im Sicherheitskonzept der Stadt Delbrück.«

Das alles sei keineswegs selbstverständlich, gerade wenn man daran denke, dass dies ehrenamtlich geschehe und dass Feuerwehrleute bei Einsätzen auch ihre eigene Gesundheit und sogar ihr Leben riskieren. Die Freiwillige Feuerwehr sei alles andere als ein »Freizeitverein«. Die Stadt sei deshalb in der Pflicht, die Wehr, die ein tief greifendes Hilfeleistung­spektrum meistert, bestmöglich auszustatten.

Brandoberinspektor und Löschzugführer Jörg Hennemeier ist froh und stolz, »dass wir einen so starken Löschzug haben« und glücklich darüber, dass die Stadt »unsere Ausrüstung auf dem aktuellsten Stand hält.« Ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) sei bereits bestellt, ein neues Drehleiterfahrzeug fest in Aussicht gestellt.
Probleme gibt es indes auch: Wehrführer Lothar Mühlbrandt sprach in der Versammlung mahnend an, dass es tagsüber schwieriger geworden sei, genügend Leute in vorgeschriebener Hilfsfrist zum Einsatz zu bringen. Noch gelinge dies. »Firmen wie Gepade und Nolte, wo früher in Delbrück sehr viele Feuerwehrleute beschäftigt waren, gibt es aber nicht mehr. Viele Kameraden haben zum Glück einen neuen Job bekommen – aber eben nicht in Delbrück!« Mühlbrandt richtete an Rat und Verwaltung den dringenden Appell, diesbezüglich mit Blick in die Zukunft aktiv zu werden: »Wir brauchen in Delbrück wieder mehr Feuerwehrleute in bestehenden und auch in neuen Firmen. Und die Firmen müssen dann bereit sein, die Kameraden für Einsatzfälle während der Arbeitszeit freizustellen.«Hartmann, Krause, Brinkmeyer und Gausemeier gilt Dank

Mit der Sonderauszeichnung des Verbandes der Feuerwehren in NRW in Gold ist Ehrenstadtbrandmeister Franz-Josef Hartmann ausgezeichnet worden. Er ist seit 60 Jahren Mitglied der Feuerwehr. Nicht persönlich in Empfang nehmen konnten diese Auszeichnung am Freitag Alex Krause (ebenfalls seit 60 Jahren in der Wehr) sowie Werner Brinkmeyer (seit 50 Jahren dabei). In die Alters- und Ehrenabteilung wechselt nach Ablauf der bereits verlängerten Dienstzeit jetzt endgültig Heiner
Gausemeier (64). Er war als 19-Jähriger in die Wehr eingetreten und 40 Jahre lang tauglicher Atemschutzgeräteträger – eine außergewöhnliche Leistung. Der vielfach qualifizierte Unterbrandmeister (unter anderem Maschinist und Bootsführer) bleibt allerdings Verpflegungswart.

Westfälisches Volksblatt von Jürgen Spies {gallery}news/2017/170109d2{/gallery}Fotos:
Ehrenstadtbrandmeister Franz-Josef Hartmann (vorn links) ist seit 60 Jahren Mitglied der Feuerwehr, Heiner Gausemeier (Mitte) wechselt in die Alters- und Ehrenabteilung. Bürgermeister Peitz (rechts) und die Wehrführer Alfons Heisener und Lothar Mühlbrand. Hartmann, Krause, Brinkmeyer und Gausemeier gilt Dank  (hinten v.l.) dankten den beiden für nimmermüden Einsatz.

 

Löschzugführer Jörg Hennemeier und stellvertretender Zugführer Jens Fischer (von links) mit beförderten, ernannten und verdienstvollen Einsatzkräften (ab 3. v.l.):
Brandinspektor und Gruppenführer II Mike Gausemeier, Oberbrandmeister und stellvertretender Gruppenführer II Frederic Mühlbrandt, Hans Thiele (war 22 Jahre lang 2.
Kassierer), neuer stellvertretender Gruppenführer I Brandmeister Jens Liermann, Ralf Fischer (Brandoberinspektor; stellvertretender Zugführer), die Oberbrandmeister Roman
Hagelganz und Ralf Hüwelhans, Brandmeister Johannes Grothoff jun., Brandinspektor
und Gruppenführer I Jörg Stratmann, Martin Helmes (neuer 2. Schriftführer),
Jens Becker (war 2. Schriftführer, kann sein Amt aus beruflichen Gründen aber nicht
weiter fortsetzen) und Lukas Koch (neuer 2. Kassierer).

Fotos: Jürgen Spies