Auch Heiligabend gab es für die Feuerwehren im Kreis Paderborn keine Ruhe. Auch wenn die Pegel an den Flüssen keine dramatischen Veränderungen nach oben zeigten, blieb die Hochwasserlage den ganzen Tag über angespannt.
Kreis Paderborn. Am späten Sonntagabend verschlechterte sich die Lage in Bad Lippspringe. Mehrfach sorgten Überschwemmungen im Bereich von Steinbeke und Schlänger Bach zu vollgelaufenen Kellern. Unter anderem war die Feuerwehr am Abend am Schlänger Bruch und an der Heimatstraße im Einsatz, um die Bewohner beim Abpumpen von Wasser zu unterstützen.
Ein Einsatzschwerpunkt war der Jordan im Bereich der Straße Mittelgraben. Dort drohte das Gewässer, das in die Lippe mündet, mehrere Grundstücke im dicht bebauten Bereich zu überfluten. Dort verbauten die Feuerwehrleute zahlreiche Sandsäcke im Uferbereich. Die bereits in den Vortagen gefüllten Sandsäcke wurden von Mitarbeitern des städtischen Bauhofs per Lastwagen direkt zu den verschiedenen Einsatzstellen transportiert.
Obwohl die Anlieger in aller Regel froh und dankbar über die tätige Hilfe der Feuerwehr waren, gab es auch einen Fall, wo ein Anlieger den uniformierten Helfern feindselig gegenüberstand, sie anpöbelte, beschimpfte, beleidigte und keinerlei Verständnis für den Hilfseinsatz zeigte, weil er dadurch Schäden auf dem Grundstück befürchtete. Dieses Verhalten stieß weder bei seinen Nachbarn noch bei den Feuerwehrleuten auf Verständnis. „Ich lasse nicht Familie und Weihnachtsfeier am Heiligabend zurück, um mich dann hier auch noch anpöbeln zu lassen“, erklärte ein verärgerter Feuerwehrmann.
Gut geklappt hat die interkommunale Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Bauhof in der Nachbarkommune Schlangen, die zu einer Entlastung des Wasserzulaufs führten. Auch verschiedenen Bad Lippspringer Unternehmen unterstützen die Schutzmaßnahmen der Feuerwehr, die allein am Sonntagabend mit rund zwei Dutzend Kräften im Einsatz war. Das Gerätehaus war den ganzen Abend mit Kräften besetzt. Die Einsatzleitung lag in den Händen von Wehrführer Michael Heck.
Auch in der Gemeinde Borchen war die Feuerwehr über die Feiertage im Einsatz, um vollgelaufenen Keller leer zu pumpen und Überschwemmungen an Straßen zu beseitigen. Einsatzschwerpunkte waren sie Ortsteile Etteln und Nordborchen. Besonders knifflig war die Situation im Bereich der Straße „Auf der Schweiz“. Auch sammelte sich immer wieder angespültes Holz an den Brücken, das mit schwerem Gerät entfernt wurde.
In Bad Wünnenberg musste die Feuerwehr am Montagmorgen um 7.31 Uhr zu einem gemeldeten Kaminbrand an der Schäferstraße ausrücken.
Im Paderborner Stadtteil Wewer verunglückte am Sonntagabend ein Notarzteinsatzfahrzeug auf der Rückfahrt von einem Einsatz bei einem Verkehrsunfall. Dabei erlitt die 56-jährige Notärztin leichte Verletzungen.
Außerdem musste die Paderborner Feuerwehr mehrfach zu Wassereinbrüchen bei der Firma Diebold am Heinz-Nixdorf-Ring ausrücken. Weitere Hochwassereinsätze gab es im Stadtteil Dahl und am Hachmannweg in Schloß Neuhaus. Dazu kamen Brandeinsätze aufgrund von ausgelösten Rauchmeldern in den Greiteler Gärten, an der Riemekestraße sowie am Habichtsweg.
Bericht: Ralph Meyer VdF