Eine Heimat für zwei Feuerwehren: Gerätehaus Atteln-Henglarn offiziell eröffnet. Für Hakenberg und Asseln soll das nächste gebaut werden.
Lichtenau. Seine Leistungsfähigkeit hat das neue Feuerwehrgerätehaus Atteln-Henglarn schon unter Beweis stellen können, denn bereits seit dem vergangenen Jahr ist es an der Finkestraße zwischen Atteln und Henglarn in Betrieb. Die offizielle Eröffnung musste aber immer wieder verschoben werden. Jetzt war es endlich soweit.
Alles war hergerichtet, die Kameraden der Wehren aus der Stadt Lichtenau und den umliegenden Ortschaften waren gekommen und da die Wehren aus Henglarn und Atteln die Eröffnung des Gerätehaus mit einem Familienfest verbunden hatten, war auch ein Beiprogramm mit Kinderbelustigung, Fahrzeugschau und Vorführungen des Feuerwehrnachwuchs auf die Beine gestellt worden.
Zum Start gab es einen offiziellen Teil. Man sei stolz auf das neue Gerätehaus, unterstrichen gleich zu Beginn Henglarns Löschgruppenführer Christoph Keuter und Attelns Löschzugführer Heinrich Wigge. Mit dem Baubeginn für das neue Gerätehaus im Jahr 2019 habe man in Lichtenau einen Weg eingeschlagen, der bisher im Kreis Paderborn einmalig ist, sagte Bürgermeisterin Ute Dülfer. In enger Abstimmung habe man sich darauf einigen können, statt zwei neue Gerätehäuser ein zentral gelegenes neues Gerätehaus für die die Wehren aus Henglarn und Atteln zu bauen. „Wir haben damit ein Alleinstellungsmerkmal im Kreis Paderborn geschaffen“, so die Bürgermeisterin. Mit diesem Beispiel im Rücken, setzt die Stadtverwaltung, in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, diesen eingeschlagenen Weg fort.
Als nächstes soll nun ein gemeinsames Feuerwehrgerätehaus für die Wehren von Hakenberg und Asseln gebaut werden. Ein Grundstück ist bereits ausgesucht. Ein Weg, bei dem viel Fingerspitzengefühl benötigt wird, sagte Lichtenaus Alt-Bürgermeister Josef Hartmann, unter dessen Regie das Projekt Gerätehaus Henglarn-Atteln geplant wurde. Grundsätzlich gut findet auch Kreisbrandmeister Elmar Keuter die Lichtenauer Entscheidung. Allerdings, so Keuter, funktioniert das nur mit der Zustimmung der Feuerwehr und es müssen die gesetzlich vorgeschriebenen Rückzeiten eingehalten werden.
Viel Lob gab es auch von Landrat Christoph Rüther. Einfach klasse, was hier geschaffen wurde, sagte Rüther. Der Landrat nutzte das Forum aber auch für deutliche Worte. Es könne und dürfe nicht sein, dass Einsatzkräfte wie Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdienste, die sich zum Teil unter Einsatz ihrer eigenen Gesundheit für ihre Mitmenschen einsetzen, von anderen Menschen daran gehindert, belästigt oder sogar tätlich angegriffen werden. „Wir werden das nicht dulden, wir werden handeln“, sagte Rüther.
Bevor dann das neue Gerätehaus durch Pfarrer Johannes Sprenger, Pfarrerin Antje Umbruch und Heinrich Friese von der Freien Kirche Lichtenau den kirchlichen Segen erhielt, bedankte sich Lichtenaus Stadtbrandmeister Christoph Michaelis bei den Wehren aus Henglarn und Atteln für deren ehrenamtliches Engagement beim Bau des Gerätehauses. Zudem konnte er schon jetzt bestätigen , dass sich die Einsatz-Effizienz der Wehren, die beide ihre Eigenständigkeit behalten, durch das neue Gerätehaus erhöht habe.
Das neue Gerätehaus bietet Platz für vier Großfahrzeuge und zwei Mannschaftstransportfahrzeuge der Wehr. Zudem gibt es eine Fahrzeugwaschanlage, eine Werkstatt und alle Räumlichkeiten, die den gesetzlichen vorgeschriebenen Anforderungen entsprechen. Die Gesamtkosten betrugen rund 2,7 Millionen Euro.
Zum Abschluss des offiziellen Teils wurde Marco Klockenkämper zum Leiter der luK-Einheit (Logistik und Fernmeldetechnik) ernannt und die Einsatzkräfte die sich bei der Flutkatastrophe im Einsatz waren mit der Fluthelfer-Medaille ausgezeichnet.
Mit dem neuen Gerätehaus rechnet die Wehr auf ein steigendes Interesse an eine aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr. Erste Anzeichen, auch in der Jugendwehr, gibt es bereits. 43 Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren sind derzeit in der Jugendfeuerwehr der Stadt.
Westfälisches Volksblatt von Hans Büttner