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28. Juni. Paderborn, Fischteiche.

Personenrettung im Naherholungsgebiet Fischteiche. Einsatz mit der Sondereinsatzgruppe Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen.


Paderborn. Am Freitagabend, dem 28.06.2024 wurde die Feuerwehr Paderborn um 18:21 Uhr unter dem Ein-satzstichwort „Technische Rettung Menschleben in Gefahr“ zu den Fischteichen an der Dubeloh-straße in Paderborn alarmiert.

Während einer Klettertour im Hochseilgarten „Kletterwald“ des Naherholungsgebietes hing eine Per-son in ca. 4m Höhe in einem Sicherheitsgurt an einem Seil und konnte sich weder nach oben ziehen, noch zu Boden ablassen. Rettungsversuche der Mitarbeiter vor Ort blieben erfolglos, so dass die Feuerwehr zur Rettung alarmiert wurde. Neben den Kräften der Feuerwache Nord wurde ein Rettungswagen, ein Notarzt, der Einsatzführungsdienst sowie die Sondereinsatzgruppe Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen (SEG SRHT) der Feuerwehr Paderborn entsandt.

Vor Ort wurde eine 25-jährige männliche Person mit Sicherheitsausrüstung am Seil hängend vorgefunden. Über der Person war in ca. 8m Höhe eine Mitarbeiterin des Kletterwaldes, welche die Sicherung der Person überprüft hatte und die Betreuung durchführte. Der Kletterweg „Schimpanse“ war als „rot“ und „schwer“ gekennzeichnet. Die hilflose Person war orientiert und ansprechbar, hing aber nun schon über einen längeren Zeitraum im Sicherungsgurt. Da während der sofortigen Erkundung nicht sicher beurteilt werden konnte, ob die Situation aufgrund eines technischen Defektes und/oder eines Bedienungsfehlers entstanden ist und ob Schadensmerkmale am Gerät vorliegen, wurde als weitere sofortige Sicherungsmaßnahme ein sogenanntes Sprungrettungspolster vorgenommen. Das Sprungsrettungspolster wird mit Druckluft betrieben, ist in ca. 30 Sekunden einsatzbereit, 3,5m x 3,5m groß und kann Sprünge von Menschen aus einer Höhe von bis zu maximal 16m abfedern.

Zur Vornahme mussten bei sommerlichen Temperaturen ca. 20 Kanthölzer mit einer Länge von ca. fünf Metern, welche direkt unter dem Patienten lagen, zügig zur Seite geräumt werden. Im Anschluss wurde über einen Waldweg die Drehleiter rückwärts durch den Kletterwald manövriert und vor Ort zur Personenrettung in Stellung gebracht. Gespannte Kletterseile, der weiche Waldboden sowie beengte Platzverhältnisse erforderten von der Besatzung besonders umsichtiges Arbeiten. Parallel zu dieser Maßnahme bereiteten sich als Rettungsalternative sieben Höhenretter der SEG SRHT zu einer möglichen Rettung über Seile vor und der Rettungsdienst organisierte die Übernahme des Patienten. Die Rettung über die Drehleiter erfolgte komplikationslos, der Patient wurde notärztlich versorgt und mit Verdacht auf ein „Hängetrauma“ einem Paderborner Krankenhaus zugeführt.

Die Höhenretter der SEG SRHT kamen dennoch zum Einsatz: Aufgrund des aktuellen Schadensereignisses entschloss man sich kurzfristig in Absprache mit Verantwortlichen des Kletterwaldes, eine Rettungsaktion am selben Kletterweg aus dem Hochseilgarten durch die Höhenretter spontan zu üben. Als Darsteller wurde ein Mitglied der SEG eingesetzt. Auch dieser „Patient“ konnte nach insgesamt ca. 15 Minuten sicher gerettet werden.

Bericht: Feuerwehr Paderborn