Biologische Substanz auf dem Rathsee bei Delbrück-Bentfeld entdeckt. Proben werden entnommen – der Kreis Paderborn rät das Gewässer zu meiden.
Kreis Paderborn (krpb). Fischer entdeckten am Pfingstmontag-Nachmittag eine grünlich-türkise Substanz auf dem Rathsee bei Delbrück-Bentfeld, bemerkten zeitgleich den Geruch von Schwefel sowie Ammoniak und informierten folgerichtig die Feuerwehr.
Der Film zieht sich in einer Bucht des Sees in einem Radius von rund 100 Metern über die Wasseroberfläche. Erste, direkt vor Ort durchgeführte Tests der Freiwilligen Feuerwehr Delbrück und der ABC-Einheit des Kreises Paderborn zeigten, dass es sich nicht um eine chemische Substanz handelt. Der Kreis Paderborn informierte das zuständige Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV), das die Entnahme von Gewässerproben veranlasst hat. Grundsätzlich besteht an dem Baggersee in Delbrück-Bentfeld Badeverbot. Der Kreis Paderborn rät allen Bürgerinnen und Bürgern das Gewässer grundsätzlich zu meiden und zum Beispiel auch nicht Hunde ans Wasser zu lassen.
Bericht: Kreis Paderborn
Bericht. Westfälisches Volksblatt
Delbrück-Bentfeld.Angler haben am Pfingstmontag (20. Mai) eine merkwürdige, grünlich-türkise Substanz auf dem Rathsee bei Delbrück-Bentfeld entdeckt. Es roch zugleich nach Schwefel und Ammoniak. Trotz eines Feuerwehreinsatzes bleibt unklar, worum es sich genau handelt. Der Kreis rät, das Gewässer zu meiden.
Der Film zog sich am Montagnachmittag nach Angaben des Kreises in einer Bucht des Sees in einem Radius von rund 100 Metern über die Wasseroberfläche. Gegen 15.15 Uhr hatten die Angler die Verfärbung des Wassers im nördlichen Seebereich festgestellt und den Geruch wahrgenommen. Rund 80 Einsatzkräfte der Löschzüge Bentfeld, Delbrück, der ABC-Zug sowie die ABC-Gefahrenabwehr aus Bad Wünnenberg machten sich auf den Weg an den durch Kiesabgrabung entstandenen See. Vor Ort konnte im nördlichen Bereich eine blau-grün-milchige Verfärbung des Wassers festgestellt werden. Ein Gasgeruch konnte nicht wahrgenommen werden. Erste Wasserproben wurden genommen und untersucht. Parallel stieg eine Drohne auf, um das Ausmaß der vermuteten Verschmutzung zu ermitteln und zwei Feuerwehrboote wurden zu Wasser gelassen, um den Bereich genauer einzugrenzen.
Untere Wasserbehörde wird hinzugezogen.
Eine erste Analyse der unbekannten Substanz ergab, dass sie leicht basisch ist. Auch die Möglichkeit von Blaualgen-Wachstum wurde nicht ausgeschlossen. „Das ist echte Detektivarbeit, um die Substanz zumindest einzugrenzen“, so Einsatzleiter Ralf Fischer. Die Erkundung ergab, dass ein gut 200 Quadratmeter großer Bereich entlang des nördlichen Ufers des Rathsees mit einer unbekannten Substanz kontaminiert war. Schnell wurde die Untere Wasserbehörde hinzugezogen und auch der Kreisbrandmeister Stephan Reckhaus wurde informiert. Fotos von der Gewässeroberfläche wurden an eine Mitarbeiterin des Landesumweltamtes geschickt. Eine erste Inaugenscheinnahme durch die Expertin legte den Verdacht nahe, dass es sich tatsächlich um eine Blaualgenart handelt, die sich im Rathsee ausbreitet. Erste Überlegungen einen Ölschlengel auf dem Gewässer auszubringen um eine Ausbreitung der Substanz zu verhindern, wurden verworfen. Die von der Feuerwehr Delbrück genommenen Proben werde in den nächsten Tagen vom zuständigen Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) untersucht. Erst dann wird sich zeigen, ob sich der Verdacht auf eine Blaualgenausbreitung bestätigt.
Blaualgen sind giftig und können beim Menschen Erbrechen, Durchfall oder Atemwegserkrankungen auslösen. Das umzäunte Gewässer wurde von der Feuerwehr zusätzlich abgesperrt. Gegen 17.30 Uhr war der Einsatz beendet. „Erste, direkt vor Ort durchgeführte Tests der Freiwilligen Feuerwehr Delbrück und der ABC-Einheit des Kreises Paderborn zeigten, dass es sich nicht um eine chemische Substanz handelt“, heißt es in einer Pressemitteilung von Montagabend. Sobald weitere Erkenntnisse vorliegen, wird der Kreis Paderborn informieren, heißt es in der Pressemitteilung von Montagabend.