Jahreshauptversammlung Feuerwehr Paderborn. „Feuerwehr macht Riesenjob“.
Paderborn. Der Rückgang der Mitgliederzahl sei vor allem auf die Jugendfeuerwehr zurückzuführen. Ihr gehören jetzt nur noch 92 Mädchen und Jungen an. Erfreulich sei aber die Entwicklung bei der Kinderfeuerwehr: Sie wuchs auf 32 Mitglieder, sagte Schmitz.
Der allgemeine Wettbewerb um gut ausgebildete Rettungskräfte habe ebenfalls bei der Stadt Paderborn Auswirkungen gezeigt: Acht hauptamtliche Mitarbeiter wechselten zu umliegenden Kreisleitstellen.
Laut Bilanz des Wehrführers wurden, wie am Montag berichtet, 2020 insgesamt 1867 Brandschutz- und Hilfeeinsätze von der Feuerwehr geleistet. Dazu zählten 13 Mittel- und 124 Kleinbrände. Davon waren sechs Keller-, 28 Zimmer- sowie acht Wohnungs- und Dachstuhlbrände zu löschen. Darüber hinaus waren drei Industrie- und Gewerbebetriebe betroffen. Drei Menschen mussten per Drehleiter vor den Flammen gerettet werden. Es gab aber auch noch zahlreiche andere Einsätze: In 18 Fällen mussten brennende Autos gelöscht werden. In 35 Fällen musste sich die Feuerwehr zudem um ausgetretene Gefahrstoffe kümmern.
Auch bei Unfällen und bei der Beseitigung von Verkehrsstörungen sind die Feuerwehrleute vor Ort gewesen. So wurden 430 Ölspuren oder auch umgestürzte Bäume beseitigt. Mehr als zehn Tonnen Ölbindemittel wurden verbraucht. In 252 Einsätzen ging es tatsächlich nicht um das Wohl von Menschen, sondern um Tierrettungen.
Auf Corona und den damit verbundenen Lockdown sei auch der Rückgang bei den Einsatzzahlen des Rettungsdienstes zurückzuführen, so Schmitz. Waren 2019 noch durchschnittlich 45 Notfallrettungen pro Tag notwendig, so waren es 2020 lediglich 42. Durchschnittlich 14 mal rückte pro Tag der Notarzt aus (Vorjahr: 17).
Die meisten Rettungseinsätze wurden von der Wache Süd aus geleistet: Dort rückten die Einsatzkräfte insgesamt 7192 Mal aus. Die Rettungswache Nord verzeichnete 4605 Einsätze und die in Schloß Neuhaus 3616 Einsätze.
Schmitz betonte, dass das vergangene Jahr die Feuerwehr und den Rettungsdienst trotz rückläufiger Einsatzzahlen vor die bislang größten Herausforderungen gestellt habe. Dazu zählten der Aufbau und die Arbeit im Krisenstab, die Organisation der Impfungen für die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter bis hin zur ständigen Desinfizierung der Einsatzfahrzeuge nach Krankentransporten.
Die Wehrführung nutzte die Gelegenheit, bei der Versammlung eine beeindruckende Fotogalerie von tragischen und folgenschweren Unfällen und Bränden aus dem vergangenen Jahr zu zeigen. Nicht nur die Ehrengäste – darunter Bürgermeister Michael Dreier, Landrat Christoph Rüther und Landtagsabgeordneter Daniel Sieveke – zeigten sich tief beeindruckt von der in jeder Hinsicht anspruchsvollen Arbeit der Lebensretter. Dreier kündigte an, diese Bilder der Öffentlichkeit zeigen zu wollen – als Würdigung für die stete Einsatzbereitschaft unter Einsatz des eigenen Lebens. Er werde sich weiterhin dafür einsetzen, dass das Personal weiterhin mit Material unterstützt werde. Allein für das kommende Jahr seien in diesem Bereich Investitionen in Höhe von 4,2 Millionen Euro geplant. Auch Landrat Christoph Rüther fand nur lobende Worte für die Kräfte: Die Feuerwehr mache „einen Riesenjob“.
Der Oberst des Paderborner Bürgerschützenvereins, Thomas Spieker, nutzte die Gelegenheit, um im Namen aller Schützen seinen Dank und seine Verbundenheit mit den Aktiven sowie mit dem Musikzug der Feuerwehr auszusprechen. Daher sollen beim Paderborner Schützenfest 2022 alle Angehörigen der Feuerwehr an allen Tagen freien Eintritt auf den Schützenplatz erhalten.
Westfälisches Volksblatt