Kreistag in Paderborn beschließt, wie es mit der Kreisfeuerwehrzentrale weitergeht
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Kreistag in Paderborn beschließt, wie es mit der Kreisfeuerwehrzentrale weitergeht

Baubeginn wird sich weiter verzögern

Von Franz Purucker

Kreis PaderbornWVSeit mehr als zehn Jahren diskutiert der Kreistag über die Zukunft der Kreisfeuerwehrzentrale, die aktuell in der Nähe des Paderborn/Lippstadt Airports in Büren-Ahden stationiert ist. Nun haben die Politiker entschieden, wie es weitergehen soll.

Die Paderborner Kreisverwaltung hatte für die Erweiterung und Renovierung der Feuerwehrzentrale in Büren-Ahden die Kosten erneut nach oben korrigiert. Mindestens 19,25 Millionen Euro an Investition sind nötig, eventuell auch mehr. Baubeginn wäre im August 2024 gewesen. „Wenn man den Hinweis bekommt, dass da nochmal zehn Millionen mehr erforderlich sind, dann kann man schon ins Grübeln kommen“, sagte Meinolf Päsch (CDU).

Seine Fraktion hatte deshalb eine Machbarkeitsstudie über andere Standorte wie die „Alte Schanze“ ins Spiel gebracht. Auf dem Gelände befinden sich bereits das Entsorgungszentrum des Kreises und der Kreisbauhof, der kürzlich eröffnet wurde. Vorteil: Das Gelände gehört dem Kreis – es fallen also keine Grunderwerbskosten an – und es gibt eventuell Synergien im Bereich der Wärme- und Energieversorgung. Windräder und Solaranlagen erzeugen dort schon heute reichlich Strom. Zudem würde das bisher geplante Gelände in Büren-Ahden dadurch für Gewerbeansiedlungen zur Verfügung stehen.
Gemeinsame Planung mit der Stadt gewünscht

Die Grünen wiesen in ihrer Rede darauf hin, dass sie schon vor zwei Jahren beantragt hätten, Alternativen zum bisherigen Standort zu prüfen, was trotz Kreistagsbeschluss „bislang noch zu keinen Entscheidungen geführt“ habe. Ralf Pirsig (Grüne) sagte im Kreistag nun: „Den Vorschlag ergebnisoffen zu prüfen, halten wir für einen guten Gedanken, wobei wir die intensive Auseinandersetzung zum einen mit den Feuerwehren des Kreises, aber auch mit der Stadt Paderborn erwarten.“

Konkret geht es darum, eine Feuerwehrzentrale mit Leitstelle, Trainings- und Servicebereichen für die Feuerwehren gemeinsam mit der Stadt Paderborn aufzubauen. Dr. André Brandt, zuständiger Ordnungsdezernent des Kreises, sagte, dass es dazu Gespräche gebe. Hartmut Hüttemann (Freie Wähler) sagte dazu: „In der CDU sitzen die Vertreter aus der Stadt Paderborn. Die sind entscheidend, um die Stadt ins Boot zu holen.“ Das Projekt könne klappen, „sollte es gelingen, die Stadtvertreter davon zu überzeugen“. Meinolf Päsch (CDU) wies im Gespräch mit dieser Zeitung daraufhin, dass der neue Standort im Stadtgebiet Paderborn liegt und dies eventuell ein „Türöffner“ seien könnte, um die emotionale Bindung aufzulösen. Viele Politiker in der Stadt Paderborn bestanden in der Vergangenheit auf einen Standort im eigenen Stadtgebiet.
SPD sieht Verzögerung kritisch

Dr. Michael Hadaschik (FDP) erklärte seine Sympathien für eine Machbarkeitsstudie: „Ich warne aber davor, zu viele Alternativen in Betracht zu ziehen.“ Karl-Heinz Tegethoff (AfD) erklärte, dass auch die Kreispolizeibehörde in den kommenden Jahren mehr Platz bräuchte und schlug vor, Feuerwehr und Polizei zusammen zu stationieren. In Soest sitzen die Leitstellen von Polizei und Feuerwehr in einem Gebäude.

Gegenwind gab es aus der SPD, die vor allem davor warnte, das Vorhaben noch länger zu verzögern. Die Fraktionsvorsitzende Silke Kohaupt sagte: „Wir möchten, dass das Konzept Fahrt aufnimmt.“ Fakt ist: Das Projekt verzögert sich durch die Studie weiter, die laut Brandt zwei bis drei Monate dauern wird. Dann würden verschiedene Modelle, die Bauzeit und auch die Kosten auf dem Tisch liegen. „Ich bin auch Sprachrohr meiner Mitarbeiter. Es ist dringend nötig, die Leitstelle anzupacken“, so der Dezernent: Der Antrag einer Machbarkeitsstudie habe bei seinen Mitarbeitern zunächst für Frustration gesorgt. Aber: Es sei auch zu hören gewesen, dass sie noch warten könnten, wenn die neuen Räumlichkeiten genauso schick würden wie der Kreisbauhof.
Einstimmiges Votum für Machbarkeitsstudie

Zustimmung für die Machbarkeitsstudie kommt von Stadt und Feuerwehr Büren. Wehrleiter Michael Stork betonte allerdings in einer Pressemitteilung ausdrücklich, dass er sich keineswegs gegen den Standort Ahden ausgesprochen habe – anders als es ein Politiker behauptet hätte. Die aktuelle Feuerwehrzentrale befindet sich auf dem Stadtgebiet Büren.

Der Kreistag stimmte bei elf Enthaltungen einstimmig für die Machbarkeitsstudie. „Wir sind noch immer nicht für die Machbarkeitsstudie, aber wir enthalten uns“, begründete Kohaupt (SPD) kurz vor der Abstimmung das Votum ihrer Fraktion.

Quelle: Westfalen Blatt 13.09.2023