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14. September. Büren.

272 Feuerwehrleute aus den Kreisen Paderborn und Höxter übten am Samstagvormittag mit 72 Fahrzeugen die Bekämpfung eines ausgedehnten Waldbrandes im Haarener Wald im Rahmen der überörtlichen Hilfe.{gallery}news/2019/190914bue1{/gallery}

 

Büren: Das angenommene Übungsszenario ist mehr als realistisch: Nach langer Trockenheit kommt es im gesamten Kreisgebiet zu Feld- und Graslandbränden. Wenn man den Forstfachleuten Glauben schenkt, wird es in der Zukunft zu einer rasanten Zunahme an Waldbränden kommen, da immer mehr Totholz in den Wäldern zu einer erheblichen Brandlast führt. Weitere Annahme: Die Wehren sind seit Tagen an ihrer Belastungsgrenze – auch die Feuerwehr Büren.
 
Um den Bürener Kräften ein Durchatmen zu ermöglichen, entscheidet die Einsatzleitung im Kreis Paderborn, die Feuerwehrbereitschaft 03/Paderborn-Höxter sowie einen Wasserförderzug zu alarmieren und im Raum Büren einzusetzen. Ab 7 Uhr rollen die Kräfte von Egge und Weser und sowie Teileinheiten aus dem Kreis Paderborn über Sammelpunkte an der B 64 in Altenbeken-Buke und an der Kreisfeuerwehrzentrale in Büren-Ahden in Richtung Büren. Ab 8 Uhr treffen dann sukzessive vier komplette Züge der Bereitschaft 03 sowie der Logistikzug 35 am Bereitstellungsplatz an der Bürener Stadthalle ein.{gallery}news/2019/190914bue2{/gallery}
 
 
Ebenfalls Teil des Aufgebots der neu gebildete Löschwassertransportzug mit fünf geländegängigen Tanklöschfahrzeugen und einer 34 Kubikmeter fassenden Wassermulde auf einem Wechselladerfahrzeug, die später als Pufferspeicher im angenommen Brandgebiet stationiert wird. An der Stadthalle weist Einsatzleiter Christoph Müller die Einheitsführer in die Lage ein und verteilt Einsatzaufträge zur Bekämpfung der 500 Meter langen Flammenfront.
 
Löschwasser wird von zwei Seiten aus in den Haarener Wald geschafft: Über eine rund sechs Kilometer lange Rundstrecke fahren die Tanklöschfahrzeuge des Löschwassertrabsportzuges und der Bereitschaftszüge das begehrte Nass zum Pufferspeicher. Das Wasser wird am Bürener Lindenhof aus der Alme entnommen. Parallel dazu wurde das Hytrans Fire System, eine leistungsstarke XXL-Pumpe, am Keddinghauser See installiert. Über mächtige 150 Millimeter-Schläuche werden 3.000 Liter pro Minute über Strecke von 2.350 Metern und eine Höhendifferenz von 76 Metern bis in den Haarener Wald gefördert.
 
Feuerwehrleute aus dem Kreis Minden-Lübbecke sind eigens angereist, um dieses Pumpensystem im Einsatz zu sehen. Demnächst soll nämlich ein weiteres Hytrans Fire System im Norden des Regierungsbezirks Detmold stationiert werden.{gallery}news/2019/190914bue3{/gallery}
 
 
Derweil rüstet der Logistikzug 35 der Hochstift-Feuerwehrbereitschaft die leerstehende Schützenhalle in wenigen Stunden zu einem Quartier zur Unterbringung und Verpflegung von zunächst 100 Einsatzkräften aus.
 
Die Übung findet unter den kritischen Augen der beiden Beobachter Ralf Husemann, Leiter des Defence Fire and Rescue Service aus Paderborn-Sennelager, und Roland Kempkensteffen, Leiter der Flughafenfeuerwehr am Airport Paderborn/Lippstadt, statt. Ihre kritischen Anmerkungen werden in den kommenden Wochen mit den teilnehmenden Einheiten besprochen. Insgesamt zieht Übungsleiter Elmar Keuter, der Paderborner Kreisbrandmeister, ein positives Fazit: „Die ausgearbeiteten Konzepte, vor allem der neue Löschwassertransportzug, haben sich bewährt.“{gallery}news/2019/190914bue4{/gallery}
 

Bericht/Foto: Ralph Meyer VdF Paderborn