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8. Mai. Paderborn.

Großeinsatz für die Paderborner Feuerwehr: In einem Mehrfamilienhaus an der Riemekestraße im gleichnamigen Viertel der Kernstadt Paderborn brach am frühen Samstagabend ein Feuer aus. Rund fünf Stunden lang waren rund 50 Feuerwehrleute dort im Einsatz.

 
Paderborn. Um 20.08 Uhr wurde die Feuerwehr zunächst zu einem Balkonbrand an die Riemekestraße alarmiert. Vor Ort stellte sich jedoch schnell heraus, dass die Flammen von brennenden Terrassenmöbeln an der Gebäuderückseite vom Erdgeschoss her bereits auf eine Wohnung und auf die darüber liegenden drei Geschosse übergesprungen waren. Durch die große Hitzeeinwirkung gingen mehrere Fensterscheiben zu Bruch. Dadurch breitete sich der Brandrauch in weiten Teilen des Mehrfamilienhauses aus.
 
Wohl auch durch die in versetzter Bauweise angeordneten Hausteile und die Balkone war es an der Fassade zu einem so genannten Kamineffekt gekommen, durch den die Flammen in Windeseile bis in die Dachtraufe hochschlugen, berichtet Einsatzleiter Ralf Schmitz, Leiter der Feuerwehr Paderborn. Einsatzkräfte der Wache Süd nahmen sofort die Brandbekämpfung auf der Gebäuderückseite auf. 
In einem weiteren Einsatzabschnitt auf der Gebäudevorderseite kontrollierten die Einsatzkräfte der Wache Nord das stark verrauchte Treppenhaus und anschließend die zwölf Wohnungen auf Personen, die dort möglicherweise eingeschlossen waren. Dazu mussten die Wohnungstüren zum Teil gewaltsam geöffnet werden. 
 
Die Bewohner einer Erdgeschosswohnung wurden durch die Besatzungen von zwei Rettungswagen dem Notarzt untersucht, benötigten jedoch keine weitere medizinische Betreuung. Insgesamt wurden 16 Bewohner gesichtet, die anschließend im Großraumbus der Feuerwehr durch Einsatzkräfte und Notfallseelsorger betreut wurden.
Die Feuerwehr musste zur weiteren Brandbekämpfung auch die Dächer der betroffenen Hauspartien auf der Vorderseite abdecken, um darunter liegende Glutherde löschen zu können. Anschließend werden die Dachbereiche der beiden angrenzenden Wohnblöcke mit Wärmebildkameras kontrolliert. Für die Dachöffnungen waren parallel zwei Drehleitern im Einsatz.
 
Die Wohnung im Erdgeschoss ist durch Flammen und Brandrauch vermutlich schwer beschädigt worden. Auch an betroffenen Wohnungen in den darüber liegenden Etagen ist es zu erheblichen Schäden gekommen. Alle zwölf betroffenen Wohnungen sind derzeit nicht bewohnbar. Die Bewohner kamen über Nacht bei Freunden und Verwandten unter. Einige wurden auch vom Ordnungsamt in einem Paderborner Hotel untergebracht.
 
Die Paderborner Feuerwehr war mit rund 50 Einsatzkräften der beiden beruflichen Wachen Nord und Süd sowie den ehrenamtlichen Einheiten Stadtmitte und Stadtheide vor Ort. Die Freiwilligen der Einheiten Wewer und Marienloh besetzen während des mehrstündigen Einsatzes die verwaisten Wachen. Um den Grundschutz in der Stadt sicherzustellen, wurde auch die dritte Drehleiter der Feuerwehr für die Dauer des Einsatzes von Schloß Neuhaus auf die Feuerwache Nord verlegt.
Die Brandursache ist noch unbekannt. Die Polizei nahm noch in der Nacht ihre Ermittlungen auf und beschlagnahmte die Brandstelle Der Schaden wird auf einen sechsstelligen Betrag geschätzt.

 

Aus dem laufenden Einsatz heraus wurden die Kräfte der Wache Süd am Sonntag um 2.44 Uhr zu einem weiteren Einsatz im Riemekeviertel alarmiert. In einem Mehrfamilienhaus an der Rembertstraße hatte eine Bettdecke gekokelt.