Intelligente Technik soll Leben retten. Uni-Team forscht an Verknüpfung von Smart Home für Feuerwehreinsätze.{gallery}news/2018/180727pb{/gallery}
Paderborn: An der Uni Paderborn wird an einem neuen Projekt geforscht, das moderne Techniken und Feuerwehr verknüpfen soll. »Intelligente Rettung im Smart Home« (IRiS) heißt das Projekt, welches Smart-Home-Technik zur Unterstützung der Gefahrenabwehr bei Menschenrettung und Brandbekämpfung in Wohnhäusern nutzt.
»Die Reanimationsgrenze eines Menschen im Brandrauch liegt bei etwa 15 Minuten – vom Ausbruch des Brandes über die Alarmierung der Feuerwehr, die Anfahrt und die Personensuche bis zum Auffinden des Betroffenen. Insgesamt bleibt für die Rettung nur wenig Zeit«, sagt Torben Sauerland. Mit Christina Schäfer forschen er und die wissenschaftlichen Mitarbeiter am Forschungsprojekt IRiS der Universität Paderborn.
Das Team stellt sich die Frage, ob Smart Homes Leben retten können. Durch vernetze Geräte und Haustechnik sollen Daten gewonnen werden, die den Einsatzkräften helfen, frühzeitig ein detailliertes Lagebild des Hauses zu erhalten, sodass Rettungsmaßnahmen schneller und effizienter eingeleitet werden können. In Paderborn ist dies in einer ersten Übung der Feuerwehr erstmals simuliert worden.
Die Übung wurde mit der Feuerwehr Paderborn und in Kooperation mit der Kreisleitstelle am Smart Home Paderborn durchgeführt. Ziel war es, Potenziale für die Nutzung und Anzeige von Sensoren eines Smart Home im Falle eines Brandes zu untersuchen. Ziel des Gesamtprojekts ist es, vernetzte Geräte wie Rauch- und Bewegungsmelder zu untersuchen, um Einflüsse auf die Einsatztaktik zu gewinnen.
Es wird ein Konzept erarbeitet, das der Leitstelle und den Einsatzkräften Informationen zum Einsatzort geben soll. Von der Branddetektion über die Alarmierung und Anfahrt bis zur Einsatzbewältigung werden neue Einsatzmöglichkeiten untersucht. Dazu zählen die automatische Generierung eines Gebäudegrundrisses mit Statusinformationen aus dem Smart Home für die Retter oder die automatisierte Steuerung von Fenstern und Türen.
In dem vom Bundesbildungsministerium über das Programm »Forschung für die zivile Sicherheit« geförderte Projekt IRiS arbeiten Partner aus der zivilen Gefahrenabwehr, der Forschung und der Smart-Home-Branche an Fragestellungen zur Technik, Einsatztaktik, Akzeptanz und Datenschutz. Im Oktober sind die Forschungen an der Uni gestartet und ist auf drei Jahre angelegt. Insgesamt soll das Projekt 800.000 Euro kosten. Das Projekt habe eine große Bedeutung für die »Digitale Modellregion Paderborn«, betont Bürgermeister Michael Dreier.
Quelle: Westfälisches Volksblatt