Mit einem Festzug und einer Feier ist jetzt das neue Feuerwehrgerätehaus in der Bad Wünnenberger Oberstadt noch einmal ganz groß eingeweiht worden.
Bad Wünnenberg. Musikalisch begleitet vom Tamobur-Corps und dem Musikverein, zog die gesamte Freiwillige Feuerwehr Bad Wünnenberg vom alten Feuerwehrhaus in der Schützenstraße zum neuen Standort in der Nachbarschaft zum Baugebiet Iserkuhle. Mit dabei im Konvoi waren auch fünf Feuerwehrfahrzeuge. An der gesamten Wegstrecke versammelten sich viele Bürger, um „ihre“ Feuerwehr auf dem Weg in das neue Zuhause zu begleiten.
Der Bad Wünnenberger Löschzugführer Kevin Wells hieß die zahlreichen Gäste willkommen. Mit der Übergabe des neuen Feuerwehrhauses am 22. Oktober vergangenen Jahres, so Wells, und dem jetzigen Tag der offenen Tür gehe eine wichtige Zeit zu Ende.
Das alte Feuerwehrhaus wurde 1979 erbaut und hatte für den immer größer werdenden Badeort nur 320 Quadratmeter Nutzfläche. Folge des Platzmangels: Zwei Fahrzeuge standen hintereinander, wodurch ein sicheres Ein- und Aussteigen bei zeitkritischen Einsätzen unmöglich war. Die notwendige energetische Sanierung wäre ein Fass ohne Boden und ein nötiger Anbau aufgrund der Flächenprobleme überhaupt nicht zu realisieren gewesen. So begannen 2019 die Planungen für einen Neubau, der im vergangenen Jahr fertiggestellt wurde. Untergebracht sind in der Fahrzeughalle ein Einsatzwagen, ein Hilfeleistungslöschgruppen-Fahrzeug, eine Drehleiter, ein Löschgruppenfahrzeug und ein Gerätewagen Dekon-P für den überörtlichen Einsatzschwerpunkt ABC-Gefahrenlage.
Auch ein Anhänger Wasserrettung mit einem Schlauchboot gehört zur Ausstattung. Unterstützend befindet sich im alten Feuerwehrhaus noch ein Anhänger Umweltschutz. Am alten Standort wird außerdem auch künftig noch ein Notstrom-Aggregat untergebracht.
Das neue Feuerwehrgerätehaus ist nach der neuesten Energiesparverordnung errichtet. Die Baukosten belaufen sich inklusive 44 Stellplätze, zwei Lärmschutzwänden und eigener Ampelanlage auf rund 2,5 Millionen Euro.
Bürgermeister Christian Carl erinnerte an die Einweihung des Feuerwehrgerätehauses im Herbst, die coronabedingt im kleinen Rahmen ausgerichtet werden musste. Nun sei der richtige Zeitpunkt, um der Bevölkerung das neue Gebäude und die wichtige Arbeit der Feuerwehr vorzustellen. Gratulationen überbrachte er zum Doppel-Jubiläum „95 Jahre Löschzug Wünnenberg und 45 Jahre Jugendfeuerwehr“.
Landrat Christoph Rüther, stellte in seiner Begrüßungsrede die Frage: „Muss ein Feuerwehrhaus so viel Geld kosten?“. Er beantwortete sie mit einem Ja. Die Kosten seien gerechtfertigt „für die Feuerwehrkräfte, die zu jeder Tages- und Nachtzeit die Wichtigkeit ihrer vielseitigen, lebensrettenden und unermüdlichen Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen“. Auch Andreas Müller, stellvertretender Kreisbrandmeister, beglückwünschte die Bad Wünnenberger Feuerwehr, ebenso wie Stadtbrandmeister Martin Liebing
Alle Wehren der Stadt Bad Wünnenberg, außerdem die Kameraden aus Alme, Brilon, Meerhof und Essentho waren dabei und feierten mit. Die Jugendfeuerwehr zeigte Löschübungen. Außerdem gab es eine spannende Rallye für Kinder. Und viele Gäste nutzten die Möglichkeit, bei Führungen einen Blick in das neue Feuerwehrgerätehaus werfen zu können.
Westfälisches Volksblatt