Am kommenden Sonntag, 8. April, wird die kürzlich am Peter-Hille-Weg entdeckte Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg entschärft. Die Stadt Paderborn liefert nun weitere Informationen zu den Evakuierungsmaßnahmen. Die Entschärfung der Bombe ist für den frühen Nachmittag geplant und wird voraussichtlich 1,5 bis 2 Stunden dauern. Erst nach der endgültigen Sicherung der Bombe können die Anwohnerinnen und Anwohner wieder in ihre Häuser zurück.{gallery}news/2018/180405pb2{/gallery}
Aktuelle Informationen zum Polizeieinsatz bei der Evakuierung am Sonntag.
Stadt Paderborn, Pressekonferenz am Donnerstag, 5. April
Die B64 wird ab 13.00 Uhr zwischen Georg-Marshall-Ring und Borchener Straße komplett gesperrt. Auch die Auffahrten von der B68 aus Richtung Lichtenau sind ab diesem Zeitpunkt dicht. Die Borchener Straße bleibt während der gesamten Einsatzzeit befahrbar - Achtung: zwischen Giselastraße und Widukindstraße gilt aufgrund der Baustelle die Einbahnstraßenregelung. Dort kann nur stadteinwärts gefahren werden. Vom Inneren Ring bleiben die Friedrichstraße, der Paderwall und der Heierswall durchgängig befahrbar. Le Mans Wall, Liboriberg, Kasseler Straße, Busdorfwall und Gierswall sind gesperrt.
Die am Einsatz beteiligten Institutionen setzen alles daran, den Zeitplan einzuhalten. Verzögerungen sind allerdings nicht auszuschließen. Über die Aufhebung der Sperrungen wird die Bevölkerung am Sonntag umgehend in Kenntnis gesetzt. Die Polizei informiert aktuell und zeitnah via Facebook und Twitter. Die Informationen werden zudem über die Medien verbreitet.
Der Polizeieinsatzleiter fordert eine aktive Mitwirkung der Bevölkerung. Nur so sei ein sicherer und störungsfreier Ablauf der Evakuierung und eine schnellstmögliche Beendigung aller Maßnahmen gewährleistet, erklärt Kornfeld.
vorgegebenen Zeiten.
erteilt die Polizei Platzverweise und setzt diese gegebenenfalls
zwangsweise durch.
4. April 2018 Stadt Paderborn: Am kommenden Sonntag, 8. April, wird die kürzlich am Peter-Hille-Weg entdeckte Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg entschärft. Die Stadt Paderborn liefert nun weitere Informationen zu den Evakuierungsmaßnahmen.
Zu Beginn der Pressekonferenz appellierte Bürgermeister Michael Dreier an das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger auf die Anwohner Rücksicht zu nehmen und keinem Sensationstourismus zu verfallen. Er nehme bereits jetzt eine große Welle der Hilfsbereitschaft in der gesamten Stadt wahr, für die er sich ausdrücklich bedankte. „Diese Mammutaufgabe kann nur durch Teamarbeit geleistet werden,“ machte er deutlich und sprach dem gesamten Team seine Anerkennung aus.
Anschließend stellte Udo Olschewski, Leiter des Ordnungsamts, das weitere Vorgehen für Sonntag, 8. April, vor. Ab 6 Uhr muss bereits die Husener Straße und Teile der Warburger Straße sowie des Kasseler Tors gesperrt werden, damit die Evakuierung der Krankenhäuser „nahtlos und schnell“ vonstatten gehen kann. „Über 260 Verlegungen müssen vorgenommen werden und dazu brauchen wir den Platz“, erklärte Olschewski.
Ab 8 Uhr werden dann Straßensperren eingerichtet, so dass ab 10 Uhr das Sperrgebiet nicht mehr eingefahren werden kann. Alle Bürgerinnen und Bürger, die innerhalb des Sperrgebiets wohnen, werden aufgefordert ihre Häuser und Wohnung bis spätestens 12 Uhr zu verlassen.
Im Anschluss werden Kontrollfahrten durch die Polizei vorgenommen. Für betroffene Bürgerinnen und Bürger richtet die Stadt Paderborn Sammelstellen ein. Alle Anwohnerinnen und Anwohner aus den Bereichen Lieth und Südstadt können sich an der Benteler-Arena einfinden. Dazu richtet der Padersprinter einen Shuttle-Service ein, der die Betroffenen kostenlos von den bekannten Haltestellen zur Arena fährt und auch wieder zurück bringt. Informationen zu Abfahrtszeiten und Haltestellen wird der Padersprinter im Laufe der kommenden Tage bereitstellen.
Das Sportzentrum Maspernplatz und der Schützenplatz stehen den Einwohnerinnen und Einwohnern aus dem Innenstadtbereich zur Verfügung, die diese fußläufig erreichen können.{gallery}news/2018/180405pb1{/gallery}
Die Entschärfung der Bombe ist für den frühen Nachmittag geplant und wird voraussichtlich 1,5 bis 2 Stunden dauern. Erst nach der endgültigen Sicherung der Bombe können die Anwohnerinnen und Anwohner wieder in ihre Häuser zurück.
Alle pflegebedürftigen Personen, die privat gepflegt werden, werden gebeten sich unter der Hotline des Telefonischen Service-Centers 05251/88-0 zu melden. Es wird dann ein entsprechender Transport eingerichtet. Auch der öffentliche Nahverkehr wird in der Zeit der Entschärfung nicht fahren.
Der Bahnverkehr wird in Richtung Altenbeken/Bielefeld/Hannover ab 13 Uhr nicht mehr verkehren. Am Bahnhof Kasseler Tor wird ab 10 Uhr kein Halt mehr möglich sein. Der Flugverkehr muss ebenfalls während der Zeit der Entschärfung umgeleitet werden. Alle Informationen werden gebündelt auf www.paderborn.de zusammen gefasst. Die Stadt Paderborn wird am Sonntag über die sozialen Netzwerke sowie die Website über die einzelnen Schritte der Entschärfung informieren.
Ausführliche Informatioen unter www.paderborn.de
Westfälisches Volksblatt
Erste Patienten werden verlegt. Kranke werden heute nach Marsberg gebracht
Paderborn: Zwei beatmete Intensivpatienten, die nicht bei Bewusstsein sind, werden heute von Paderborn ins 45 Kilometer entfernte Marsberg verlegt. Es ist der Auftakt der Evakuierung von 26.300 Menschen, die bis Sonntagmittag den Sperrbezirk rund um den Bombenblindgänger verlassen haben müssen.
Das Brüderkrankenhaus war in seiner 114 Jahre währenden Geschichte nicht einen einzigen Tag geschlossen. Selbst als die Briten die Stadt 1945 bombardierten, arbeiteten die Ärzte und Schwestern weiter – bis auch große Teile des Krankenhauses zerstört waren. »Deshalb ist der kommende Sonntag für uns ein besonderer Tag. Es wird das erste Mal sein, dass niemand mehr im Krankenhaus ist«, sagt Sprecher Gerd Vieler.
Das bringt auch Einschränkungen für Kliniken in umliegenden Städten, denn ihnen steht das Zentrallabor des Krankenhauses mindestens einen halben Tag lang nicht zur Verfügung. Das Brüderkrankenhaus liegt nur etwa 400 Meter von der Fundstelle der 1,8-Tonnen-Fliegerbombe entfernt. Es ist eine von zwei Kliniken, die während der Entschärfung geräumt sein müssen. »Weil die Transportmöglichkeiten begrenzt sind, beginnen wir bereits am Donnerstag«, sagt Oberärztin Renate Menzel, die Leiterin der Intensivstation.
Das 400-Betten-Haus hat seinen eigenen kleinen Krisenstab, der im Zusammenspiel mit Stadt und Kreis die Versorgung der Patienten am Tag X organisiert. 305 Kranke lagen gestern noch auf den Stationen. Doch durch medizinisch vertretbare Entlassungen und die Beurlaubung fitter Patienten übers Wochenende sollen es am Samstag nur noch 64 sein.
Die größte Sorge gilt den elf Intensivpatienten. Gerd Vieler: »Der Transport so schwer kranker Menschen ist immer ein Risiko und verbietet sich eigentlich. Aber wir können sie ja nicht einfach auf der Intensivstation zurücklassen, wenn am Sonntag niemand da ist, der sich um kümmern könnte.«
Diese schwerkranken Menschen werden deshalb von Ärzten begleitet ins kleine St.-Marien-Hospital nach Marsberg gebracht, das zur selben Unternehmensgruppe gehört wie das Brüderkrankenhaus. Mitarbeiter der Paderborner Intensivstation machten sich gestern in Marsberg mit den Gegebenheiten vertraut. Gerd Vieler: »Es ging um Anschlüsse für unsere intensivmedizinischen Geräte und weitere ganz praktische Dinge.« Zwei Intensivpatienten werden heute ins St.-Marien-Hospital gefahren und zwei weitere sollen morgen folgen, bevor am Samstag die übrigen sieben nach Marsberg verlegt werden.
Die voraussichtlich 57 bettlägerigen Patienten, die auf normalen Stationen behandelt werden können, werden am Samstag und Sonntag in andere Häuser gebracht – der größte Teil ins etwa 600 Meter entfernte St.-Vincenz-Krankenhaus. Das 800-Betten-Haus liegt zwar ebenfalls in der Sperrzone, aber nach Einschätzung des städtischen Krisenstabes kann es verantwortet werden, das Haus nicht zu räumen. Ordnungsamtsleiter Udo Olschewski: »Das Vincenz-Krankenhaus ist deutlich weiter vom Bombenfundort entfernt als das Brüderkrankenhaus. Deshalb halten wir eine Evakuierung innerhalb des Vincenz-Krankenhauses für vertretbar: Die der Bombe zugewandte Gebäudeseite wird geräumt, und die Patienten werden auf der abgewandten Seite untergebracht.« Die Baustruktur des Krankenhauses erlaube dieses Vorgehen. »Bei normalen Wohnhäusern wäre das nicht möglich. Die müssen zwingend geräumt werden.«
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Leben in Paderborn steht am Sonntag weitgehend still. Gaststätten und Kinos sagen Veranstaltungen ab – Gottesdienst auf dem Schützenplatz.
Paderborn: Während der Bombenentschärfung am Sonntag steht das Leben in der Paderborner Südstadt und einem Großteil der Innenstadt still. Betroffen sind unter anderem Kirchengemeinden, Gastronomen und Tankstellen im Sperrgebiet, aber auch das Theater und die Kinos. Kino und Theater
Sowohl das Pollux, als auch die UCI Kinowelt liegen mitten im Sperrgebiet. Im Pollux soll die abendliche Hauptvorstellung allerdings gespielt werden, wenn die Entschärfung der Bombe bis dahin erfolgreich abgeschlossen ist. Die Karten für diese Vorstellung können nur an der Kinokasse gekauft werden. Auch in der UCI-Kinowelt sollen die Abendvorstellungen ab 18.30 Uhr laufen.
Die anlässlich des 20-jährigen Jubiläums für Sonntag geplante Vorstellung von »Titanic« ist vom Nachmittag in den Abend verschoben worden. Bereits gekaufte Tickets bleiben gültig, können aber auch umgetauscht werden. Vom Theater gab es gestern wegen der Betriebsferien noch keine Information zu den Abendvorstellungen. Gastronomie
Wer nach dem Kinobesuch noch einkehren möchte, hat dazu dann auch wieder Gelegenheit. Die Bar Celona will beispielsweise direkt nachdem die Sperrzone wieder freigegeben wird öffnen. »Wir halten das Personal auf Abruf«, sagt Schichtleiter Jonas Deleker. In erster Linie drücke das Team die Daumen, dass alles wie geplant klappt und schnell Entwarnung gegeben werden kann. »Aber natürlich ist es ärgerlich, dass am ersten schönen Wochenende der Sonntag weitgehend flach fällt.« Er geht von mehreren tausend Euro Umsatz aus, die wegen der Evakuierung ausbleiben. »Aber das ist im Vergleich zu dem, was beispielsweise auf die Krankenhäuser zukommt, ein relativ kleines Problem«, hat er großes Verständnis für die Situation.
Das trifft auch auf die meisten Gäste zu, die bereits lange im Vorfeld reserviert haben, sagt Gastwirt Rolf Hoppe vom Libori-Eck, das ebenfalls gegen 17.30 Uhr geöffnet werden soll. »Wir hatten eine große Geburtstagsfeier und zwei kleinere Gesellschaften für Sonntag, denen wir absagen mussten«, berichtet er. »Das ist eben höhere Gewalt.«
Das heißt aber auch, dass es für die betroffenen Gastwirte vermutlich keine Entschädigung für den Verdienstausfall geben wird. »Dafür gibt es keinen rechtlichen Anspruch«, sagt Miriam Kröger Dehoga-Geschäftsführerin des Kreisverbandes Paderborn. Es sei denn, jemand habe eine Betriebsunterbrechungsversicherung abgeschlossen, bei der Bombenentschärfung mitversichert sei. »Das ist aber eher unwahrscheinlich.« Museen
Auch das Museum in der Kaiserpfalz des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe bleibt am Sonntag geschlossen. Dementsprechend fällt die für 15 Uhr angekündigte öffentliche Führung ebenfalls aus. Im Gegenzug bieten das Klostermuseum in Dalheim und das Heinz-Nixdorf-Museumsforum am Sonntag freien Eintritt für alle Besucher – nicht nur für diejenigen, die von der Evakuierung betroffen sind. Gottesdienste
Neu organisieren müssen sich auch die Familien der Konfirmanden der evangelischen Lukasgemeinde. Die dort für Sonntag geplante Konfirmation kann nun nicht stattfinden und wird um eine Woche verschoben. Erstkommunionfeiern waren für die im Sperrbezirk liegenden katholischen Gemeinden für diesen Sonntag nicht vorgesehen.
Für alle, die von der Evakuierung betroffen sind, soll aber am Sonntag auf dem Schützenplatz ein großer ökumenischer Freiluftgottesdienst im Bereich der Maspern-Kompanie stattfinden. Dieser wird von Pfarrer Gunnar Grahl und Dechant Benedikt Fischer gefeiert. Im Dom wird am Sonntag nur die Frühmesse um 7 Uhr wie gewohnt stattfinden. Wegen der Evakuierung müssen auch die neuen Domglocken, die noch auf dem Domplatz zu sehen sind, bereits am Samstag um 14 Uhr abtransportiert werden. Universität
Die Universität, in deren unmittelbarer Nähe die 1,8-Tonnen-Bombe gefunden wurde, räumt ihre Gebäude bereits bis Samstag, 21 Uhr, um genügend Zeit für notwendige Kontrollgänge und Sicherheitsvorkehrungen zu haben. Ärgerlich ist die Sperrung für Wissenschaftler, die Langzeitexperimente betreuen, die persönlich überwacht werden müssen. Diese müssen unterbrochen oder sogar abgebrochen werden. Das sagt die Polizei
Ob es zu den geplanten Abendvorstellungen und Kneipenbesuchen kommen wird, hängt maßgeblich davon ab, ob die Entschärfung der Bombe bis dahin erfolgt ist. Polizeisprecher Michael Biermann mahnt bei der Planung für Sonntag zur Vorsicht: »Es kann bei einer so umfangreichen Aktion immer noch etwas dazwischenkommen, was die Freigabe der Straßen um Stunden verzögert.
Was tun im Krankheitsfall ?
Johannisstift nimmt am Sonntag Patienten auf – Medico geschlossen – Praxis öffnet in Wewer
Wer am Sonntag während der Evakuierung mit akuten Beschwerden zum Arzt muss, wird in Paderborn im Evangelischen Krankenhaus St. Johannisstift Hilfe bekommen. Das hat gestern Sprecherin Insa Vogt betont.
Außerdem steht der Kassenärztliche Bereitschaftsdienst auch an diesem Tag für Patienten bereit – allerdings nicht an der gewohnten Stelle im Medico.
Durch die Räumung von Brüder- und Vicenzkrankenhaus, die beide genau im Sperrbezirk der Bombenentschärfung liegen, übernimmt das Johannisstift am Sonntag, 8. April, die medizinische Versorgung der Paderborner Patienten. »Für uns ändert sich nicht viel«, erklärt Sprecherin Insa Vogt. Demnach ist es bislang nicht geplant, vom Brüder- oder vom Vincenzkrankenhaus Patienten ins Johannisstift zu verlegen. Das Evangelische Krankenhaus St. Johannisstift sei an diesem Sonntag aber sowieso als aufnehmendes Krankenhaus vorgesehen gewesen, berichtet die Sprecherin weiter. Eine Änderung der Dienste sei somit nicht notwendig gewesen. Auch die bisherige Personalplanung im Johannisstift bleibe unverändert.
Bei akuten Blutungen, Verdacht auf Knochenbrüchen, Atemnot oder Brustschmerzen, Ohnmacht oder Lähmungserscheinungen sowie plötzlichem Sehverlust sollten sich Patienten am Sonntag also umgehend ins Johannisstift in der Reumontstraße begeben oder die »112« anrufen. Bei einem akuten Herzinfarkt werde unter Umständen spontan entschieden, so Vogt, ob der Patient womöglich in die Kliniken nach Bielefeld oder Höxter gebracht werden muss. Das werde von den jeweiligen Kapazitäten abhängen.
Es gibt aber noch mehr Auswirkungen durch den Sperrbezirk: Weil die Bereitschaftsdienst-Praxis im Medico in der Husener Straße ebenfalls im Evakuierungsgebiet liegt, kann dort am Sonntag keine Sprechstunde angeboten werden. Vor diesem Hintergrund öffnet am Sonntag Dr. Ulli Polenz, Leiter der Bezirksstelle Paderborn der Kassenärztlichen Vereinigung, seine Praxis am Alten Hellweg 27B in Wewer. Das Angebot richtet sich an Erwachsene Patienten.
Für Kinder mit gesundheitlichen Beschwerden ist die Gemeinschaftspraxis an der Elsener Straße 88 in Paderborn zur Stelle. Von Sonntag, 9 Uhr, bis Montag, 9 Uhr, hat zudem die Alme Apotheke am Alten Hellweg 29 in Wewer geöffnet.
Quelle: Stadt Paderborn, Westfälisches Volksblatt