Ja, die Tätigkeit bei der Feuerwehr sei körperlich anstrengend, Unterschiede in der Ausbildung im Vergleich zu den Männern gebe es nicht, sagt Simon. Einmal im Jahr würden die Mitglieder entsprechend auf ihre Tauglichkeit geprüft, erzählt die Quereinsteigerin. „Ich entwickele mich bei der Feuerwehr weiter“, sagt Veronika Simon, die vor allem die Gemeinschaft im Löschzug sehr schätzt. „Wir haben untereinander ein immenses Vertrauen, weil wir uns im Ernstfall aufeinander verlassen müssen“, sagt Simon, die in der Ausbildung zur Unterbrandmeisterin ist und noch Gruppenführerin werden möchte.
Kurze Zeit nach Veronika Simon war Julia Höschen in den Löschzug eingetreten. „Ich bin allgemein praktisch veranlagt und finde die Aufgaben bei der Feuerwehr spannend und interessant“, sagt die 23-Jährige. Da ist es kaum verwunderlich, dass die junge Frau der Betriebsfeuerwehr am Flughafen Paderborn-Lippstadt angehört und im Bodenverkehrsdienst ihre Brötchen verdient. „Ich habe einfach den Löschzug in Elsen angeschrieben, mein erster Dienstabend dann war ganz entspannt“, erinnert sich die Oberfeuerwehrfrau. Die Arbeit sei cool, etwa der Umgang mit Kettensäge und Trennschleifer.
Höschen besitzt auch einen Lkw-Führerschein und, wenn sie den Maschinistenlehrgang erfolgreich absolviert, darf sie mit den großen roten Autos auch zu Einsätzen fahren. „Wir haben ein Super-Team und auch ein Ölspureinsatz kann lustig sein“, sagt die 23-Jährige. Gab es bereits spektakuläre Einsätze? „Ich bin noch nicht so lange dabei“, sagt Höschen und überlegt. „Es gab da mal diesen Brand beim Entsorgungsbetrieb Stratmann in Mönkeloh. Da haben wir stundenlang abgelöscht“, sagt sie. Durch ihre Tätigkeit im Löschzug sei ihre Selbstsicherheit noch stärker geworden, habe sie bemerkt.
Und was hat Phoebe Drewer zur Feuerwehr gebracht? „Ich habe zusammen mit einer Freundin Verletzte bei einer Übung des Löschzuges gespielt“, sagt die 18-Jährige. Das habe ihr so viel Spaß gemacht, dass sie Lust verspürt habe, in die Jugendfeuerwehr zu gehen. Da war sie 15 Jahre alt. Wegen der Corona-Pandemie hat Drewer bisher nur erfolgreich die Zwischenprüfung bei der Truppmann-Ausbildung absolvieren können. „Die nächste Prüfungseinheit soll viel anstrengender sein“, sagt sie.
Auch sie schätzt den Zusammenhalt in der Truppe. „Ich versuche immer, die schweren Geräte alleine zu schleppen, bevor ich mir Hilfe suche“, sagt Drewer. Nach der Abiturprüfung am Reismann-Gymnasium will die 18-Jährige auf keinen Fall studieren. „Die Praxis ist mein Ding, vielleicht lande ich ja bei der Berufsfeuerwehr.“
Bildzeile: Julia Höschen (v. l.), Veronika Simon und Phoebe Drewer sind für den Löschzug Elsen jederzeit einsatzbereit.
Text/Foto: Andreas Götte