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1. Februar. Kreis Paderborn Glätteunfälle.

Spiegelglatte Straßen haben am Montagmorgen für zahlreiche Unfälle im gesamten Kreisgebiet gesorgt. Schwerpunkte waren besonders die Bundesstraße 64 und die Höhenlagen. Bei Büren musste die Autobahn 44 für mehrere Stunden bei gegen 9.30 Uhr gesperrt werden. Infolge des Blitzeises stürzten auch viele Fußgänger und zogen sich Verletzungen zu.

 

Kreis Paderborn. Den Auftakt machten am frühen Montagmorgen zwei Unfälle auf der A 44 im Bereich des Parkplatzes Wewelsburg. Gegen 4.20 Uhr kam auf der Richtungsfahrbahn Kassel ein Personenwagen ins Schleudern und rutschte in die Schutzplanke. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon. Wenig später geriet ein Audi aus Kassel auf der glatten Fahrbahn ins Rutschen. Am Stauende schleuderte er gegen Sattelzüge aus dem Kreis Borken und dem Märkischen Kreis. Dabei entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 140.000 Euro, so die Information der Polizei. 

 
Gegen 4.30 Uhr rückte die Feuerwehr Büren unter dem Stichwort „Verkehrsunfall, eingeklemmte Person" nach Alarmierung durch die Leitsteller des Kreises Paderborn in Büren-Ahden mit den Kräften des Löschzugs Büren in Richtung Unfallstelle aus. Entgegen ersten Meldungen war der verletzte Fahrer des Audi jedoch nicht eingeklemmt, berichtet Einsatzleiter Jens Götte, zugleich stellvertretender Leiter der Feuerwehr Büren. Nach notärztlicher Untersuchung wurde der Audi-Fahrer mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus eingeliefert.
Eine Fahrerin und ein Fahrer aus den beteiligten Sattelzügen blieben unverletzt. Die Bürener Feuerwehr beseitigte den ausgelaufenen Diesel auf der Fahrbahn und streute ausgelaufene Betriebsstoffe ab.  Der Streckenabschnitt blieb bis etwa 9.30 Uhr voll gesperrt, wodurch sich zeitweise mehr als neun Kilometer Stau bildeten.
 
Die Polizei Paderborn meldete von den Straßen im Kreis Paderborn teilweise chaotische Verhältnisse. Bis 12 Uhr waren bereits 70 Unfälle gemeldet worden. Dabei wurden ein 89 Jahre alter Radfahrer in Delbrück schwer und ein 32-jähriger Autofahrer leicht verletzt.
Besonders betroffen waren die Straßen in den Höhenlagen und die Bundesstraße 64 im Bereich Paderborn in Richtung Bad Driburg. Im Bereich Altenbeken rutschte ein Silo-Sattelzug quer über die Fahrbahn in einen Graben. Für die Bergung des Fahrzeugs bleibt die Strecke längere Zeit gesperrt. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 100.000 Euro. Die Landstraße 755 musste zwischen Altenbeken und Buke ebenfalls zeitweise gesperrt werden. Längere Zeit gesperrt bleibt auch die Landstraße 754 durch den Haarener Wald, dort gab es mehrere Unfälle. 

Auch für Fußgänger ist das Glatteis mehr als nur ärgerlich.  Der Rettungsdienst der Feuerwehr Paderborn wurde bis 11 Uhr zu 72 Einsätzen gerufen, weil Personen gestürzt waren und sich verletzt hatten. In fünf Fällen wurden Notärzte benötigt. Unterstützt wurde der Rettungsdienst durch den Krankentransport, den Freiwilligen der Einheit Stadtmitte und dem Brandschutzpersonal. Die gestürzten Personen zogen sich vor allem Knochenbrüche oder Kopfplatzwunden zu - viel Arbeit für die Unfallchirurgen und Orthopäden in den Krankenhäusern.

Bildzeilen: Der 43-jährige Fahrer eines Sattelzuges aus Northeim fuhr von Bad Driburg auf der Bundesstraße 64 in Richtung Paderborn. Auf der abschüssigen Strecke geriet der Laster kurz vor der Abfahrt Buke ins Schleudern, driftete nach links über beide Gegenfahrspuren und durchbrach die Leitplanken. Foto: Polizei Paderborn

Der verunglückte Audi auf der A 44 und der aufgerissene Dieseltank eines der beteiligten Sattelzüge. Fotos: Feuerwehr Büren / Feuerwehr Altenbeken

 

Glatteis führte zu zahlreichen Unfällen
Rettungsdienst setzt sechs zusätzliche Einsatzfahrzeuge ein
 
Kreis Paderborn (krpb). Rettungsdienst und Feuerwehren sind am Montagmorgen im Dauereinsatz: Seit den frühen Morgenstunden führte Blitz-Eis auf den Straßen bzw. auf allen Flächen zu gefährlicher Glätte, überwiegend in den höheren Lagen des Kreises Paderborn. „Von Mitternacht bis 10:00 Uhr haben wir in der Leitstelle nahezu 100 Einsätze davon 70 Einsätze als Folge des Glatteises bearbeitet“, erklärt Marc Hammerstein, Leiter der Kreisfeuerwehrzentrale des Kreises Paderborn. Um alle Notrufe entgegennehmen und schnelle Hilfe auf den Weg bringen zu können, wurden in der Leitstelle zusätzliche Disponenten-Plätze besetzt.
 
Verstärkung gab es auch bei den Einsatzkräften auf der Straße. Aufgrund der zahlreichen Einsätze, besonders für den Rettungsdienst, wurden kurzfristig zusätzliche Rettungswagen durch weitere Einsatzkräfte in den Dienst gestellt. Zwischenzeitlich fuhren bei der Feuerwehr der Stadt Paderborn drei zusätzliche und damit insgesamt elf Rettungswagen und für den Rettungsdienst des Kreises Paderborn 13 (1 zusätzlicher) Rettungswagen raus, um Verletzte und Kranke zu versorgen. Die Hilfsorganisationen unterstützen den Rettungsdienst durch zusätzliche Ressourcen, u.a. durch noch zwei weitere Rettungswagen. Insgesamt waren damit am Montagmorgen und -vormittag 26 Rettungswaren im Dauereinsatz.
 
„Auch unsere Einsatzwagen sind vor den Gefahren des Blitz-Eises nicht gefeit. Aufgrund der extremen Straßenglätte benötigten die Einsatzfahrzeuge daher zum Teil eine längere Anfahrtszeit bis zum Eintreffen an den Einsatzstellen“, erklärt Hammerstein. Trotz der Vorsicht der erfahrenen Retter verunfallten bei den Einsätzen zwei Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes sowie ein Löschfahrzeug der Feuerwehr. „Glücklicherweise blieb es hier bei kleineren Blechschäden, verletzt wurde niemand und die Einsätze konnten fortgeführt werden“, ist Marc Hammerstein erleichtert.
 
Einige Feuerwehren waren nicht nur bei der Rettung im Einsatz: Sie unterstützten zusätzlich die Polizei im Rahmen der Amtshilfe. Einige Straßenabschnitte mussten zeitweise komplett gesperrt werden, um weitere Unfälle zu verhindern. 
 
Durch spiegelglatte Fahrbahn ereignete sich um 04:25 Uhr ein schwerer Verkehrsunfall mit gemeldeter eingeklemmter Person, auf der A 44 in Fahrtrichtung Kassel auf Höhe des Parkplatzes Wewelsburg. Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und der Feuerwehr Büren waren im Einsatz, die Verletzten wurden in nahegelegene Krankenhäuser transportiert.
Aktuell ist die Verbindungsstraße zwischen Büren und Haaren (Haarener Wald) aufgrund des Glatteises sowie die B 64 (Buke -> Bad Driburg, Höhe Stellberg) noch wegen einer LKW-Bergung gesperrt.
 
„Aktuell beruhigt sich die Lage wieder. Notrufe auf die 112 und Einsätze gehen deutlich zurück. Trotzdem bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger weiterhin um Vorsicht und angepasstes Fahrverhalten“, betont der Leiter der Kreisfeuerwehrzentrale.
 
KFTZ Kreis Paderborn
 
Altenbeken
Schwerer Verkehrsunfall auf der Bundesstraße. Sattelauflieger kommt von der Fahrbahn ab und schleudert von der Straße.
 
Am frühen Morgen ist ein mit 24 Tonnen Gips beladener LKW auf der Bundesstraße 64 aufgrund schwieriger Wetterverhältnisse ins schleudern geraten und von der Fahrbahn gerutscht. Glücklicherweise hielt die Leitplanke den LKW an einem Hang zurück. Der Fahrer konnte das Fahrzeug daher unverletzt verlassen.
Durch den Unfall wurde der Dieseltank der Zugmaschine jedoch erheblich beschädigt. Größere Mengen Dieselkraftstoff liefen auf die Fahrbahn sowie ins Gelände. Die Löschzüge Buke und Schwaney fingen die auslaufende Betriebststoffe auf und pumpten den verbliebenen Dieselkraftstoff ab. Zudem wurde die Batterie des LKW abgeklemmt und der Brandschutz sicher gestellt.

Die Fahrbahn musste aufgrund der Dieselverschmutzung und der nassen Witterung aufwändig gereinigt werden. Da der LKW an einem abschüssigen Bereich zum stehen gekommen war musste er unter anderem mit einem Autokran wieder auf die Fahrbahn gezogen werden. Aufgrund der aufwändigen Bergungs- und Aufräumarbeiten konnte der Einsatz der Feuerwehr erst nach über fünf Stunden beendet werden.