Bagger reißt Leitung auf – Bis zu 80 Personen mußten in Sicherheit gebracht werden. Große Mengen Gas strömten im Ortskern von Ostenland aus. Die Feuerwehr sicherte einen 100 Meter großen Sperrbezirk.{gallery}news/2019/190309do{/gallery}
Delbrück-Ostenland: Bei Tiefbauarbeiten im Rahmen des Glasfaserausbaus hat am Freitagnachmittag ein Bagger ein Loch in eine Gashauptleitung gerissen. Große Mengen Gas strömten im Ortskern von Ostenland aus. Die Feuerwehr sicherte einen 100 Meter großen Sperrbezirk. Im Feuerwehrgerätehaus wurde eine Sammelstelle eingerichtet. Bis in die Abendstunden waren mehr als 100 Einsatzkräfte vor Ort.
Gegen 17.10 Uhr war ein rumänischer Arbeitstrupp im Kreuzungsbereich Auf dem Haupte/Auf der Bache damit beschäftigt, für den in vollem Gang befindlichen Glasfaserausbau ein Loch aufzuwerfen. Dabei beschädigte der Bagger eine große Gasleitung. »Das Gas trat mit deutlich hörbarem Zischen aus und war deutlich zu riechen«, sagte der stellvertretende Wehrführer Ralf Fischer. »Wir fanden bei Eintreffen ein explosionsfähiges Gemisch vor und haben unverzüglich einen Sperrbezirk von 100 Metern um die Unglücksstelle eingerichtet«, sagte Fischer.{gallery}news/2019/190308do2{/gallery}
Mehrere Geschäfte und Wohnhäuser mussten geräumt werden. Sportler aus dem angrenzenden Sport- und Kulturzentrum wurden gebeten, ihre Einheiten vorsorglich abzubrechen und nach Hause zu gehen. Die Feuerwehr schätzte, dass etwa 60 bis 80 Personen von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen waren. Messtrupps führten zunächst im Nahbereich Messungen durch, zogen sich aber zunächst wieder zurück.
Innerhalb kürzester Zeit trafen weitere Spezialfahrzeuge ein. Sowohl vor der Sporthalle wie auch einem nahegelegenen Seniorenheim, dem St.-Joseph-Seniorenheim, wurde ein Messfahrzeug stationiert, dass die Gaskonzentration permanent im Auge behielt um gegebenenfalls die Bewohner des Seniorenheimes zu evakuieren.
Ein weiteres ABC-Messfahrzeug war in Ostenland unterwegs und führte Messungen durch. Zusätzlich waren vier Fußtrupps im Zentrum von Ostenland mit Messungen beauftragt. Hierzu forderte die Delbrücker Feuerwehr weitere Kräfte aus Paderborn und aus St. Vith im Kreis Gütersloh an. Insgesamt waren rund 75 Feuerwehrleute vor Ort im Einsatz. Auch die Warnsysteme Katwarn und Nina warnten die Anwohner vor den Gefahren und forderten die Bürger auf, ins Feuerwehrgerätehaus zu gehen.
Der Energieversorger rückte mit einem speziellen Saugwagen an, der 20 Meter vor und 20 Meter hinter der schadhaften Stelle Löcher im Erdreich ausspülte, in denen die Leitung mit einem Durchmesser von zehn Zenitmetern abgequetscht wurde. So wurde der Gasstrom unterbrochen und anschließend ein Beipass gelegt, um die Gasversorgung sicher zu stellen. »Die Leitung kann nicht komplett abgeschiebert werden, da sonst in ganz Ostenland kein Gas mehr zur Verfügung steht«, so Ralf Fischer stv. WF FW Delbrück.{gallery}news/2019/190308do3{/gallery}
Nachdem diese Arbeiten am Abend abgeschlossen waren, mussten die evakuierten Gebäude von der Feuerwehr begangen werden und auf mögliche Gasblasen untersucht werden. »Diese Freimessungen sind sehr aufwendig und müssen mit viel Bedacht durchgeführt werden«, so der stellvertretende Wehrführer Johannes Appelbaum.
Anschließend konnten die Bewohner in ihre Gebäude zurück. Parallel zu den Mess- und Reparaturarbeiten richtete die Betreuungsgruppe des DRK-Stadtverbandes Delbrück eine Sammelstelle ein. Rund 20 Einsatzkräfte standen zur Verfügung und versorgten die betroffenen Bewohner aber auch die Feuerwehrkräfte.
Quelle: Westfälisches Volksblatt, Fotos: WB, VdF PB.