24 Stunden-Dienst der Jugendfeuerwehr Borchen. Sich einmal fühlen wie die Großen, echtes Feuer löschen und mit Blaulicht und Martinshorn zum Einsatz fahren: Das konnten die Jugendlichen am vergangenen Samstag.
Borchen. 40 Jugendliche und 20 Jugendwarte und Betreuer versammelten sich am Samstagmorgen um 9 Uhr am Gerätehaus in Kirchborchen, um den Dienst anzutreten. Begrüßt wurden sie vom Gemeindejugendfeuerwehrwart Florian Möllenhoff und vom Wehrführer Bernd Lüke.
Nachdem das Schlaflager bezogen und die Einsatzbereitschaft auf den Fahrzeugen hergestellt wurde, ließ der erste Einsatz nicht lange auf sich warten. „TH MiG – Person im Wasser“ tönte es aus der Alarmdurchsage. Sofort wurden die Fahrzeuge besetzt und die Einsatzstelle an der Altenau in der Mersch angefahren. Eine Person war mit dem Kajak gekentert und drohte nun zu ertrinken. Mehrere Trupps begannen damit, die Altenau nach der Person abzusuchen, andere bauten durch eine Steckleiter ein provisorisches Fanggitter im Wasser auf. Die Person konnte im Laufe des Einsatzes unterkühlt aber lebend aus dem Fluss gerettet werden.
Im Laufe des Tages standen noch viele weitere Einsätze für die Jugendlichen auf dem Plan, wie die Großübung mit der Jugendfeuerfeuerwehr aus Haaren. Gegen 15:30 Uhr wurden erste Kräfte zu einem Feuer in der Grundschule Nordborchen alarmiert. Nachdem sich die Meldung bestätigte und zudem Personen im Gebäude als vermisst gemeldet wurden, wurden umgehend die restlichen Kräfte nachalarmiert. Gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr aus Haaren wurde ein Innen-, sowie ein Außenangriff aufgebaut. Mehrere Trupps gingen unter Atemschutz ins Gebäude vor, um die vermissten Personen zu retten.
Besonders aufregend wurde es um 23:30 Uhr. Ein angemeldetes Lagerfeuer an der alten Ziegelei in Alfen war außer Kontrolle geraten und drohte nun auf die angrenzende Freifläche überzugreifen. Mit immer noch reichlich Energie liefen alle zu ihren Fahrzeugen und fuhren die Einsatzstelle an. „Anfahrt auf Sicht“ hieß es schnell vom ersten Fahrzeug, da man die Einsatzstelle schon von der Straße aus sehen konnte. Nun war es für die Jugendlichen an der Zeit zu zeigen, was sie gelernt haben. Schnell wurden mehrere Schlauchleitungen gelegt um die Brandbekämpfung durchzuführen. Da die Einsatzstelle etwas abgelegen war musste zudem eine Wasserversorgung über eine lange Wegestrecke aufgebaut werden. Nach ca. 30 Minuten kam die Rückmeldung: Feuer unter Kontrolle.
In der Nacht folgten noch weitere Einsatzstellen, wie ein Verkehrsunfall mit Vermisstensuche, ein Kleinbrand im Freien und Tragehilfe für den Rettungsdienst.
Um 06:00 Uhr wurden dann alle, egal ob wach oder schlafend, durch eine ausgelöste Brandmeldeanlage im Industriegebiet geweckt. Der Einsatz stellte sich jedoch, wie so oft im realen Leben auch, als Fehlalarm heraus. Zurück an der Wache wurden die Fahrzeuge, sowie das Gerätehaus wieder einsatzbereit gemacht, bevor alle bei einem gemeinsamen Frühstück den Dienst ausklingen lassen konnten.
Dieser Tag lässt nicht nur die Jugendlichen erschöpft und müde zurück, sondern auch die Jugendwarte und Betreuer, die 24 Stunden damit beschäftigt waren, die einzelnen Einsätze vorzubereiten und zu koordinieren um den Tag für alle spannend und lehrreich zu machen. Bei der Menge an Kindern nicht immer eine einfache Aufgabe.
Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns an diesem Tag unterstützt haben. Bei Thomas Finke für die professionellen Fotos, bei Partyservice Ewers und Achim Fahney für die Verpflegung und bei der Firma Westermann für die Bereitstellung des Geländes für den Realbrand.
Freiwillige Feuerwehr Borchen. Kerstin Dietz & Dominik Lappe, Pressesprecherin & Stellvertreter.