Feuerwehr rettet Bewohner eines Wohn- und Geschäftshauses in Delbrücks Innenstadt. Kellerbrand an der Langen Straße sorgt für enorme Rauchentwicklung.
Delbrück. Um 4.50 Uhr heulten in Delbrück die Sirenen und per Funkmeldeempfänger wurden rund 90 Feuerwehrleute in die Innenstadt gerufen. An einem großen Wohn- und Geschäftshaus in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rathaus war es zu einem massiven Kellerbrand gekommen.
Eine weithin sichtbare Rauchwolke wies der Feuerwehr den Weg. Beim Eintreffen hatten sich zwei Bewohner bereits ins Freie gerettet. Die Feuerwehrkräfte evakuierten das Gebäude – 17 weitere Personen verließen so das Haus.
Zunächst galten allerdings zwei Personen als vermisst. Vorsorglich wurde eine Wohnung geöffnet und kontrolliert. Schnell wurde geklärt, dass sich die beiden zunächst Vermissten an ihrer Arbeitsstelle befanden. Alle Bewohner wurden durch den Rettungsdienst und mehrere Notärzte auch auf eine mögliche Rauchgasvergiftung untersucht. Alle blieben unverletzt und fanden in einer Nebenstelle der Verwaltung Unterschlupf.
Parallel rückten mehrere Trupps unter Atemschutz gegen den Brandherd in einem Außenkeller des Wohn- und Geschäftshauses vor. In einem Abstellraum befanden sich Möbel, Fahrräder und weitere eingelagerte Gegenstände. Im Nachbarraum befand sich eine Heizungsanlage.
Nach Angaben von Einsatzleiter Johannes Grothoff befanden sich die Kellerräume in Vollbrand. Die Sicht war gleich null und eine Orientierung nur mittels Wärmebildkamera möglich. Nach rund zwei Stunden war das Feuer gelöscht.
Westfälisches Volksblatt von Axel Langer Fotos: Axel Langer / Ralph Meyer
Ralph Meyer
Delbrück. Rund 90 Feuerwehrleute waren am Freitagmorgen in der Delbrücker Innenstadt im Einsatz, um einen ausgedehnten Kellerbrand im rückwärtigen Bereich eines Wohn- und Geschäftshauses an der Langen Straße zu löschen. 19 Bewohner mussten im Zuge des Einsatzes ihre Wohnungen im dem dreigeschossigen Gebäude verlassen.
Alarmiert wurde die Feuerwehr um 4.48 Uhr per Sirene und Meldeempfänger durch die Leitstelle in Büren-Ahden unter dem Stichwort „Feuer 5, Kellerbrand, Menschenleben in Gefahr“, berichtet Einsatzleiter Johannes Grothoff, Leiter der Feuerwehr Delbrück. Die Adresse an der Langen Straße war auch Ralf Fischer, dem stellvertretenden Wehrführer ein Begriff, liegt das Gebäude doch unmittelbar neben dem Rathaus.
Im betroffenen Gebäude ist im Erdgeschoss ein Textil-Einkaufslager untergebracht, das durch den Brand nicht betroffen wurde. Als Fischer als erster Feuerwehrmann an der Brandstelle eintraf, drang bereits dichter schwarzer Rauch aus dem Kellerbereich, der nur über eine kleine Öffnung mit dem Gebäude verbunden ist. Zwei Bewohner verließen gerade das Haus. Fischer wies sie an, den verrauchten Bereich zu verlassen und begann unmittelbar mit der Evakuierung des Gebäudes und alarmierte die Bewohner. „Einige Personen führten die in der Zwischenzeit eingetroffenen Kräfte durch den Rauch ins Freie. Insgesamt 21 Personen sind in dem Gebäude gemeldet.
16 Erwachsene und ein Säugling wurden durch die Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Im zweiten Oberschoss öffnete die Feuerwehr eine Wohnungstür, traf jedoch niemanden an. Zwei weitere Bewohner wurden telefonisch erreicht. „Für uns war es ein großer Vorteil, dass es keine großeVerbindung zwischen dem Treppenhaus und dem Keller gab“, sagte Grothoff.
Im Kellerbereich standen ein Heizungs- und ein mit Mobiliar, Fahrrädern und Autorädern gut gefüllter Lagerkeller im Vollbrand. Dichte, schwarze Rauchwolken zogen in Richtung Himmelreich-Kreisverkehr. „Im Keller herrschte eine extreme Hitze, so dass wir vier Trupps hintereinander zum Löschen in den Keller schicken mussten“, erläutert Grothoff. Neben den Delbrücker Einsatzkräften wurden auch die Löschzüge Boke und Lippling zur Verstärkung eingesetzt. Das Brandgut aus dem Kellerraum wurde anschließend auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus gezielt abgelöscht.
Die Bewohner, die das Gebäude verlassen mussten, wurden der Außenstelle des Ordnungsamtes an der Langen Straße betreut. Vorsorglich war auch der Bus der Feuerwehr Paderborn zur Einsatzstelle beordert worden. Der Rettungsdienst war mit drei Rettungswagen und zwei Notärzten aus Delbrück und Hövelhof im Einsatz. Alle dort wohnenden wurden medizinisch gesichtet und auf Inhalation von Rauchgasen überprüft. Dabei stellte sich heraus, dass niemand zur Weiterbehandlung ins Krankenhaus eingewiesen werden musste. Der Verpflegungstrupp des Deutschen Roten Kreuzes aus Delbrück kümmerte sich um die Versorgung der Bewohner.
Im Laufe des frühen Vormittages kontrollierten die Einsatzkräfte die einzelnen Wohnungen. Anschließend konnten die Bewohner wieder zurückkehren. Während der Löscharbeiten waren die Lange Straße ab Kleiner Straße und auch der Kreisverkehr am Rathaus gesperrt.