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16. März. Borchen.

Mit 246 Einsätzen im vergangenen Jahr ist die Einsatzbelastung der 240 aktiven Feuerwehrleute in den fünf Borchener Löschzügen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich angestiegen. Neben 32 Brandeinsätzen rückten die Einheiten im vergangenen Jahr auch 122 Technischen Hilfeleistungen und 21 Fehlalarmen aus. Davon gingen allein 14 auf das Konto von Fehlauslösungen der Brandmeldeanlage in Schloß Hamborn, so Schriftführer Sebastian Schmidt in seinem Jahresbericht.


Borchen-Alfen. Mehr als 90 Einsatzkräfte aus allen Einheiten waren im Hochsommer bei einem Brand bei einem Umweltbetrieb auf dem Buchenhof rund neun Stunden lang im Einsatz. 22 Einsätze gingen auf das Konto der Hochwasserlage zu Weihnachten. „Viele Kameraden verbrachten Weihnachten nicht bei ihren Familien, sondern im Einsatz“, so Schmidt. Allein neun Stunden brauchten die Feuerwehrleute, einen Pferdehof in Nordborchen trocken zu legen. Die kürzeste Anfahrt aller Zeiten hatte der Löschzug Kirchborchen bei einem Frontalzusammenstoß auf der Bahnhofstraße. Der ereignete sich direkt in vor dem Gerätehaus in der Zufahrt zu einem Verbrauchermarkt.
Die Personalstärke der Borchener Feuerwehr lag im vergangenen Jahr bei 350 Mitgliedern. Neben 240 Aktiven in der Einsatzabteilung zählen die Jugendfeuerwehr 46 und die Ehrenabteilung 58 Mitglieder. Die Unterstützungsabteilung hat sechs Mitglieder.

Bernd Lüke, Leiter der Borchener Feuerwehr, freut sich üben starken Zukauf bei der Jugendfeuerwehr. „Wir brauchen diesen Nachwuchs“, sagte er. Er erneuerte seine Kritik an der Einsatzleitsystem iSE Cobra. „Viele Probleme sind zwar inzwischen ausgemerzt, aber das System läuft noch immer nicht rund“, sagte er. Sorgten bereiten ihm noch immer unbesetzte Arbeitsplätze bei der Datenpflege.

Auch bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge hakt es aufgrund der langen Lieferzeiten. Zwei Löschfahrzeuge für die Löschzüge Nord- und Kirchborchen sind auch nach 29 Monaten noch nicht ausgeliefert, in den kommenden Monaten soll es aber klappen. Ebenfalls wartet die Wehr auf die bestellten Mannschaftstransporter für die Löschzüge Nordborchen und Dörenhagen. Einsatzbereit ist dagegen die neue rot-blaue Einsatzkleidung für die Technische Hilfe. Sie ist deutlich günstiger als die teuren Brandschutzanzüge, die allerdings bei Bränden im Innenraum unverzichtbar bleiben. Die neue Einsatzkluft soll vor allem im Sommer für eine geringere thermische Belastung der Feuerwehrleute sorgen.

Voran geht es beim Neubau des Gerätehauses Nordborchen. Lüke rechnet mit einem Baubeginn für das Millionenvorhaben Mitte des kommenden Jahres. Fünf neue Tauchpumpen und tausende Sandsäcke hat die Wehr beschafft. Diese Dinge sollen bei künftigen Hochwasserlagen auch Bürgern zur Selbsthilfe zur Verfügung gestellt werden.

Erfreut zeigte sich Lüke über das harte Urteil gegen den Autofahrer, der bei einem Einsatz Feuerwehrleute tätlich angegriffen und gefährdet hatte. Drei Monate Haft auf eine Bewährung und eine Geldbuße in Höhe von 1.500 Euro waren die Quittung. „Die Richterin hat vollumfänglich im Sinne der Feuerwehr entscheiden, so der Wehrführer.

Respekt und Dank für den uneigennützigen Feuerwehrdienst am Nächsten zollte Bürgermeister Uwe Gockel den Einsatzkräften. Er versprach, dass die Gemeinde trotz knapper Kassen bei der Feuerwehr nicht sparen werde. Vize-Landrat Hans-Bernd Janzen nannte die Feuerwehr einen verlässlichen Partner im Bevölkerungsschutz. Dieses Aufgabengebiet, so Kreisbrandmeister Stephan Reckhaus, sei eine umfassende Teamaufgabe.

Befördert wurden zur Feuerwehrfrau/Feuerwehrmann: Maren Peukert, Julian Risse, Manuel Pasel, Erik Becker, Jonas Röpke, Philipp Willeke, Luca Scharley, Paula Pepping und Jona Thiele, zur Oberfeuerwehrfrau/zum Oberfeuerwehrmann: Jan Gürntke, Chris Tölle, Jan Ahrens, Nicals Thiele, Lars Wegener, Dominik Wolf und Felix Steinkemper; zu Hauptfeuerwehrmännern: Luis Kleine, Robin Simon, Daniel Hübener und Luis Lappe; zu Unterbrandmeistern: Christopher Zumbrock, Tobias Klugmann, Frank Fahney und Jason Hill; zu Brandmeistern: Björn Pasel, Lukas Plöger, Michael Lenegeling und Magnus Meyer; zu Oberbrandmeistern: Daniel Schwarzenberg, Alexander Becke, Max Sander, Sven Voss, Marcel Bialas und Niklas Voss; zu Hauptbrandmeister: Kay Hübner, Daniel Hölscher, Christopher Greitemeier und Wolfgang Lackes; zum Brandinspektor: Björn Steinrücken, Tobias Brockpähler und Lukas Lamping; zum Brandoberinspektor: Sebastian Rammert, Markus Becker und Frank Niggemeyer. Hannah Steinkemper und Joel Hinz erhielten Urkunde, für die bestandene Modul 2-Ausbildung.

Mit der Sonderauszeichnung in Gold für 70-jährige Treue wurden Fritz Knaup und Franz Schlummer geehrt; die Auszeichnung für 60-jährige Mitgliedschaft erhielten Josef Weritz und Johannes Höschen, Sonderauszeichnung in Gold für 50-jährige Mitgliedschaft gingen an Heinrich Kleine und Josef Lüke. Mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold für 35 Jahre aktiven Dienst wurden Franz-Josef Bockhoff, Michael Witte und Heinrich Kleine geehrt. Ehrenzeichen in Silber für 25-jährigen aktiven Dienst gingen an Michael Hoppe, Thomas Lückehe, Thomas Salmen, Tobias Knaup und Sebastian Buschmeier.

Patrick Hillebrand, Alexander Becker und Markus Schulz über nehmen die Führung des Löschzuges Alfen, und Lukas Bahne wurde zum stellvertretenden Leiter der IuK-Abteilung ernannt. Jens Kniesburges bleibt stellvertretender Löschzugführer in Nordborchen. Nico Ahle übernimmt das Amt des stellvertretenden Leiters der Jugendfeuerwehr von Max Sander, und Felix Steinkemper, Elias Lüke, Thomas Nilies, Jan Gürntke und Dominik Wolf wurden zu Jugendfeuerwehrwarten ernannt. Neuer Fachberater Medizin der Feuerwehr Borchen ist Dr. Thomas Dahm.
 In der Ehrenabteilung übernimmt Heinz-Thomas Plöger die Leitung von Johannes Roggel, und Rudolf Reiling ist der neue Schriftführer.

Mit Blick auf die Feuerwehr informierte Ettelns Ortsvorsteher Ulrich Ahle bei der Mitgliederversammlung der Borchener Feuerwehr über die neuesten Schritte des Dorfes auf dem digitalen Weg, den Etteln unter Federführung des 2013 gegründeten Vereins „Etteln aktiv“ beschritten hat.
Etteln ist schon vor Jahren angetreten, die Potenziale der Digitalisierung auch für Menschen
auf dem Lande zu erschließen. Früh wurde erkannt, dass nur ein attraktives Dorf mit guter digitaler Infrastruktur Bevölkerungsgewinne erzielen kann.
Gemeinsam entwickelten die Einwohner des Dorfes eine Digitalisierungs-strategie. Mit dem vollständigen Ausbau des Glasfasernetzes und der 5G-Technologie, auch durch den Einsatz der Dorfgemeinschaft, wurde die Basis für die Nutzung flächendeckender digitaler Lösungen geschaffen.
Bei dem Projekt „Smart Water“ im Rahmen des Verbundprojekts „Digitaler Dorf Zwilling“, an dem unter anderem auch die Universität Paderborn und die Fiware Foundation beteiligt sind, werden mit Hilfe von Sensoren Umweltdaten wie Regenmenge, Grundwasserspiegel, Bodenfeuchte oder Flusspegel erfasst. Die Daten sind maßgeblich für das Hochwasser-warnsystem und die Klärung der Ursache für das Trockenfallen des Flusses Altenau.

Die Sensoren, so Ahle, sind Teil eines so genannten Lorawan-Netzwerkes, das den gesamten Ortsteil überspannt. Die gesammelten und gespeicherten Umweltdaten sollen auch Hilfestellung beim Schutz vor Starkregenereignissen bieten. Hierbei geht es um Regen-mengen von 90 Litern pro Stunde und deren Auswirkungen auf empfindliche Bereiche des Dorfes.
Beim Projektbereich „Cilvil Safety“ steht die Unterstützung der digitalen Transformation für die Gefahrenabwehr im ländlichen Raum im Fokus, insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Bürgern. Dabei setzen Ahle und sein Team auf den Einsatz einer autonomen Drohne. Die soll, vorausgesetzt die Genehmigungsbehörden stimmen zu, immer dann starten, wenn die Feuerwehr in Etteln ausrückt. Die Drohne soll dann direkt zum Einsatzort fliegen und die anrückenden Einsatzkräfte auf Tablets mit Hilfe der optischen Sensoren über die Lage am Einsatzort informieren. Ahle rechnet mit der Lieferung der Drohne in den kommenden Monaten. Entsprechende Tablets sind bereits vorhanden.

Bericht: VdF Ralph Meyer