Delbrücker Feuerwehr wächst: Gerätehaus in Westenholz schon wieder zu klein. Im Bauausschuss wurden zwei Varianten zum Anbau präsentiert.
Delbrück. Erst im Jahr 2014 wurde das neue Gerätehaus der Westenholzer Feuerwehr in Dienst gestellt. Das Gebäude an der Westenholzer Straße gilt als vorbildliches Gerätehaus, ist aber schon acht Jahre später zu klein.
Das Gerätehaus wurde mithilfe eines Förderkreises errichtet, und entsprechend war Feuerwehr-Wissen direkt an den Planungen beteiligt. Was zum Zeitpunkt des Baus mit viel Eigenleistung niemand ahnen konnte: In den vergangenen acht Jahren legte der Löschzug Westenholz einen rasanten Mitgliederzuwachs hin.
War das Gebäude 2014 für 45 aktive Mitglieder der Feuerwehr gebaut, zählt der Löschzug Westenholz heute 67 Kräfte. Hinzu kommen weitere 13 Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Die Folge: Obwohl erst acht Jahre alt, platzt das Gerätehaus aus allen Nähten. Im Bauausschuss stellte Architekt Frank Kellner nun zwei Varianten für einen Anbau vor.
Durch den großen Zulauf seien die Umkleidemöglichkeiten unzureichend, und es gebe keine Geschlechtertrennung. Eine „Schwarz-Weiß-Trennung“ zwischen Einsatzkleidung und ziviler Kleidung ist ebenfalls nicht vorhanden. Außerdem sei die Zahl der Autostellplätze im rückwärtigen Bereich des Gerätehauses nicht ausreichend. Hinzu komme, dass der 2018 fortgeschriebene Brandschutzbedarfsplan für Westenholz ein Personal-Soll von 60 Einsatzkräften vorsieht. In Absprache mit der Stadt hat der Förderverein als Bauherr des Gerätehauses Planungen zum Anbau an den Sozialtrakt in Auftrag gegeben, die im Jahr 2023 umgesetzt werden sollen.
Entscheidung trifft der Delbrücker Stadtrat
„Ein Anbau ist aufgrund gestiegener Mitgliedszahlen unumgänglich“, sagte Architekt Frank Kellner und sieht in der rückwärtigen Verlängerung der bereits vorhandenen Umkleiden die einzige Möglichkeit eines Anbaus. Seitlich verlaufe die Zufahrt für die Einsatzkräfte, und an den vorhandenen Sozialtrakt schließe sich die Fahrzeughalle mit Werkstattbereich an. Kellner schlug eine eingeschossige wie auch eine zweigeschossige Variante vor. Das Gebäude werde im Bereich des Anbaus einen neuen Alarmzugang erhalten. Außerdem sei für die Barrierefreiheit ein Plattformlift vorgesehen, der allein mit 70.000 Euro zu Buche schlage.
Der vorhandene zweite Rettungsweg über eine Außentreppe solle versetzt und weitergenutzt werden. Die Parkplatzerweiterung kostet in beiden Varianten mit 64.000 Euro. Die Minimalvariante mit einem eingeschossigen Anbau wird mit rund 580.000 Euro berechnet. Die zweigeschossige Variante wurde mit 675.000 Euro kalkuliert.
Variante zwei würde einen größeren, geschlechtergetrennten Waschbereich für 67 Feuerwehrleute, 60 Feuerwehrmänner und sieben Feuerwehrfrauen, ermöglichen. „Würde das Obergeschoss voll ausgebaut, wäre im Anschluss an den vorhandenen Versammlungsraum ein größerer Toilettenbereich möglich“, führte Frank Kellner aus. Außerdem biete die Variante zwei Platz für ein noch nicht vorhandenes Notstromaggregat. Nach Auskunft von Fachbereichsleiterin Brigitte Wecker-Brökelmann spricht sich der Löschzug für die zweigeschossige Variante aus.
Michael Kersting (SPD) sieht die eingeschossige Minimalvariante als nicht gut an. „Wachstum bei der Mitgliederstärke ist sehr erfreulich“, sagte Kersting, der die zweigeschossige Lösung favorisiert. Auch Heiner Lübbers und Reinhold Hansmeier (beide CDU) sehen die zweigeschossige Variante als sinnvoll und solides Fundament für den Löschzug an. Da die Planung im Ausschuss erstmals vorgestellt wurde, wurde mit Stimmenmehrheit beschlossen, erst in der Ratssitzung am kommenden Donnerstag über die Variantenwahl abzustimmen.
Westfälisches Volksblatt von Axel Langer