Drei Löschzuge proben in leer stehendem Gebäude den Notfall. Kellerbrand mit mehreren vermissten Personen: Mit diesem Einsatzbefehl sind am Freitag etwa 40 Einsatzkräfte der Löschzüge Schloß Neuhaus, Sande und Elsen an die Bielefelder Straße ausgerückt.
Schloß Neuhaus: In der dortigen ehemaligen Autowerkstatt von Elmar Krenz haben die Löschzüge für den Notfall geübt. Mit zahlreichen Nebelmaschinen haben Einsatzkräfte im Vorfeld für eine künstliche Verrauchung in den verwinkelten Räumen des Gebäudes an der Bielefelder Straße gesorgt, bevor um 18.30 Uhr der Alarm ausgelöst wurde.
»Für die Kollegen der Löschzuge kommt die Übung unangekündigt«, berichtet Rafael Walkenhorst, stellvertretender Löschzugführer in Schloß Neuhaus. Als Stichworte beim Alarm seien ein Kellerbrand, der sich ausbreitet, und mehrere vermisste Personen an die Feuerwehrmänner vermittelt worden.»An erster Stelle steht die Rettung der Personen, die als Puppen im Gebäude versteckt sind«, erklärt Rafael Walkenhorst. Auf 1000 Quadratmetern sind die Puppen verteilt gewesen, egal ob im 1920 erbauten Wohnhaus, das zuletzt als Lager genutzt wurde, oder in den ehemaligen Verkaufsräumen sowie der damaligen Werkstatt. »Nur in leer stehenden Gebäuden, die abgerissen werden sollen, können wir solche realistischen Szenarien proben«, sagt Reinhold Giesguth, Löschzugführer in Schloß Neuhaus.
Auch für die Anwohner kam der Einsatz überraschend. »Um die Spannung möglichst hoch zu halten, ist kaum jemand in die Übung eingeweiht worden«, sagt Elmar Krenz, ehemaliger Besitzer des Gebäudes. Im März ist der KFZ-Meister samt Werkstatt von der Bielefelder Straße an die Marienloher Straße umgezogen. »Da das Gebäude nun brach steht, ist es ein optimaler Übungsort für die Feuerwehr«, sagt er.{gallery}news/2018/180716sn{/gallery}
Zu einem Umzug hat sich der Schloß Neuhäuser entschieden, da man am neuen Standort nun über bessere Anbindungsmöglichkeiten verfüge. Statt an den bisherigen sechs Hebebühnen könne nunmehr an zehn Hebebühnen gleichzeitig gearbeitet werden. Außerdem gebe es an der Marienloher Straße einen größeren Parkplatz für seine Kunden. »Was aktuell mit dem Grundstück geplant ist, kann ich noch nicht abschließend sagen«, sagt Elmar Krenz. Das Grundstück sei verkauft worden.
Quelle: Westfälisches Volksblatt