Innenminister des Landes NRW Herbert Reul besucht Zentralwache Delbrück an der Südstraße. Reul stellt sich vor Einsatzkräfte. NRW-Innenminister fordert „Aufstand der Anständigen“.{gallery}news/2020/200902d1{/gallery}
Delbrück: Innenminister des Landes NRW, hat sich am Samstag bei seinem Besuch auf dem Gelände der Zentralwache an der Südstraße ins Goldene Buch der Stadt Delbrück eingetragen und sich in seinem rund 45 Minuten langen Vortrag in freier Rede unmissverständlich klar vor die Einsatzkräfte gestellt.
„Polizeibeamte, Feuerwehrleute und Rettungsdienstler werden immer häufiger angegriffen, beschimpft oder beleidigt. Ich kann solche Angriffe nicht nachvollziehen und erwarte, dass jeder Fall zur Anzeige gebracht wird, egal ob bei Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst“, forderte Reul einen „Aufstand der Anständigen“. Teile der Gesellschaft hätten offenbar „leider einen Riss in der Schüssel“, sagte Reul. Reinhold Hansmeier, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, hatte Reul in Delbrück willkommen geheißen. Bürgermeister Werner Peitz sagte bei dieser Gelegenheit: „Wir befinden uns hier am Herzstück des Ehrenamts in Delbrück, an der Zentralwache.“
Christoph Rüther, Landratskandidat der CDU, dankte dem NRW-Innenminister, dass er sich so klar für die Einsatzkräfte positioniere und einsetze. „Es ist heutzutage sicher schwieriger, den Rücken gerade zu machen, als sich wegzuducken“, sagte Rüther.
Viel „Ruhe und Sachlichkeit im Umgang mit der aktuellen Corona-Situation” bescheinigte der CDU-Landtagsabgeordnete Bernhard Hoppe-Biermeyer dem NRW-Innenminister. Dass Reul in Delbrück die Zentralwache besuche, sei ein Beleg für die hohe Wertschätzung und ein Stück Dankbarkeit ans Ehrenamt. Zum Thema Corona-Auflagen sagte Reul: „Wir haben den Bürgern seit März viel zugemutet. Es gibt viele Einschränkungen, die die Menschen belasten. Es ist absolut eindrucksvoll, wie sich die allermeisten an die Regeln halten.” Zum Thema Kriminalität sagte Reul, kriminelle Strukturen könnten nicht von heute auf morgen aufgebrochen werden. In NRW gebe es mehr als 100 kriminelle Großfamilien. „Bei den Clans setzten wir Nadelstiche, das nervt die irgendwann und wir können beobachten, dass sie anfangen, ihr Verhalten zu verändern“, sagte der Innenminister.{gallery}news/2020/200902d2{/gallery}
Delbrücks Wehrführer Johannes Grothoff erinnerte anlässlich des Besuches des Ministers an die Bedeutung des Konzeptes, Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei auf einem Gelände unterzubringen. „Die Zentralwache wurde 1982 als Pilotprojekt des Landes NRW eingeweiht. Der Bau erfolgte mit Fördergeldern des Innenministeriums“, sagte Grothoff angesichts der aktuellen Überlegungen zu einem neuen Feuerwehrgerätehaus in Delbrück.
Beim Rundgang durch das Gerätehaus betonte der Stadtbrandinspektor, das inzwischen fast 40 Jahre alte Gerätehaus sei mehrfach in Eigenleistung erweitert worden. „Ein neues Gerätehaus muss für die zukünftigen Anforderungen gebaut werden und nicht nur für den aktuellen Bedarf“, appellierte Grothoff auch an die zahlreichen Delbrücker Politiker und dankte gleichzeitig für die Unterstützung.
Westfälisches Volksblatt von Axel Langer