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Salzkotten Mantinghausen.

Feuerwehr verhindert am Römersee ein katastrophales Fischsterben. Mehr als hundert Einsatzkräfte aus dem Kreisgebiet üben in Mantinghausen erfolgreich die Abwehr von Auswirkungen des Klimawandels.

 
Salzkotten-Mantinghausen. Mehr als 100 Feuerwehrleute aus dem Kreis Paderborn üben am Samstag an Krämer- und Römersee im Salzkottener Stadtteil Mantinghausen den Umgang mit der Klimakrise.  Durch eine langen Trockenperiode, begleitet von sengender Hitze mit täglichen Höchsttemperaturen von 35 Grad und mehr, ist der See umgekippt, so das Übungsdrehbuch. Eine explosionsartige Vermehrung der Algen hat zu einem akuten Sauerstoffmangel geführt, wodurch bereits Teile des Fischbesatzes verendet sind. „Damit greifen wir ein aktuelles Thema auf und machen zugleich deutlich, dass die Feuerwehr auch im Bereich Umwelt- und Klimaschutz zu Hause ist“, erläutert der Paderborner Kreisbrandmeister Elmar Keuter.
 
Experten der Umweltbehörde und der Unteren Wasserbehörde empfehlen als Sofortmaßnahme eine Belüftung der Teiche durch massives Umwälzen von Wasser, um die Saueraufnahme zu erhöhen. Für die Feuerwehr heißt das: Große Mengen Wasser aus dem Krämersee abpumpen und zum benachbarten Römersee fördern. Über mehrere Monitore, die rings um den See platziert werden, wird dort das Wasser in die Luft gepumpt, um Sauerstoff zu binden. Das angereicherte Wasser fließt dann in den Römersee.
 
Um 7.42 Uhr setzt sich der Verband Paderborn mit 40 Einsatzfahrzeugen der Löschzüge 33 und 34 der Bereitschaft 03 für die überörtliche Hilfe im Regierungsbezirk Detmold sowie dem Wasserförderzug im Kreis Paderborn an der Kreisfeuerwehrzentrale in Bewegung. Um 8.37 treffen die Kräfte des Mot-Marsches in Mantinghausen ein. Nach der Lageeinweisung durch Verbandführer Andreas Müller wird das Hytrans Fire System (HFS) in Stellung gebracht, um 12.000 Leiter pro Minute am Krämersee zu abzupumpen. Per 150-Millimeter-Schlauchleitung wird das Wasser zu einem Zwischenspeicher geleitet. Unterstützt wird die „Superpumpe“ von acht Feuerwehrlöschpumpen von Löschfahrzeugen und Tragkraftspritzen
 
Der Logistikzug 35 stellt gemeinsam mit der Einsatzeinheit 04 des Deutschen Roten Kreuzes die Versorgung mit Betriebsstoffen und Verpflegung am Bürgerhaus sicher. Bei einem Realeinsatz, der ja auf drei Tage angelegt wäre, hätten die Logistiker auch die Unterbringung der Kräfte übernehmen müssen. 
 
Unter den Augen von Landrat Christoph Rüther, Salzkottens Bürgermeister Ulrich Berger und den Wehrführern aus dem Kreis Paderborn klappten sowohl der Marsch der Fahrzeuge als auch der technische Part in der Lippeniederung wie am Schnürchen. „Das geplante Übungsziel von72 Stunden Einsatzdauer wäre ohne Probleme machbar gewesen, denn alle teilnehmenden Einheiten griffen wie Zahnräder ineinander“, fasst Elmar Keuter den Ablauf der Übung zusammen. „Wir sind vorbereitet, die Natur wird es uns danken“, fügt er wörtlich hinzu.
 
Bericht: Ralph Meyer VdF, Fotos: Nils Kunzemann Vdf