In Bad Lippspringe ist in der Nacht zu Freitag ein Sprengsatz an einem Mofa-Roller explodiert, verletzt wurde niemand. Mehrere Fensterscheiben eines angrenzenden Hauses gingen durch die Detonationswelle zu Bruch. Die Polizei sucht nach Zeugen.{gallery}news/2018/180112bl1{/gallery}
Bad Lippspringe: 0:49 Uhr Feuer 3, Dachstuhlbrand nach Explosion war die Alarmierung für die Feuerwehr. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte zeigt sich vor dem Haus in der Friedrichstraße ein Trümmerfeld von zerstörten Glas und Metall- und Kunststoffteilen.
Der Angrifftrupp ging mit Atemschutz in das betroffene Gebäude vor, einige Bewohner hatten ihre Wohnungen bereits verlassen. Alle Wohnungen des Mehrfamilienhauses wurden abgesucht und weitere Bewohner ins Freie begleitet und vom DRK betreut. Bei der Explosion sind keine Personen verletzt worden. Weitere Erkundungen der Feuerwehr ergaben, dass sich die Explosion direkt vor dem Gebäude neben der Eingangstür ereignet hat.
Zwei kleine Motorroller waren vollkommen zerstört. Teile flogen einige Meter weit auf dei Straße. Die Explosion hat Fenster in dem betroffenen Wohnhaus sowie in der Nachbarschaft zerstört. Die Polizei geht von eine herbeigeführten Explosion aus, die Reste der Motorroller wurden zur kriminaltechnischen Untersuchung mitgenommen.
Die Bewohner konnten nach dem Einsatz wieder in ihre Wohunungen zurück.
Gegen 02:30 Uhr war der Einsatz für die 42 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK und Polzei vor Ort beendet.
Bericht / Foto: Feuerwehr Bad Lippspringe, Martin Schmidt{gallery}news/2018/180112bl2{/gallery}
Polizeipresse
Aus bislang ungeklärter Ursache hat eine Explosion in der Nacht zu Freitag an der Friedrichstraße Sachschäden an zwei Motorrollern und einer Hausfront hinterlassen.
Gegen 00.45 Uhr wurden viele Anwohner der Friedrichstraße und Umgebung durch einen lauten Knall geweckt. Vor einem Mehrparteien-Wohnhaus waren zwei Motorroller stark zerstört worden. An dem Haus platzen sämtliche Fensterscheiben der Straßenfront. Am Haus gegenüber ging ein Fenster zu Bruch. Die Bewohner des Hauses blieben unverletzt. Sicherheitshalber durchsuchte die Feuerwehr das Haus nach weiteren Bewohnern. Die Polizei stellte die beiden Motorroller für weitere Untersuchungen sicher.
Auf der Suche nach der Ursache entdeckte die Polizei Spuren, die von einem nicht zugelassenen, vermutlich aus dem Ausland stammenden Knallkörper stammen könnten. Die Beweismittel sollen zur endgültigen Klärung beim Landeskriminalamt genauer untersucht werden.
Den Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 10.000 Euro.
In der Nacht sind bereits Hinweise auf unbekannte Personen eingegangen, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten. Die Polizei sucht weitere Zeugen, die kurz vor oder nach 00.45 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe des Schadensortes gesehen haben. Sachdienliche Hinweise unter Telefon 05251/3060.
Westfälisches Volksblatt
Explosion erschüttert Innenstadt
»Polen-Böller« reißt Motorroller auseinander – Landeskriminalamt ermittelt
Bad Lippspringe: Eine offenbar massiver »Polen-Böller« hat in der Nacht zu Freitag zwei Roller an einem Mehrfamilienhaus in Bad Lippspringe regelrecht zerrissen. Zur Untersuchung des verwendeten Explosionsmaterials hat die Paderborner Polizei das Landeskriminalamt eingeschaltet. Täter und Motiv sind bislang noch unbekannt.
Um 0.45 Uhr wird die Bad Lippspringer Innenstadt durch die Detonation in der Friedrichstraße bei der Concordiaschule aus dem Schlaf gerissen. Die Polizei geht in ihrem Bericht von »einem nicht zugelassenen, vermutlich aus dem Ausland stammenden Knallkörper« aus. Feuerwehrmann Martin Schmidt, der sich in seinem Haus beim Dedinghauser See kurz nach Mitternacht ins Bett gelegt hatte, brauchte gar nicht alarmiert zu werden. »Das war ein Wahnsinnsknall. Ich fiel regelrecht aus dem Bett«, sagte er. Dabei ist sein Haus 1,2 Kilometer Luftlinie vom Explosionsort an der Friedrichstraße in der Innenstadt entfernt.
Kurze Zeit später war die Wehr mit 35 Mann und fünf Fahrzeugen am Einsatzort. Anwohner hatten wegen des Qualm zunächst einen Dachstuhlbrand gemeldet. Beim Eintreffen hatte die Wehr aber keine Löscharbeiten, sondern nur noch Sicherungsarbeiten vorzunehmen. Die Druckwelle der Explosion war so groß, dass über beide Geschosse des Mehrfamilienhauses sämtliche Scheiben zur Straßenseite hin nach innen in den Wohnbereich zersplittert wurden. Sogar im Haus gegenüber ging eine Scheibe zu Bruch.
Die Wucht der Explosion riss die beiden aneinandergeketteten Roller neben der Hauseingangstür regelrecht auseinander. Hunderte Hartkunststoffteile lagen meterweit rund um den Detonationsort herum.
In dem Mehrfamilienhaus, in dem bis vor etwa 20 Jahren die Gaststätte »Berliner Hof« war, waren vier Personen gemeldet, acht Personen traf die Feuerwehr an, als sie alle Wohnungen des Hauses absuchte, die Bewohner ins Freie begleitete und dem DRK zur Betreuung übergab.
Bereits in der Nacht gingen bei der Polizei Hinweise auf unbekannte Personen ein, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten. Die Polizei sucht weitere Zeugen, die um den Zeitpunkt der Explosion herum verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe des Tatortes gesehen haben. Sachdienliche Hinweise werden unter Telefon 05251/3060 angenommen. Den entstandenen Sachschaden beziffert die Polizei auf rund 10.000 Euro.
Für die Bad Lippspringer Wehr, deren Einsatz bis 2.30 Uhr dauerte, war es bereits der fünfte Einsatz in diesem Jahr. Der letzte Einsatz nach einer Explosion ereignete sich in der Nacht zum 5. Dezember, als noch unbekannte Täter den Bankautomaten an der Detmolder Straße sprengten. Die Täter sollen dafür ein Gas-Sauerstoff-Gemisch verwendet haben. Vor zwei Wochen haben ebenfalls noch unbekannte Täter offenbar mit einem so genannten »Polenböller« in Hövelhof eine Telefonzelle gesprengt. Auch in diesen beiden Fällen halten die Ermittlungen der Kriminalpolizei weiter an.