Auch mit 125 schnell wie die Feuerwehr. Zum Jubiläum des Löschzuges Lichtenau gratulieren zahlreiche Gäste.{gallery}news/2018/180528l1{/gallery}
Lichtenau: Da hatte die Feuerwehr in Lichtenau aber mal so richtig viel aufgefahren, um ihren 125. Geburtstag zu feiern: Auf dem Festplatz am Schützenhaus stand nicht nur die aktuelle Fahrzeugflotte in Reih und Glied, auch alte Löschgefährte konnten die Besucher bestaunen. Und die kamen am Samstag reichlich, um »ihrem« Löschzug und der Jugendfeuerwehr zu gratulieren – letztere wurde vor 25 Jahren gegründet.
Löschzugführer Manfred Schäfers strahlte mit der Sonne um die Wette. Er und seine rund zwei Dutzend Helfer hatten den Jubiläumstag wochenlang vorbereitet und wurden mit Kaiserwetter belohnt. »So war es auch damals zum 100-Jährigen«, erinnerte sich nicht nur Schäfers, sondern auch Landrat Manfred Müller. Er war damals gerade einmal seit einem Jahr Bürgermeister in Lichtenau und Mitbegründer der Jugendfeuerwehr.
In seiner Festansprache stellte Müller, der zugleich Schirmherr der Jubiläumsveranstaltung war, die Bedeutung des Feuerwehrwesens – nicht nur für die Stadt Lichtenau – heraus: »Die Feuerwehr ist eine der wertvollsten Bürgerinitiativen, die je gegründet wurden. Sie verfolgen keine eigenen Interessen. Sie kümmern sich ausschließlich um das Allgemeinwohl. Feuerwehrkameraden lassen sich ausbilden, opfern viel Zeit für den Dienst.«
Zur aktiven Abteilung des Löschzuges Lichtenau zählen im Jubiläumsjahr 34 Feuerwehrmänner und eine Feuerwehrfrau. Hinzu kommen 14 Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung und zehn Mitglieder in der Jugendfeuerwehr. An der Spitze steht bereits seit 2003 – und damit auch schon seit 15 Jahren – Manfred Schäfers. Sein Stellvertreter ist seit 2010 Andreas Dreier. Die beiden Brandoberinspektoren rücken mit ihrem Team durchschnittlich etwa 45 Mal im Jahr zu Einsätzen raus. »Und ich wünsche Euch bei jedem Einsatz: Kommt gesund wieder«, sagte Ortsvorsteher Wolfgang Scholle und dürfte damit genau das ausdrücken, was jede Ehefrau, Ehemann, Freund oder Freundin fühlt, wenn der Partner oder die Partnerin zu einem Notfall gerufen wird.
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Auch viele Bürgermeister aus dem Kreisgebiet und Bundestagsabgeordneter Carsten Linnemann waren am Samstag gekommen, um ihre Glückwünsche zu überbringen. Der Chef der CDU-Mittelstandsvereinigung betonte, dass man mit den Feuerwehren im Kreis Paderborn ein »regelrechtes Pfund« habe, auf das man stolz sein könne.
Die Aufgaben des Löschzuges Lichtenau werden auch 125 Jahre nach seiner Gründung nicht geringer – im Gegenteil: der zunehmende Verkehr auf der B 68, die großen zusammenhängenden Waldgebiete des Eggegebirges, der Eisenbahntunnel auf der Strecke Altenbeken-Warburg und die von der Anzahl her größte Ansammlung von Windkraftanlagen im Kreis Paderborn bilden zahlreiche potenzielle Einsatzpunkte. Wenigstens am Samstag hatte die Schicksalsgöttin ein Einsehen und ließ die Alarmierungsmelder stumm bleiben. So konnten die Feuerwehrmänner und -frauen am Abend das Jubiläum zu der Musik der Gruppe »Alpenstarkstrom« im Schützenhaus ausgelassen feiern.{gallery}news/2018/180528l4{/gallery}
Männer, die manchmal durchs Feuer gehen
Kreisbrandmeister zeichnet verdiente Einsatzkräfte aus – höchste Ehrung für Peter Kesselmeier
Wo sie auftauchen, sind Menschen häufig in höchster Not, und nicht wenige von Ihnen können behaupten, bereits Leben gerettet zu haben: die Feuerwehrmänner und -frauen aus dem Kreis Paderborn. Einige verdiente Kameraden zeichnete Kreisbrandmeister Elmar Keuter am Samstag während des Verbandstages in Lichtenau aus. »Lob und Anerkennung für Eure Dienst. Das ist ›á la bonne heure‹. Ihr werdet für die gute Sache gebraucht«, sagte Keuter und meinte damit nicht nur die geehrten Einsatzkräfte, sondern alle aktiven Mitglieder in den Löschzügen des Kreises Paderborn.
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Die höchste Auszeichnung, das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold, verlieh Keuter an den langjährigen Leiter der Feuerwehr Hövelhof, Peter Kesselmeier. Die Bedeutung dieser Auszeichnung unterstrich der Kreisbrandmeister noch einmal eindrücklich mit folgenden Worten: »Diese wird nur ein einziges Mal im Jahr an einen der insgesamt 3000 Kameraden und Kameradinnen verliehen.«
Manfred Müller, dem als Landrat das Rettungswesen im Kreis Paderborn unterstellt ist, nutzte die Gelegenheit, den Feuerwehrmännern und -frauen danke zu sagen: »Wir verdanken Euch viel: den Schutz der Bevölkerung, das Funktionieren unseres Gemeinwesens und den Geist des miteinander und füreinander Eintretens.«
Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold: Peter Kesselmeier; Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber: Friedhelm Knust (Feuerwehr Salzkotten), Hubert Beine (Feuerwehr Delbrück), Matthias Abt (Feuerwehr Salzkotten); Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze: Ferdi Fornefeld (Feuerwehr Altenbeken), Martin Westermeier (Feuerwehr Salzkotten), Konrad Melcher (Feuerwehr Delbrück), Karl Fromme (Feuerwehr Borchen); Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille: Christoph Wiegand (Technisches Hilfswerk Paderborn); Ehrennadel des Verbands der Feuerwehren im Kreis Paderborn: Pastor Heinrich Friesen (Notfallseelsorger).
Quelle: Westfälisches Volksblatt von Per Lütje