Großeinsatz in Delbrück wegen des Gewitters - Feuer-Fehlalarm sorgt für Ärger. Westenholz besonders betroffen. Vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume, überschwemmte und teilweise verschlammte Straßen waren die Folge eines kräftigen Sommergewitters, das sich am späten Freitagabend über Westenholz entlud.{gallery}news/2020/200815w1{/gallery}
Delbrück (WB). Mehr als 30 Einsatzstellen galt es für die Feuerwehr abzuarbeiten. Bis in den frühen Samstagmorgen waren Feuerwehrkräfte aus allen Delbrücker Löschzügen mit der Beseitigung der schlimmsten Schäden beschäftigt.
„Als ich über die Westenholzer Straße zum Gerätehaus gefahren bin, war mir schon klar, das wird ein langer Einsatz“, so der stellvertretende Westenholzer Löschzugführer Stefan Schormann-Diekmann, der sich gegen 20.30 Uhr über eine überflutete Westenholzer Straße zum Gerätehaus kämpfen musste.
„Es hat so geschüttet, die Häuser entlang der Straße waren kaum zu sehen“, so ein zweiter Feuerwehrmann angesichts der sintflutartigen Niederschläge. Schnell entschlossen sich die Westenholzer Feuerwehrleute eine örtliche Leitstelle in ihrem Gerätehaus einzurichten. Westenholz und Hagen stellten sich schnell als Einsatzschwerpunkte heraus. Im Gerätehaus in Delbrück wurde ebenfalls eine örtliche Leitstelle eingerichtet.
Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt und stürzten um, darunter auch mächtige Eichen. Einer der ersten Einsätze führte den Delbrücker Löschzug auf die Nordhagener Straße, aber auch entlang der Westenholzer Straße oder der Mühlenheider Straße versperrten Bäume und Äste die Fahrbahn. Die Grubebachstraße musste zwischenzeitlich gesperrt werden, da sie stellenweise bis zu 30 Zentimeter unter Wasser stand und für den Verkehr nicht passierbar war. Feuerwehrleute aus Westenholz reinigten einen Vorfluter, so dass das Wasser nach und nach abfließen konnte. Zeitweise gesperrt wurde auch die Rieger Straße. Hier hatte der Starkregen Boden von den Feldern mitgerissen auf so für eine Schlammwelle gesorgt.
Zahlreiche Keller im gesamten Dorf geflutet {gallery}news/2020/200815w2{/gallery}
Auch auf der Westenholzer Straße musste Schlamm beseitigt werden. Zahlreiche Keller im Dorf wurden durch die Regenmassen geflutet und wurden von der Feuerwehr leergepumpt. Schmutzwasser drückte durch die Kanalisation hoch und ergoss sich in Kellerräume. Neben dem Dorfkern waren der Springpatt und überraschenderweise auch der höher gelegene Bereich am Bremer Weg betroffen. Im Laufe des Abends rückten weitere Feuerwehrkräfte in den Bereich „Vor den Eichen“. Hier drückte Wasser aus der Kanalisation in mehrere Keller.
Betroffen war auch das frühere Schwesternwohnheim in der Anton-Pieper-Straße. Knöcheltief stand der gesamte Keller unter Wasser. Mit Wassersaugern und Tauchpumpen rückte der Löschzug aus Boke an und pumpte das Wasser heraus. Von dem Starkregen waren auch Betriebe im Gewerbegebiet an der Grubebachstraße betroffen. Die Feuerwehr pumpte Wasser aus dem Bereich der Lkw-Rampe ab. Während die Löschzüge Westenholz, Delbrück, Lippling und Boke in Westenholz effektive Schadensbegrenzung betrieben, kümmerten sich die Löschzüge Ostenland und Bentfeld um den Grundschutz. Von einem Brand keine Spur.
Dies erwies sich als sinnvoll, da im Laufe des Abends eine Brandmeldung einging. Im Rochusweg in Delbrück sollte ein Container brennen. Dies stellte sich allerdings als Fehlalarm heraus. „Die Anwohner waren sehr überrascht, als wir dort eintrafen. Von einem Brand keine Spur. Wir gehen von einer böswilligen Fehlalarmierung durch Dritte aus“, so Wehrführer Johannes Grothoff am späten Abend im Delbrücker Gerätehaus. Bis in den frühen Samstagmorgen hinein waren die Feuerwehrkräfte im Einsatz.{gallery}news/2020/200815w3{/gallery}
Auch am Samstagvormittag rückten Feuerwehrkräfte aus Westenholz und Delbrück erneut aus, um an der Lausitzer Straße in Westenholz Keller auszupumpen und entlang der Kaunitzer Straße zwischen Delbrück und Lippling umgestürzte Bäume zu beseitigen.
Westfälisches Volsblatt von Axel Langer