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11. März. Salzkotten.

Einen Tag nach dem erfolgreichen Warntag des Tages, bei dem nahezu alle Sirenen im Kreis ausgelöst hatten, war Tobias Rupprecht, Leiter der Salzkottener Feuerwehr, dennoch unzufrieden. 

 
 Salzkotten. Bislang haben die örtlichen Sirenen zusätzlich zu den Meldeempfängern die Feuerwehrleute ab einem bestimmten Alarmstichwort zusätzlich zu den Meldeempfängern alarmiert. 
 Meist waren das größere Brände oder schwere Verkehrsunfälle. In jedem Fall ging es aber um Menschenleben. Doch damit ist jetzt Schluss. Das Düsseldorfer Innenministerium mit seinem Chef Herbert Reul fürchtet, dass viele Bürger die Sirenensignale verwechseln können. Neben dem auf- und abschwellenden Dauerton (Alarm im Katastrophenfall) und dem ununterbrochenen Dauerton (Entwarnung) nutzten manche Feuerwehren bislang den zwei Mal unterbrochenen Dauerton zur Alarmierung ihrer Einsatzkräfte.
 
Und in der Tat war die Reaktion auf den Sirenenalarm für die Feuerwehr positiv. Heulte die Sirene, ging es um etwas, und es kamen mehr Ehrenamtliche zu den Gerätehäusern. Positiver Nebeneffekt: In den betroffenen Ortschaften wussten die Bürger Bescheid, dass eine größere Notlage eingetreten war. Neben Salzkotten nutzten die Feuerwehren aus Bad Lippspringe, Delbrück und Hövelhof über viele Jahre hinweg Sirenen zusätzlich.
 
Über Jahrzehnte war die Feuerwehr stets über Feuerglocken und Sirenen alarmiert worden. Nach dem Fall der Mauer und dem Ende des Kalten Krieges gerieten die Sirenen weitgehend in Vergessenheit, und die Feuerwehren nutzten zunehmend Funkmeldeempfänger. Doch Feuerwehren wie Salzkotten hielten dennoch an den Sirenen fest, auch zur Redundanz. Von den ursprünglich 46 Sirenen in der Stadt, so Rupprecht, wurden viele über die Jahre außer Dienst gestellt. Doch dann kam der Gedanke des Katastrophenschutzes und der Warnung der Bürger wieder stärker zum Tragen. Spätestens seit der Hochwasserkatastrophe 2021 waren Sirenen plötzlich wieder in aller Munde.
 
In Salzkotten war es die Feuerwehr, die sich im Auftrage der Stadt auch um den Wiederaufbau eines neuen Sirenennetzes kümmerte. „Viele Stunden haben wir daran gearbeitet“, berichtet Rupprecht bei der Jahreshauptversammlung der Salzkottener Wehr, „und es hat funktioniert. Jetzt wird uns das System weggenommen“. 
 
Bericht: Ralph Meyer VdF